Vulkan Hudson mit vulkanotektonischen Erdbeben Mb 2,8
Der chilenische Vulkan Hudson stand hier bisher nicht so oft in den Schlagzeilen, doch das könnte sich ändern, denn der Vulkan zeigt eine Zunahme der vulkanotektonischen Erdbebentätigkeit. Diese begann bereits im Mai und setzt sich bis heute fort. Eine Beschleunigung der Tätigkeit gibt es seit Mitte November, seitdem pro Tag oft mehr als 50 Erschütterungen registriert wurden. Einen Peak gab es am 29. November, als 130 Beben den entlegenen Vulkan erschütterten. Gestern manifestierte sich dann um 06:14 UTC ein Beben der Magnitude 2,8. Das Hypozentrum lag in 8 Kilometern Tiefe. Die Erschütterung wird auf Fluidbewegungen zurückgeführt, durch die es zu Gesteinsbruch kam. Wahrscheinlich sammelt sich unter dem Hudson Magma an.
Senapred überwacht weiterhin gemeinsam mit dem Nationalen Geologie- und Bergbaudienst (Sernageomin) die Aktivität des Hudson-Vulkans, der derzeit auf der technischen Alarmstufe Grün steht. Diese signalisiert leichte Unruhen unter dem Vulkan, ohne dass dem Vulkan eine höhere Ausbruchswahrscheinlichkeit zugeschrieben wird. Bei einer weiteren Zunahme der Seismizität könnte sich das allerdings bald ändern.
Der Cerro Hudson ist ein bemerkenswerter Vulkan mit einer etwa 10 Kilometer durchmessenden Gipfelcaldera. Er liegt in der chilenischen Provinz Aysén, etwa 137 Kilometer südöstlich von Coyhaique, im Süden des Landes. Er zählt zu den Anden-Vulkanen und ist 1905 m hoch.
Der letzte größere Ausbruch des Vulkans ereignete sich 1991. Dies war einer der stärksten Ausbrüche des 20. Jahrhunderts in Chile. Er hatte eine Stärke von VEI 5 und führte zu massiven Aschewolken, die bis nach Argentinien und sogar bis Südafrika transportiert wurden. Es kam zu erheblichen Umwelt- und wirtschaftlichen Schäden, insbesondere in der Landwirtschaft.
Da seine Caldera mit Eis gefüllt ist, fürchtet man am Hudson vor allem Lahare, die infolge von Schmelzwasserbildung entstehen könnten, sollte es zu einer größeren Eruption kommen. Im Jahr 2011 gab es kleinere Ascheemissionen, ein großer Ausbruch blieb aber aus.