Vulkanbeschreibung Gamalama
Der Gamalama ist einer der aktivsten Vulkane in Indonesien und befindet sich auf der Vulkaninsel Ternate, die zu den Molukken im östlichen Teil Indonesiens gehört. Die Inseln der Molukken sind für ihren Gewürzhandel bekannt und standen früher unter kolonialer Herrschaft.
Ternate ist eine kleine Vulkaninsel vor der Westküste von Halmahera und besteht eigentlich nur aus dem Vulkan Gunung Gamalama. Er ist Teil einer Vulkankette westlich von Halmahera und umfasst den Gamkonora auf Tidore, den Hiri und den Makian. Auf Halmahera selbst liegen die daueraktiven Vulkane Ibu und Dukono.
Beim Gamalama handelt es sich um einen 1714 Meter hohen Stratovulkan, an dessen Gipfel sich drei Krater bildeten. Sie liegen auf einer Nord-Süd-streichenden Risszone, wobei der Nordkrater der jüngste ist. Außerdem gibt es auf seinen Flanken mehrere Nebenkrater und Maare, die sich entlang einer Riftzone bildeten.
Hauptsächlich erzeugt der Gamalama explosive Aktivität aus den Gipfelkratern, obwohl es auch Flankenausbrüche gibt. Bei größeren Eruptionen entstanden pyroklastische Ströme.
Die Geschichte des Gamalama ist von zahlreichen Eruptionen geprägt: Zwischen 1510 und 2024 wurden fast 70 Ausbrüche dokumentiert. Ein besonders verheerender Ausbruch ereignete sich 1775, bei dem rund 1300 Menschen ums Leben kamen, teilweise durch pyroklastische Ströme, die die Entstehung eines Maars im Norden der Insel begleiteten.
Im September 1980 löste eine Eruption massive Waldbrände aus, die dazu führten, dass rund 40.000 der damals etwa 60.000 Inselbewohner auf die Nachbarinsel Tidore flohen.
Am 9. Dezember 2011 stieg eine etwa vier Kilometer hohe Aschewolke über dem Gamalama auf, gefolgt von Schlammströmen, die durch schwere Regenfälle ausgelöst wurden und vier Menschen töteten. Weitere Eruptionen ereigneten sich bis Oktober 2012.
Im Dezember 2014 wurden bei einem Ausbruch Asche und Gestein etwa 2000 Meter hochgeschleudert, wobei mehrere Bergsteiger verletzt wurden.
Anfang Oktober 2018 fand ein kleiner Ausbruch statt, der zur Einrichtung einer Sperrzone mit einem Radius von 1,5 km um den Krater führte. Neue Ausbrüche begannen im Februar 2024.