Hohlräume unter Grindavik führen zu Sperrungen – Vulkanausbruch geht weiter
Während der Vulkanausbruch in Sichtweite von Grindavik weiter geht, haben Geologen und Landvermesser Hinweise auf weitere Hohlräume unter Grindavik aufgespürt, die durch die Erdbewegungen der letzten Monate entstanden sind. Einer dieser Hohlräume wurde unfreiwillig entdeckt, als ein LKW durch die intakte Fahrbahn eines asphaltierten Weges brach und halb im Loch darunter verschwand.
Die Hohlräume wurden in 9 Bereichen im Westen von Grindavik aufgespürt. Die betroffenen Bereiche wurden abgesperrt und nun wird darüber diskutiert, wer für die Finanzierung der Löcher aufkommen soll, die teilweise ja noch im Verborgenen liegen, ähnlich dem Hohlraum, der von besagtem LKW aufgespürt wurde. Bevor man die Hohlräume verfüllen kann, müssen sie oberflächlich freigelegt oder erbohrt werden. Ein Unterfangen, das mehrere Millionen ISK kosten wird.
Atli Geir Júlíusson, Dezernentin für Umwelt- und Planungsarbeiten der Kommune Grindavik legte heute einen entsprechenden Bericht vor und forderte den Staat dazu auf, die Kosten zu übernehmen. Ob die Regierung der Aufforderung nachkommen wird ist noch offen.
Derweilen geht der Vulkanausbruch weiter und unterliegt den Veränderungen, die für eine Eruption dieser Art typisch sind. Nachdem der Tremor gestern leicht gefallen ist, drehte sich sich der Trend nachts wieder um und es kam zu einem leichten Anstieg. Alles in allem scheint die Eruption noch stabil zu sein, allerdings beschränkt sie sich auf die beiden größten Kraterkegel, die sich auf der Spalte gebildet haben. Wahrscheinlich ist, dass in den nächsten Tagen auch der kleinere der beiden Kegel seine Aktivität einstellen wird. Dafür wird die Lavafontänentätigkeit in dem verbliebenen Krater stärker. Ein schönes Schauspiel für die wenigen privilegierten Wissenschaftler und isländischen Pressevertretern, die sich der Eruptionsstelle nähern dürfen. Sieht man einmal von der Luftverschmutzung durch den Gasausstoß ab, so könnte man nun das Naturspektakel relativ gefahrlos von einem der umliegenden Hügel beobachten. Es könnten sich zwar kleinere neue Risse entlang des Gangs öffnen, oder Lavaströme schubweise anschwellen und ihren Lauf verändern, doch dass sich ein neuer Kilometerlanger Riss auftut, der mit einer gewaltigen Eruption Schaulustige gefährdet ist eher unwahrscheinlich.
Dafür ist es umso wahrscheinlicher, dass es außerhalb der Reisesaison wohl nicht zur Einrichtung eines Walk-In-Volcanoes kommen wird, da es sich finanziell nicht lohnen wird, Touristen anzulocken.
Weiterführender Link: Vulkane und Erdbeben auf Island.