Erdrutsch in Uttarakhand blockiert wichtige Nationalstraße – Fahrzeuge stecken fest
Im indischen Pithoragarh, Uttarakhand, hat ein massiver Erdrutsch die Nationalstraße Dharchula-Tawaghat blockiert, wodurch Dutzende Fahrzeuge auf beiden Seiten der Straße festsitzen. Ausgelöst durch Risse im Hügel brach ein großer Teil einer steilen Felswand plötzlich ein und schleuderte innerhalb weniger Sekunden eine riesige Staubwolke in die Luft. Ein Video dokumentiert das beeindruckende Ausmaß des Ereignisses.
Einsatzkräfte der Polizei und der Border Roads Organisation sind vor Ort und arbeiten mit Hochdruck daran, die Straße freizuräumen. Ein Bezirksrichter bestätigte gegenüber der lokalen Presse, dass die betroffene Strecke bald wieder für den Verkehr geöffnet werden soll.
Uttarakhands Ministerpräsident Pushkar Singh Dhami forderte die zuständigen Behörden auf, die Gesteinstrümmer so schnell wie möglich zu beseitigen und den Verkehr unverzüglich wiederherzustellen. Er betonte die Bedeutung schneller Maßnahmen, um die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung zu minimieren.
Der Bundesstaat Uttarakhand sieht sich durch den schnellen Ausbau von Infrastruktur zunehmend mit Erdrutschen konfrontiert. Allein während der Monsunzeit 2024 wurden 292 Erdrutsche gemeldet, bei denen mindestens 84 Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen waren die Distrikte Almora, Chamoli, und Dehradun.
Erdbeben könnte Felssturz begünstigt haben
Uttarakhand liegt in einer der tektonisch aktivsten Regionen der Erde, da es Teil des Himalaya-Gebirges ist, das durch die Kollision der Indischen und Eurasischen Platte vor etwa 50 Millionen Jahren entstanden ist. Diese Plattenbewegung ist immer noch aktiv, weshalb die Region erdbebenanfällig ist und oft unter massiven geologischen Prozessen leidet. Eine der wichtigsten Störungszonen der Region ist der Main Central Thrust. Diese Störung markiert die Grenze zwischen den hochgradig metamorphisierten Gesteinen des Zentralhimalaya und den niedriggradig metamorphisierten Gesteinen des Lesser Himalaya.
Tatsächlich ereignete sich nördlich von diesem Störungssystem gestern Abend in 10 Kilometern Tiefe ein Erdbeben Mb 5,0. Das Epizentrum dieses Bebens lag in Nepal unweit der Grenze zum indischen Bundesstaat Uttarakhand und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Erschütterung den Felssturz an der bereits destabilisierten Felswand triggerte.