Ibu: Alarmstufe auf Rot angehoben

Alarmstufe „Rot“ am Ibu – Hohe Seismizität und stärkere Explosionen sind Schuld

Am indonesischen Vulkan Ibu wurde heute Mittag die Alarmstufe „Rot“ ausgerufen. Grund hierfür ist ein signifikanter Anstieg der Seismizität gewesen, die sich ausgehend von einem bereits hohen Level, noch einmal verstärkte. Gestern wurden über 600 vulkanotektonische Beben festgestellt. Heute kam dann noch harmonischer Tremor und ein Tornillo-Signal dazu. Das war dann wohl zu viel für die Nerven der ortsansässigen Vulkanologen und der Alarmstatus wurde von 3 (Orange) auf 4 (Rot) erhöht.




Doch nicht nur die Seismizität ist erhöht, sondern es ist seit einigen Tagen auch eine Zunahme der Explosivität zu beobachten, denn es gab mehrere Eruptionen, die stärker als die alltäglichen Ausbrüche des Mount Ibu waren. Der bislang letzte dieser Ausbrüche manifestierte sich heute Morgen um 07:11 WIB als eine starke Explosion, die Vulkanasche bis auf 4000 m über Kraterhöhe auswarf. Das entspricht einer Höhe von 5323 m über Meeresniveau. Diese Eruption erzeugte ein seismisches Signal von 131 Sekunden Länge und einer Amplitude von 28 mm.

Um 19:17 WIT ereignete sich eine Explosion, die Asche bis zu 2000 m über Kraterhöhe eruptierte. Auf einem Livecam-Bild erkennt man, dass nicht nur Asche, sondern auch rotglühende Tephra ausgestoßen wurden.

Am Ibu besteht die Gefahr, dass starke Explosionen den Lavadom ausblasen und die Vulkanflanken mit Tephra eingedeckt werden. Im Extremfall könnten auch pyroklastische Ströme generiert werden. Von einer Besteigung des Vulkans ist abzusehen. Es gilt eine 6-Kilometer-Sperrzone um den Krater, die mit der Erhöhung der Alarmstufe noch ausgedehnt werden könnte.

Der Ibu liegt auf der Insel Halmahera, wo sich auch der Dukono befindet. Dieser Vulkan ist ebenfalls aktiv und produzierte gestern 231 Ascheeruptionen, die aber in sein normales Schema passten und keine besondere Aufmerksamkeit hervorriefen.