Fuego: Erste Eruption seit einem Monat

Ascheexhalation am Fuego. © Afar-TV

Erste stärkere Eruption am Fuego seit Beginn der Pause vor einem Monat – Vulkanasche in 4600 m Höhe detektiert

Der Fuego in Guatemala ist bei Vulkanspottern wegen seiner normalerweise mehrmals in der Stunde stattfindenden strombolianischen Eruptionen wohlbekannt, doch vor einem Monat stellte er unerwartet seine Aktivität ein. Bis heute dann wenigstens eine explosive Eruption erfolgte, die Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe förderte und in Richtung Südwesten verdriftete. Die eigentliche Eruption konnte ich auf den Webcamaufzeichnungen nicht finden. Wahrscheinlich manifestierte sie sich zu einem Zeitpunkt, in dem der Gipfel von Wolken verdeckt war. Dafür waren aber lang anhaltende Ascheemissionen in wolkenfreien Perioden zu sehen gewesen. Interessanterweise machten die Vulkantouristen auf dem Vulkan trotz der vorherigen Eruptionspause Party, denn vom benachbarten Acatenangogipfel ließ man nachts Feuerwerksraketen aufsteigen und es waren viele Taschenlampen im Camp, aber auch auf dem Grat zwischen den beiden Vulkanen unterwegs. Aus meinen Augen erstaunlich, aber die Guides scheinen nicht unbedingt jedem von der Aktivitätspause erzählt zu haben. Vielleicht wussten die aber auch einfach nur, wo der Anschalter des Vulkans ist.

INSIVUMEH berichtete bereits im Update von gestern über Ascheexhalationen und schwache Explosionen, von daher kam die Wiederaufnahme der Aktivität nicht völlig überraschend. Stärkere Eruptionen, so wie wir sie in der Zeit vor der Pause kannten, gab es aber noch nicht.

Interessant ist der Umstand, dass viele der in den letzten Jahren aktiven Vulkane Mittel- und Südamerikas seit einigen Tagen bzw. Wochen schwächeln und weniger häufig ausbrechen als zuvor. Zu diesen Vulkanen zählen insbesondere Popocatepetl und Sangay. Aber auch der Nevado del Ruiz taucht weniger in den VONA-Meldungen des VAAC Washington auf. Ob das reiner Zufall ist oder ob es doch übergeordnete Effekte gibt, die wir nicht kennen und die die vulkanische Aktivität regional beeinflussen, lasse ich mal offen im Raum stehen. Wissenschaftliche Beweise für solche Zusammenhänge gibt es nicht. Mir ist aber schon öfters aufgefallen, dass einige besondere Ereignisse an verschiedenen Vulkanen zeitnah eintraten, etwa dass zwischen 2017 und 2021 fast alle Lavaseen des „roten Vulkanismus“ der Erde verschwunden sind, die teilweise über Jahrzehnte aktiv waren. Zu dieser Zeit begannen mehrere „graue“ Vulkane aktiv zu werden.