Erta Alé mit Lavaüberlauf im Januar

Erta Alé in Äthiopien erzeugt Lavaüberlauf – Lavastrom erreicht Calderarand

Der flache Schildvulkan Erta Alé liegt im äthiopischen Afar-Dreieck, das in den letzten Wochen vor allem wegen der hohen seismischen Aktivität bei Awash für Schlagzeilen sorgte. Obgleich die Seismizität dort weiter anhält, geht es heute um die vulkanische Aktivität des Schildvulkans, die sich vor 2 Tagen signifikant zu steigern begann: Die Hornitos im Bereich des früheren Pitkraters erzeugten starkes Lavaspattering und stießen größere Mengen Schmelze aus. So entstand ein breiter Lavastrom, der bis zum Südwestrand der Caldera floss. Reiseführer einer Touristengruppe dokumentierten das Geschehen und stellten Fotos und Videos online.

Zu den Fotografen zählt auch die Reiseleiterin Fana Tesfay, die auch schon Bilder zu den Geschehnissen bei Awash teilte. In dem Kommentar zu ihrem Video schrieb sie, dass die Aktivität bereits am 8. Januar begann zuzunehmen. Am 13. erreichte die Lava dann den Calderarand.




Auf Sentinel-Satellitenaufnahmen vom 7. und 12. Januar sieht man auf dem ersten Foto nur zwei pixelgroße Hotspots, die auf Wärmestrahlung von 2 Hornitos hindeuten. Auf dem Bild vom 12. Januar weitete sich die thermische Anomalie dann aus und es war bereits ein kurzer Lavastrom unterwegs, der anfing, sich vom Hornito aus auszubreiten.

Nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen, die die Region vor 3 Jahren fest im Griff hatten und das Reisen zum Erta Alé praktisch unmöglich machten, scheint sich nun einiges in der Region zu tun. Ich stehe im Kontakt zu Enku Mulugeta, der die Entwicklung eines Geoparks vorantreibt. Vielleicht gelingt es mir, zusammen mit der Vulkanologischen Gesellschaft das Vorhaben ein wenig zu unterstützen.

Wie oben erwähnt, hält die Seismizität im Bereich von Awash weiter an, doch die Erdbeben kommen nicht mehr ganz so häufig, wie es noch Anfang des Monats der Fall war. Das letzte mittelstarke Erdbeben manifestierte sich vor 12 Stunden und hatte eine Magnitude von 4,6.