Der indonesische Vulkan Ibu liegt auf der Insel Halmahera und emittiert heute ungewöhnlich viel Wärme. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 110 MW. Zudem stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 3050 m auf. Diese Daten deuten auf eine Aktivitätssteigerung hin. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom, von dem frequente strombolianische Eruptionen ausgehen. Es könnte sein, dass es eine stärkere vulcanianische Explosion gab, oder das der Dom stärker wächst und ein Schub frischer Lava aufgestiegen ist.
Anak Krakatau eruptiert phreatisch
Gestern kam es zu einer weiteren phreatischen Eruption am Anak Krakatau. Zudem wurde in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ darüber diskutiert, ob die Nachbarinsel Kecil (auch Panjang genannt) tatsächlich durch den Tsunami im Dezember 2018 überrollt wurde. Recherchen ergaben, dass der höchste Punkt der Insel 145 m über dem Meeresspiegel lag und dass es somit wahrscheinlicher ist, dass die Vegetation der Insel durch eine seitwärts gerichtete Druckwelle (ggf. mit pyroklastischem Strom) zerstört wurde. Die flachere Insel Sertung (links oben im Bild) wurde indes von der Riesenwelle überrollt, dennoch präsentiert sich die Insel auf Fotos noch grün.
Bromo sendet Vulkanasche aus
Mit dem Bromo (Java) ist ein weiterer Vulkan Indonesiens aktiv. Das VAAC meldete Vulkanasche in 3050 m Höhe. In den letzten Wochen kommt es immer wieder zu Eruptionen des heiligen Bergs. Der generelle Trend scheint allerdings rückläufig zu sein.
Merapi mit Lavastrom
Bereits am Samstag Abend gab das VAAC Darwin eine Meldung zum Merapi heraus. Diesmal allerdings nicht mit einer Meldung einer Aschewolke, sondern mit einer Notiz, dass ein Lavastrom gesichtet worden sei. Das ist in doppelter Hinsicht ungewöhnlich, da das VAAC normalerweise nur Aschewolken meldet und der Merapi keine Lavaströme eruptiert. Ich vermute, dass es sich um eine glühende Schuttlawine handelte, die eine Glutspur über die obere Vulkanflanke zog. Auf aktuellen Sentinel-Satellitenfotos ist keine thermische Anomalie zu erkennen. Die Seismik ist relativ gering. Auf dem Seismogramm sieht man immer wieder Tremorphasen, die allerdings Unwettern o.ä. geschuldet sein könnten.