Klimawandel bedingter Eisrutsch auf Grönland löste Tsunami aus, der die Welt zum Vibrieren brachte
Im letzten September ging ein rätselhaftes Erdbebensignal um die Welt dass für Aufsehen in der Fachwelt sorgte. Das besondere an diesem Signal war, dass es neun Tage lang anhielt und auf Sensoren rund um den Globus registriert wurden. Es waren monotone Erdbebenwellen, die nur auf einer Frequenz schwangen. In akustische Wellen umgewandelt, hörte es sich wie ein gleichförmiges Brummen an.
Die Forscher um die Geologen Kristian Svennevig und Stephen Hicks fanden in einer Studie schließlich heraus, dass ein massiver Eisrutsch im abgelegenen Dickson-Fjord in Grönland die Ursache für das Erdbebensignal war. Über 25 Millionen Kubikmeter Gestein und Eis rutschten in den Fjord und lösten einen Megatsunami aus, dessen Wellen eine Höhe von 200 Metern erreichten – weit höher als die Tsunamis von 2004 in Südostasien oder 2011 in Japan. Allerdings war der Tsunami im Fjord gefangen und breitete sich nicht über die Ozeane aus. Dafür schwappten die Wellen im Fjord 9 Tage lang gut 10000 Mal hin und her und es entstand eine Schaukelwelle, die sich auf dass umliegende Gestein übertrug und so so die Erdvibration anregten.
Die Forscher sehen den Klimawandel als Ursache für den Erdrutsch, da das Abschmelzen von Permafrost und Gletschern den Untergrund destabilisiert. Das Ereignis verdeutlicht, dass der Klimawandel zunehmend Phänomene hervorruft, die bisher als undenkbar galten. Die Forscher weisen darauf hin, dass dies das erste Mal ist, dass der Klimawandel ein seismisches Ereignis von globaler Bedeutung ausgelöst hat. Seismische Wellen breiteten sich in kurzer Zeit nach dem Erdrutsch weltweit aus und erschütterten den gesamten Planeten.
Zukünftige Ereignisse dieser Art könnten häufiger auftreten, da der Klimawandel weiter voranschreitet. Der Permafrost taut auf, Gletscher schmelzen, und die Wahrscheinlichkeit von Erdrutschen und Megatsunamis nimmt zu. Dies stellt Wissenschaft und Gesellschaft vor neue Herausforderungen und erfordert ein Umdenken im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels.