An mehreren Lokalitäten in Griechenland wüten Waldbrände – Auch Urlaubsregionen sind betroffen
Eine seit Wochen anhaltende Hitzewelle hält weite Teile Südosteuropas fest im Griff. Dürre und Temperaturen um die 35 Grad sind zum Alltag geworden, lokal steigt das Thermometer sogar über 40 Grad. Die Hitze bringt nicht nur Menschen zum Schwitzen, sondern trocknet auch die Natur aus. Unter diesen Bedingungen reicht mitunter der Funke eines Grills oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe aus, um ein Flammeninferno auszulösen. Starke Winde, die bis zu 100 km/h schnell sind, breiten die Brände unaufhaltsam aus, sodass sie kaum noch zu löschen sind.
Besonders stark betroffen ist Griechenland, wo zahlreiche Wald- und Buschbrände lodern. Inzwischen wurden 80 Brände gemeldet. Am Wochenende brach ein Feuer in der Nähe von Athen aus. Hier kämpften mehr als 120 Feuerwehrleute gegen die Flammen in einem Naturschutzgebiet. Mehrere Wohngebiete mussten evakuiert werden. Ein 45-jähriger Mann erlitt infolge des Stresses auf der Flucht vor den Flammen einen Herzinfarkt und verstarb.
Auch mehrere Inseln der Ägäis und im Ionischen Meer sind betroffen: Waldbrände wurden von den Inseln Kreta, Kos und Chios gemeldet. Alleine auf Chios sind mehr als 140 Feuerwehrleute und Hilfskräfte im Einsatz, wobei es bereits zwei Verletzte gab. Auf Kos wurden Touristen aus Hotels evakuiert und auf einem Fußballplatz untergebracht, und auf Kreta brennt es auf einer Fläche von sieben Quadratkilometern.
Der Südwesten der Insel Serifos soll laut Aussage des Bürgermeisters komplett abgebrannt sein. Nicht nur Wald und Macchia brannten, sondern auch mehrere Wohnhäuser, Gewerbehallen und eine Kapelle.
Die Waldbrände in Südeuropa und speziell in Griechenland nehmen immer dramatischere Formen an. Während im langjährigen Durchschnitt jedes Jahr 50.000 Hektar Waldflächen abbrannten, wüteten im letzten Jahr Waldbrände auf einer dreimal so großen Fläche. Dieses Jahr begann die Waldbrandsaison ungewöhnlich früh.