Auf Bali eruptierte der Gunung Agung eine Aschewolke. Diese erreichte eine Höhe von fast 5200 m über dem Meeresspiegel. Somit stieg die Aschewolke 2 km über den Krater auf. Es war eine der größten Eruptionen des Agungs in diesem Jahr. Vor einigen Tagen konnte man auf Sentinel-Satellitenfotos eine leichte thermische Anomalie entdecken. Anwohnerin Jacky Zwahlen berichtet von einem hörbaren Donnergrollen und bellenden Hunden. Eine halbe Stunde nach der Eruption konnte sie Rotglut am Krater ausmachen. Zum Zeitpunkt der Eruption war an ihrem Standort bewölkt, so dass es keine direkte Sichtung der Aschewolke gab. Die Seismik ist leider offline, aber ich bin sicher, dass man einen entsprechenden Tremor aufgezeichnet hat.
Update: Die früheren Angaben wurden korrigiert. Nun gibt das VAAC die Höhe der Aschewolke mit über 6000 m an. Es kommen auch die ersten aktuellen Bilder herein. Die Eruption war in der tat kraftvoll: glühende Tephra flog mehrere Hundert Meter hoch und landete auf der Flanke des Vulkans.
Kerinci eruptiert Vulkanasche
Der Agung ist nicht der einzige aktive Vulkan Indonesien. Auch der Kerinci meldete sich heute mit einer Eruption und ließ Asche bis auf einer Höhe von knapp 4300 m aufsteigen. Für den Flugverkehr wurde der Alarmstatus „orange“ ausgerufen. Somit hält man es für möglich, dass es jederzeit zu einer größeren Eruption kommen könnte, die eine ernste Gefahr für den Flugverkehr darstellt.
Anak Krakatau mit thermischen Signal
Der Anak Krakatau zeigt sich heute von seiner warmen Seite. MIROVA registrierte eine thermische Anomalie in Höhe von 26 MW. Berichte über eine Eruption liegen nicht vor. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass es zur Eruption einer heißen Asche-Dampf-Wolke kam. Da der Krater geflutet ist, gehe ich weniger von starker fumarolischer Tätigkeit aus, die für die Anomalie verantwortlich sein könnte. Im Vorfeld der letzten eruptiven Phase kam es zu entsprechender Tätigkeit, die die Eruptionen ankündigte.