Die paroxysmale Eruption am Gunung Agung hat seit heute Morgen um 5 Uhr Ortszeit deutlich an Kraft eingebüßt. Derzeit steigt allerdings noch eine Dampfwolke auf, die eine Höhe von gut 1 km über dem Krater erreicht. Während der Hochphase der Eruption stieg die Eruptionswolke fast 2,5 km über dem Krater auf. Die Basis der Wolke leuchtete rot, so dass davon auszugehen ist, dass glühende Lava eruptiert wurde. MIROVA registrierte eine moderate thermische Strahlung von 815 MW. Es wurden zahlreiche Personen aus dem näheren Umkreis des Vulkans evakuiert.
In einer Pressemeldung von Magma Indonesia heißt es, dass seit dem 13. Mai leichte Inflation (Magmaenaufstieg) registriert wird. Zudem war der Vulkan die ganze Zeit über aufgeladen, es fand in den letzten Wochen keine Deflation statt. Dies bedeutet, dass praktisch noch das ganze Magma im Untergrund steckt, welches seit Herbst 2017 aufgestiegen ist. Der Vulkan besitzt nach wie vor das Potenzial eine große Eruption zu generieren.
In einiger Entfernung vom Vulkan erreichte die Aschewolke eine Höhe von 8 km über dem Meeresspiegel. Sie beeinträchtigte den Flugverkehr und es wurde der VONA-Alarmstatus „orange“ ausgerufen. In Denpasar fielen zahlreiche Flüge aus. Sollte der Vulkan weiterhin aktiv bleiben, oder sogar größer eruptieren, dann müssten die Balinesen wieder mit empfindlichen Einbußen in der Tourismusbranche rechnen: nächste Woche beginnen die Winterferien in Australien und Bali ist das Mallorca der Australier.
Erstmalig, seit Beginn der Aktivität im Herbst letzten Jahres, hat der Agung das gemacht, was man der Seismik entsprechend erwarten würde. Man sah kontinuierlichen Tremor und es fand eine äquivalente Eruption statt. Im Gegensatz dazu konnten wir Ende letzten Jahres Episoden starken Tremors beobachten, ohne dass der Vulkan sichtbar ausbrach. Es wird auf jeden Fall wieder spannend am Vulkan!