Home Reef Volcano in Tonga ist wieder aktiv geworden
Das Inselreich Tonga ist für seine submarinen Vulkane bekannt und dafür, dass immer wieder Vulkaninseln auftauchen und verschwinden. Zudem fand dort vor gut 2 Jahren die stärkste Eruption seit dem Ausbruch des Tambora im Jahr 1815 statt. Die Rede ist vom Hunga Tonga-Hunga-Ha’apai, dessen Ausbruch wahrscheinlich für das Extremwetter dieses Jahr mit verantwortlich ist, was ich in diversen Artikeln hier bereits thematisierte. Doch von diesem Vulkan will ich heute nicht berichten, sondern vom Home Reef Volcano, der seit fast 4 Wochen wieder aktiv ist. Letzte Woche wurden Sentinel-Satellitenbilder veröffentlicht, die die Aktivität des Vulkans dokumentieren.
Die Spitze vom Home Reef Volcano liegt mal über- mal unter Wasser und bildet dann eine sporadische Vulkaninsel, die sich in den letzten Monaten nur knapp über dem Meeresspiegel halten konnte. Die kleine Vulkaninsel war fast kreisrund. Schaut man sich aktuelle Satellitenfotos an, dann erkennt man, dass sich das Eiland vergrößerte und nun eine elliptische Form aufweiset. Im Infrarotspektrum sieht man eine kleine Wärmesignatur, die von frischer Lava stammt. Berichten zufolge soll es zu phreatomagmatischen Explosionen gekommen sein, ohne dass es zur Entwicklung größerer Aschewolken kam, die VONA-Warnungen ausgelöst hätten. Diese explosive Phase ist auf den frei zugänglichen Satellitenaufnahmen allerdings nicht auszumachen, da starke Wolken zwischenzeitlich die Sicht auf den Vulkan behinderten.
In unserer FB-Gruppe wurden Fotos des Vulkans geteilt, die im August von einem Schiff aufgenommen wurden. Die Struktur der Lava, aus der ein großer Teil des Vulkaneilandes besteht, sieht für mich wie ein Pancake-Lavadom aus. Dieses Material extrudierte offenbar bei der letzten eruptiven Episode im vergangenen Jahr. Es ist gut möglich, dass aktuell ebenfalls frische Lava in Form eines Lavadoms eruptiert, was das Fehlen von Aschewolken erklären könnte. Möglicherweise handelte es sich auch um zähflüssige Lavaströme, die von einem Eruptionszentrum aus flossen.
Ach, wie schön, dass es auf der Erde noch ein paar kleine weiße Flecken gibt, die nicht ständig unter Beobachtung stehen und Raum für Rätsel und Wunder der Erde lassen.