In den letzten Tagen steht der Gunung Agung auf Bali wieder etwas mehr im Fokus der Berichterstattung. Nachdem die Aktivität über Wochen immer weiter abgenommen hat, sind nun leicht steigende Tendenzen zu beobachten. Es kommt zu sporadischen Ascheeruptionen und Dampfexhalationen. Die Erdbebentätigkeit nimmt leicht zu. Auf Sentinel-Satlittenbildern erkennt man einige hot spots auf dem Dom, dessen Oberflächenstruktur sich ein wenig geändert hat. Es sieht nicht danach aus, als würde neues Magma aufsteigen, aber das Vorhandene brodelt fleißig im Untergrund.
Mauna Loa: Alarmstatus reduziert
Am weltgrößten Vulkan auf Hawaii wurde der Alarmstatus von „gelb“ auf „grün“ reduziert. Grund dafür ist die Abnahme seismischer Tätigkeit, welche 2 Jahre lang erhöht war. Es gibt Vermutungen, dass sich Mauna Loa und Kilauea eine gemeinsame Magmakammer in größerer Tiefe teilen. Von dieser Magmakammer werden die individuellen Magmakammern unter den beiden Vulkanen gespeist. Es ist gut möglich, dass die Leilani-Eruption des Kilaueas auch die gemeinsame Magmakammer entlastet und somit den Druck aus dem Mauna Loa-System nimmt.
Telicia eruptierte
Der Vulkan in Nicaragua eruptierte am 21. Juni. 2018. Es stieg eine Aschewolke auf, die eine Höhe von 500 m über den Krater erreichte. Während größere Lavabrocken in Kraternähe landeten, kam es zu Ascheniederschlag in benachbarten Ortschaften. Die Nachrichten sind ein wenig widersprüchlich, denn auf Bildern in der lateinamerikanischen Presse sind Fotos zu sehen, die eine deutlich höher aufsteigende Aschewolke zeigen. Entweder handelt es sich hierbei um alte Fotos, oder die Eruption war größer als beschrieben. Dafür würde auch der Ascheniederschlag in den Ortschaften sprechen. Fotos seht ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.
Mysteriöse Vorgänge am Toba-See
Der Toba-See liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und ist der größte und tiefste See des Archipels. Er bildete sich in einer Caldera, deren Eruption vor 72.000 Jahren fast die gesamte Menschheit ausgelöscht hätte. Nun sind auf diesem See innerhalb weniger Tage 2 Schiffe gesunken. Bei einem dieser Schiffe handelt es sich um eine Personenfähre, die 5 Mal so viele Menschen an Bord hatte wie erlaubt. Im Internet macht nun auch ein Video seltsamer Wellenbewegungen am Ufer des Sees die Runde und es wird spekuliert, ob nicht Kollapse, oder Hangrutschungen dafür verantwortlich sein könnten. Derzeit gibt es keine Hinweise, die solche Spekulationen unterstützen würden. Sehr wahrscheinlich ist das schlechte Wetter für die Ereignisse auf dem Toba-See verantwortlich.