Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Aktivität: Hawaiianisch
Lavaüberlauf und hohe Thermalstrahlung vom Erta Alé
Der äthiopische Vulkan Erta Alé liegt in der Wüste Danakil und ist schwer zugänglich. Von diesem faszinierenden Schildvulkan geht heute eine hohe Thermalstrahlung aus. Sie hat eine Leistung von 202 MW und stammt von einem kurzen Lavastrom, der an der Stelle des ehemaligen Lavasees im Bereich des Südkraters ausgetreten ist. Im letzten Jahr gab es mehrere vergleichbare Ereignisse, die den Krater aufgefüllt haben, so dass es dort aktuell keine Depression mehr gibt. Für gewöhnlich fließt die Lava aus einer Öffnung an der Basis eines Hornitos. Schaut man sich das Copernicus-Sentinel-Bild im Infrarotspektrum genauer an, dann erkennt man nicht nur den aktuellen Lavastrom, sondern auch einen kleinen Hotspot am Rand des Nordkraters. Hier scheint ein weiterer Hornito heiß zu sein. Es sieht auch so aus, als wäre ein früherer Lavastrom über den Kraterrand gelaufen.
Augenzeugenberichte der Geschehnisse am Erta Alé sind vergleichsweise selten, da sich normalerweise nur Vulkanspotter in diese entlegene Gegend verirren. Seit dem jüngsten Bürgerkrieg in der Region ist der Tourismus stark zurückgegangen. Hinzu kommt eine signifikante Steigerung der Reisepreise, die auch vielen Enthusiasten den Wind aus den Segeln genommen hat. Dennoch verirrt sich noch ab und an eine Gruppe in diese Gegend, und wer weiß, vielleicht bekommen wir ja bald Bilder des Ereignisses zu sehen?!
Die Danakil ist einer der heißesten und trockensten Orte der Welt. Hier zu reisen, bedarf es einer aufwendigen Logistik, denn schließlich muss man alles dabeihaben, was man braucht. Außer dem Erta Alé werden Touristen von den Salzseen der Gegend angezogen. Ein besonderes Highlight ist der Salzabbau, den die Afars in Handarbeit betreiben. Die Salzblöcke werden mit Kamelkarawanen abtransportiert.