Die heutigen News stehen im Zeichen der Domvulkane: am Merapi ging eine Glutwolke ab und auf Martinique bereitet die Montagne Pelée weiter sorgen, während auf der Nachbarinsel der Dom im Soufrière weiter wächst.
Merapi: Abgang eines pyroklastischen Strom
In den frühen Morgenstunden ging heute ein pyroklastischer Strom am Merapi auf Java (Indonesien) ab. Er floss durch den Kali Krasak und legte eine Gleitstrecke von ca. 1500 m zurück. Vulkanasche stieg ca. 500 m hoch auf und driftete in östlicher Richtung. Die Seismogramme registrierten ein Signal mit einer Maximal-Amplitude von 60 mm und 150 Sekunden Dauer. Gestern zog die Seismik wieder etwas an und es wurden 200 Erschütterungen detektiert. Darunter waren auch einige hybride- und vulkanotektonische Beben. Für den generellen rückläufigen Trend der Seismizität könnte es 2 Gründe geben: entweder es steigt weniger Magma auf, oder die Aufstiegswege sind frei. Letzteres hätte schnelleres Domwachstum zur Folge.
Montagne Pelée: Seismik weiter hoch
Am Montagne Pelée auf der Karibikinsel Martinique wächst die Besorgnis vor einer Eruption des Vulkans. In den ersten 2 Wochen des Jahres registrierten die Forscher vom OVSM insgesamt 87 vulkanotektonische Erdbeben mit geringen Magnituden. In der ersten Jahreswoche wurden 65 Beben registriert, in der vergangenen Woche waren es 22 Erschütterungen. Die Hypozentren liegen bereits über dem Meeresspiegel im Vulkangebäude. Obwohl die Seismizität rückläufig war, sehen die Vulkanologen eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für eine mittelfristig einsetzende Eruption.
Soufrière: Dom weiter auf Wachstumskurs
Während man sich auf Martinique noch sorgen um eine mögliche Eruption macht, ist diese auf der Nachbarinsel St. Vincent bereits im Gang. Neue Bilder vom 14. Januar zeigen, dass der Dom im Krater des Vulkans Soufrière weiter gewachsen ist. Zudem steigt Gas auf. Leider fehlen genauere Daten, so dass wir auf das rein Visuelle angewiesen sind, um die Situation zu beurteilen. Bisher sind keine Kollaps-Erscheinungen aufgetreten und der Dom sieht stabil aus. Wahrscheinlich bleibt es erst einmal bei der rein effusiven Eruption, doch im späteren Verlauf könnte sich das ändern.