Nach langen Jahren der Vorbereitung geht nun ein europäisches Forschungsprojekt an den Start: EUNADICS. Ziel des Projektes, an dem 12 EU-Staaten beteiligt sind, ist es die Luft auf schädlichen Partikeln zu untersuchen. Bei diesen Partikeln könnte es sich um Vulkanasche handeln, aber auch um anderes Schadstoffe. In einem österreichischen Militärflugzeug vom Typ Pilatus PC 6 wurde nun eine Versuchsapparatur vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) montiert.
Die Versuchsmessungen werden unter Leitung von Oberst Michael Pernsteiner durchgeführt. Er erklärt, dass für die Tests ein seltener, aber ungefährlicher Stoff freigesetzt wird, welcher von dem Messgerät an Bord der Pilatus PC-6 detektiert werden soll. Das Flugzeug fliegt dabei durch eine Partikelwolke und je nach Konzentration der Partikel in der Luft, sollen zuvor erstellte Computermodelle über die Ausbreitung der Partikelwolke verifiziert werden.
Ziel des EUNADICS-Projektes ist es, ein EU-weites Informationsnetzwerk aufzubauen. Bei den Partikeln muss es sich nicht unbedingt um Vulkanasche handeln, sondern das System könnte auch atomar verstrahlte Partikel registrieren, wie sie bei einem Atomschlag, oder nach einem Unfall in einem Kernkraftwerk freigesetzt werden. Mir dünkt es, dass dies der Hauptzweck des Programms ist und dass deshalb das Militär involviert ist.
Wenn wir an die Anwendung als Vulkanasche-Schnüffler denken, dann erinnern wir uns sofort an die Eruption des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010. Damals schaffte es Vulkanasche über den Atlantik bis nach Europa. Obwohl die Aschekonzentration in der Luft recht gering war, wurde der Luftraum über weite Teile Europas gesperrt. Die Flugausfälle bedingten ein mehrtägiges Verkehrschaos in Europa.
Quelle: Flugrevue, DLR
Kleine Berichtigung: DZLR muß natürlich DLR heißen.
LG Georg