- In Brasilien löste Starkregen mehrere Erdrutsche aus
- Mindestens 34 Personen starben
- Abholzung und falsche Bebauung sind mitverantwortlich
Tagelang anhaltender Starkregen hat in Teilen Brasiliens für Überschwemmungen gesorgt und löste Erdrutsche aus. Dabei starben mindestens 34 Menschen, wobei sich die Opferzahlen weiter erhöhen werden, da noch viele Menschen als vermisst gelten und wahrscheinlich unter den Schlammmassen begraben wurden.
Besonders hart traf es den Bundesstaat Pernambuco, der im Nordosten Brasiliens liegt. Die Erdrutsche ereigneten sich in der Region der Metropole Recife. In der Gemeinde Jardim Monteverde ging ein Erdrutsch ab, bei dem mindestens 19 Menschen starben. Im Ort Camaragibe wurden 6 Personen Opfer eines Erdrutsches. Selbst aus Recife wurde ein kleinerer Erdrutsch gemeldet, der 2 Menschen das Leben kostete. Tausende mussten evakuiert werden. Oft sind es instabile Hänge am Rand der Ortschaften, an denen die Hütten der Favelas liegen, die von den Erdrutschen betroffen sind. Neben Abholzung der steilen Hänge, trägt deren unsachgemäße Bebauung zu deren Destabilisierung bei.
Seit letztem Dienstag halten die Regenfälle in der Region an und eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Das brasilianische Institut für Meteorologie warnte vor weiteren starken Regenfällen und hält die Alarmstufe „rot“ aufrecht. Die Niederschläge könnten erneut Erdrutsche verursachen.
Klimawandel und Klimaphänomene verstärken Wetterextreme
Brasilien stand in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in den Schlagzeilen. Wie fast überall auf der Welt haben sich auch in Südamerika die Klimaextreme verstärkt und so kommt es zu besonders heftigen Niederschlägen. Im Februar ereignete sich eine vergleichbare Naturkatastrophe in Petrópolis nahe Rio de Janeiro: Schlammfluten, Erdrutsche und unzählige Tote waren die Bilanz vom Starkregen. Jahrelanges Missmanagement war allerdings auch hier ein Grund dafür, dass sich die Regenfälle katastrophal auswirkten. Zudem begünstigt das Klimaphänomen La Nina die Starkregenereignisse. La Nina und El Nino sind die beiden prägendsten Klimaphänomene des Äquatorraums, die im Wechsel Dürren und Überschwemmungen mit sich bringen. Sie sind natürlichen Ursprungs, scheinen aufgrund des Klimawandels aber immer häufiger aufzutreten und sich schwerer auszuwirken.