Indonesien: Erdbeben Mw 5,6 trifft Sulawesi

Zahlreiche Erdbeben mit Magnituden im 5er-Bereich

Datum 28.01.25 | Zeit: 14:53:34 UTC | Koordinaten: 0.479 ; 121.200 | Tiefe: 91 km | Mw 5,6

Heute scheint irgendwie Erdbebentag zu sein, denn das GFZ registrierte bis jetzt 7 Erdbeben mit Magnituden im Fünferbereich und eine größere Anzahl an Erschütterungen eine Magnitude darunter. Die meisten Beben reihen sich entlang des pazifischen Feuerrings auf, der den Verlauf der Plattengrenze des Pazifiks markiert. Zwei der stärkeren Beben ereigneten sich allerdings im Bereich der Osterinsel, wo es einen Doppelwumms (danke Olaf) mit den Magnituden 5,7 und 5,2 gab. Das stärkste Beben ereignete sich heute allerdings bei den zu Neuseeland gehörenden Kermadec-Inseln und brachte es auf Mw 5,8. Auch hier gab es einen Doppelwumms, denn ein zweites Beben hatte hier eine Magnitude von 5,3. Im Süden der neuseeländischen Nordinsel (ach wie schön) bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Viele der Beben liegen in Regionen mit aktivem Vulkanismus und es könnte immer sein, dass sich Erdbeben der beschriebenen Größenordnung auf die Aktivität des Vulkans auswirken, wobei sicher am Interessantesten ist, wenn Ausbrüche getriggert statt abgewürgt werden.

Erdbeben der Magnitude 5,6 erschüttert Nord-Sulawesi – Mehrere Vulkane in der Nähe

Im Bereich des Bebens aus dem Titel zu diesem Artikel liegen auch mehrere aktive Vulkane. Das Beben im Norden der indonesischen Insel Sulawesi ist das jüngste der hier aufgeführten Erschütterungen und wurde anfänglich vom Erdbebendienst Indonesiens mit einer Lokal-Magnitude (Richter-Skala) von 6,1 eingestuft, weshalb ich überhaupt anfing, diesen Artikel zu schreiben. Die Momentmagnituden fallen für gewöhnlich etwas niedriger aus als die Lokalmagnituden, und bis diese Werte zur Verfügung stehen, vergeht immer ein wenig Zeit.

Theoretisch war der Erdstoß stark genug, um Schäden zu verursachen, doch Meldungen hierzu liegen noch nicht vor. Da sich das Hypozentrum in 91 Kilometern Tiefe befand, wirkte sich das Beben auch an der Oberfläche nicht besonders stark aus. Dennoch war es in einem großen Umkreis zu spüren gewesen und dürfte bei dem einen oder anderen Inselbewohner einen Schreckmoment verursacht haben.

Das tektonische Setting von Sulawesi ist komplex, da es mehrere bedeutende Störungszonen gibt. Eine, an der sich in der Vergangenheit starke Erdbeben mit katastrophalen Folgen ereignet haben, ist die Palu-Koro-Fault. Hierbei handelt es sich um eine Blattverschiebung, die aber ein Stück westlich des aktuellen Epizentrums verläuft. Wahrscheinlich stand das Erdbeben mit der Subduktionszone nördlich von Sulawesi in Verbindung und ereignete sich an einem Stück subduzierter Erdkruste, das bis in den oberen Erdmantel abgetaucht ist.

Im Norden von Sulawesi, bzw. nördlich der Insel, liegen die Vulkane Karangetang, Lokon, Ruang und Soputan, die aber bis jetzt keine erkennbaren Reaktionen auf den Erdstoß zeigen. Der Soputan war in der letzten Woche allerdings etwas unruhig und generierte eine Reihe vulkanotektonischer Erdbeben.