Ungewöhnlich warmer Oktober 2022
Noch ist der ungewöhnlich warme Oktober nicht ganz zu Ende, da kristallisiert sich das Bild heraus, dass dieser Oktober den bisherigen Spitzenreiter von 2001 entthronen könnte, zumindest was die Durchschnittstemperatur anbelangt. Im Jahr 2001 lag sie bei 12 Grad. Für Teile Bayerns wurden jetzt bereits Durchschnittswerte von 12,7 Grad ermittelt. Und das Thermometer soll dort tagsüber in den nächsten Tagen bis auf 26 Grad steigen. Das Gesamtbild passt zum Rest des Jahres, das deutlich zu warm und trocken war.
Eigentlich sollten das gute Nachrichten sein, in Zeiten, in denen uns die Energiekrise sorgt und viele mit unguten Gefühlen auf die Gas- und Stromrechnungen blicken. Der warme Herbst drückt den Energieverbrauch, was sich auch im Füllstand der Gasspeicher widerspiegelt, die zu mehr als 97% gefüllt sind. Doch in Bezug auf den Klimawandel und die damit einhergehende Katastrophe sind das schlechte Nachrichten: die hohen Oktober-Temperaturen spiegeln die ungünstigsten Verläufe der möglichen Klimawandelszenarien wider. Allerdings ist es nicht sicher, dass dieses Jahr der anthropogene Klimawandel alleine für die hohen Temperaturen verantwortlich ist. Eine Mitschuld könnten die gewaltigen Wasserdampf-Massen tragen, die bei der Eruption des submarinen Vulkans Hunga Tonga- Hunga Ha’api im Dezember/Januar ausgestoßen wurden und bis in die Stratosphäre aufstiegen. Wasserdampf zählt ebenfalls zu den Treibhausgasen. Fest steht, dass wir diese Temperaturen einer warmen Luftströmung aus der Sahara zu verdanken haben. Die warme Wüstenluft aus Afrika wird von einem Hochdruckgebiet zu uns transportiert, dass sich über dem Mittelmeerraum festgesetzt hat und zwischen 2 Tiefdruckgebieten eingekeilt ist, weswegen das Hochdruckgebiet ortsstabil ist. So erreicht das Thermometer südlich der Alpen Werte von bis zu 30 Grad. Damit einher geht unvermindert eine Dürre, die besonders Norditalien hart trifft. Gleichzeitig bleibt das Wasser des Mittelmeeres viel zu warm. Sobald es einen Wetterumschwung gibt und eine Kaltfront das Hochdruckgebiet vertreibt, drohen heftige Unwettern.
Tornados in Frankreich
Unwetter gab es am Montag in Frankreich, als eine Serie von Tornados entstand, die zum Teil heftige Zerstörungen anrichteten. Besonders schlimm traf es den Ort Bihucourt: fast alle der 400 Einwohner sind obdachlos geworden. Dieser Tornado fiel in die Kategorie F3: es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 253 km/h gemessen. Der Wirbel hatte einen Durchmesser von 200 m. F3 Tornados sind in Frankreich vergleichsweise selten und kamen auch im Rekord-Herbst 2001 vor.