Vor wenigen Minuten ereigneten sich zeitnahe 2 starke Erdbeben, die möglicherweise Tsunamis auslösen könnten. Ein Beben fand vor Nord-Sumatra Statt und hatte die Stärke 7.8. Das andere Erdbeben war ebenfalls in Indonesien, genauer in der Region Simeulue und hatte eine Magnitude von 7.6. Tsunami-Alarm wurde für Indonesien, Thailand, Malaysia und Sri Lanka gegeben. Über Schäden und Tote liegen noch keine Informationen vor.
Vor Sumatra kommt es häufig zu Erdbeben. Diese entstehen entlang einer Verwerfungslinie, die ihren Ursprung in der Subduktion der Indo-Australischen Platte unter die Sunda-Platte hat. Als Subduktion wird das Abtauchen einer Erdkrustenplatte unter eine andere Platte bezeichnet. Die abtauchende Platte sinkt dabei bis in den Erdmantel ab und wird wieder aufgeschmolzen. Ein Teil dieser Schmelze steigt als Magma wieder auf und tritt an Vulkanen aus. Daher finden sich in Erdbebengebieten auch viele Vulkane.
Die Subduktion verläuft nicht immer gleichmäßig. Die Erdkrustenplatten können sich verhaken und es bauen sich große Spannungen auf. Irgendwann lösen sich die Spannungen, indem das Gestein bricht. Entlang der Bruchzone kann ein Teil der Krustenplatte nach oben schnellen und verdrängt Unmengen Wasser, wodurch ein Tsunami entstehen kann. Zuletzt ist da in der Region vor Sumatra im Dezember 2004 geschehen. Damals löste ein Erdbeben der Stärke 9.0 mehrere Tsunamis aus, die weite Küstenstrecken Asiens verwüsteten. Bei einer der größten Naturkatastrophe der letzten Jahrhunderte starben mehr als 240.000 Menschen.
Im Anschluss der Katastrophe wurde ein Tsunami-Frühwarnsystem entwickelt. Maßgeblich beteiligt waren die Forscher des GFZ-Potsdam. Mit Hilfe dieses Systems wurde nun bei dem neuen Beben Alarm gegeben. Da die Tsunamis mehrere Stunden bis zu weit entfernten Küsten unterwegs sind, bleibt den Menschen Zeit sich auf höher gelegene Gebiete zurück zu ziehen. Vorausgesetzt sie werden tatsächlich gewarnt.