Fuego stellte Eruptionen ein

Fuego beendete Eruptionen – Nur noch Entgasungen

Eine schlechte Nachricht für all jene, die hofften, einen strombolianisch tätigen Vulkan aus nächster Nähe beobachten zu können und dafür nach Guatemala reisen wollten: Der Fuego hat seine explosive Tätigkeit eingestellt und schweigt seit mehr als 2 Wochen. Zuvor hatte der Fuego eine fulminante Feuershow geboten, denn zum Jahresanfang war er ungewöhnlich aktiv und erzeugte Explosionsserien, die stärker als üblich waren und kurz vor der Schwelle zu paroxysmaler Tätigkeit standen. Offenbar waren diese Episoden das letzte Aufbäumen des Vulkans, bei dem eine gasreiche Restschmelze des Magmenkörpers gefördert wurde. Natürlich stellt man sich vor Ort die Frage, ob es das war oder ob bald wieder mit einer Aufnahme der Tätigkeit zu rechnen ist. Sollte das Fördersystem nur blockiert sein und staut sich der Druck im Fördersystem an, um sich letztendlich den Weg frei zu sprengen, was in einer starken Explosion gipfeln würde, oder bereitet sich der Vulkan auf eine große Eruption vor? Fragen, auf die die Wissenschaftler von INSIVUMEH bislang keine Antworten liefern konnten.




In den täglichen Updates werden in erster Linie Zustandsbeschreibungen des Vulkans geliefert, ohne auf Messdaten wie Bodenhebung, Tremor und Gasausstoß einzugehen. Dort heißt es, dass der Fuego noch entgast und Dampfwolken bis zu 150 m über Kraterhöhe aufsteigen. Ansonsten ist der Vulkan ruhig und es gibt weder rotglühende Tephra noch Aschewolken zu sehen. Schlecht für die Region Antigua, für die der Vulkantourismus eine wichtige Einnahmequelle darstellt, denn der Fuego ist einer der wenigen Vulkane der Welt, an dem es noch gestattet ist, sich den Lavagaben zu nähern. Offiziell darf man die Eruptionen vom benachbarten Vulkan Acatenango aus beobachten, inoffiziell geduldet ist aber auch die Kraterannäherung an den Fuego über einen Sattel, der die beiden Vulkane verbindet. Dass das nicht ungefährlich ist, versteht sich von selbst.

Die letzte längere Eruptionspause gab es am Fuego nach der verheerenden Eruption im Jahr 2018, als bei einem starken Paroxysmus pyroklastische Ströme entstanden, die umliegende Gemeinden erreichten und Menschen töteten. Erst im Folgejahr der Eruption nahm der Fuego seine Aktivität wieder auf und steigerte sich langsam.

In Guatemala gibt es aber noch den Santiaguito, der weiterhin aktiv ist. Explosionen erzeugen Aschewolken, die bis zu 900 m über Kraterhöhe aufsteigen. Der Dom erhält Magma-Nachschub und es gehen glühende Schuttlawinen ab, die sich zu pyroklastischen Strömen steigern könnten.