Erdbeben-Update 18.04.23: Campi Flegrei

Intensivierung des Schwarmbebens unter der Campi Flegrei

Datum 18.04.23 | Zeit: 00:00:03 UTC | 40.801 ; 14.112 | Tiefe: 4,7 km | ML 2,0

Seit gestern hat die Anzahl der Erdbeben unter dem italienischen Calderavulkan wieder zugenommen. Es wurden 22 Einzelbeben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,0 und ein Hypozentrum in 4700 m Tiefe. Das Epizentrum befindet sich offshore im Golf von Pozzuoli, wo es auch weitere Beben gab. Betrachtet man die Shakemap, dann sieht man die Bildung von 3 Clustern. Nach wie vor finden die meisten Beben im Bereich des Solfatarakraters statt. Ein zweiter Cluster bildete sich nahe der Südostküste von Pozzuoli. Nun ein dritter Haufen mitten im Golf. Auffällig ist auch, dass gerade die Erdbeben mit Magnituden größer als 1,5 in größeren Tiefen ereignen als die Mikrobeben. Es ist gut möglich, dass diese Beben tektonischen Ursprungs sind und sich an Störungszonen ereignen, aber durch Spannungsaufbau infolge von Magmeninflation entstehen, während die Mikroseismizität direkt durch Fluidbewegungen im Hydrothermalsystem ausgelöst wird.

Heute erschien das neue Wochenbulletin des INGVs Neapel zur Aktivität des Calderavulkans. Demnach gab es in der Wochen vom 10. bis zum 16. April 66 Erdbeben. Das Stärkste hat eine Magnitude von 2,9. Die Hebungsrate beträgt seit Jahresanfang ca. 15 mm im Monat. Seit letztem Januar hob sich der Boden an der Messstation RITE um 17,5 cm. Seit Januar 2011 summiert sich die Bodenhebung auf 101,5 cm. Es gibt keine wesentlichen Veränderungen in der Geochemie der ausgestoßenen Gase. Der Kohlendioxid-Gasflux bleibt erhöht. Die Gastemperaturen an der Pisciarelli-Fumarole liegen weiterhin bei 96 Grad.

Trotz Erdbeben, Bodenhebung und Gasausstoß scheint ein Vulkanausbruch nicht unmittelbar bevorzustehen, dennoch ist die Besorgnis bei Teilen der Bevölkerung groß, denn die Stadt Pozzuoli liegt mitten in der Caldera. Hier würde sich schon ein normaler Ausbruch fatal auswirken, zumal der Vulkan dazu neigt Explosionen zu erzeugen. Große Ausbrüche würden die Nachbarstadt Neapel gefährden.


Weitere Kurzmeldungen:

Fidschi Inseln: Erdbeben Mw 6,6

Datum 18.04.23 | Zeit:04:31:42 UTC | 22.37 S ; 179.42 E | Tiefe:  564 km | Mw 6,6

Das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden ereignete sich südlich der Fidschi-Inseln und hatte eine Moment-Magnitude von 6.6. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 564 km angegeben. Somit handelt es sich um eine Mantelbeben. Das Epizentrum befand sich 481 km süd-südöstlich von Suva.


Yellowstone mit Schwarmbeben

Seit gut 2 Tagen gibt es einen Erdbebenschwarm im Yellowstone Nationalpark. Er manifestiert sich unter den Shoshone-Lake und besteht aus gut 60 Einzelbeben. Es ist einer der stärksten Schwärme der letzten Monate. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 3.0 und ein Hypozentrum in 16 km Tiefe.


Island mit Erdbeben M 4,2

Vor der Nordküste von Island manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Es hatte einen Erdbebenherd in km Tiefe und wurde 34.8 km westlich von Grímsey verortet. Es ist mit den Störungen der TFZ assoziiert. Es kam zu zahlreichen schwächeren Beben.