Schwarmbeben im Südwesten der Kanareninsel Teneriffa
Pünktlich zur Urlaubssaison begann unter der Kanareninsel Teneriffa ein kleiner Erdbebenschwarm. Er besteht bis jetzt aus ca. 28 Erschütterungen, die sich im Bereich der Küste im Südwesten der Insel manifestierten. Die Beben hatten überwiegend Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Die stärksten Erschütterungen brachten es auf Mb 1,9 und konnten von den Anwohnern nicht wahrgenommen werden. Die Hypozentren der Beben liegen überwiegend im Tiefen um 45 km und damit im Bereich der oberen Asthenosphäre. Es ist gut möglich, dass sie magmatischen Ursprungs sind und durch Fluidbewegungen verursacht werden. Es könnte sich um Magma handeln, dass sich auf den Weg Richtung Erdkruste gemacht hat und mit dem Vulkanismus der Insel in Verbindung steht: sie besteht eigentlich nur aus dem großen Stratovulkan Pico del Teide, dessen Gipfel sich in 3715 m Höhe befindet.
Obwohl Teneriffa vor Westafrika liegt, sind die Kanaren spanisches Hoheitsgebiet und gehören zumindest politisch betrachtet zu Europa. Daher bezeichnen manche Autoren den Pico del Teide als den größten europäischen Vulkan und läuft dann dem Ätna den Rang ab der nur 3357 m hoch ist. Bedenkt man, dass der Atlantik im Bereich von Teneriffa durchschnittlich 1500 m tief ist, kann man den Pico del Teide durchaus zu den mächtigsten Vulkanen der Welt rechnen. Entsprechend gefürchtet ist ein großer Ausbruch des Vulkans, doch selbst wenn der aktuelle Erdbebenschwarm magmatischen Ursprung sein sollte, deutet er keinen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch an.
Nicht nur im Westen der Insel bebt es, sondern auch auf der gegenüberliegenden Seite unter dem Meeresboden zwischen Teneriffa und La Palma. Dort gab es 2 Beben mit Magnituden im 3er-Bereich. Die stärkste Erschütterung brachte es auf Mb 3,7. Es hatte ein Hypozentrum in 23 km Tiefe und lag am Shelf von La Palma.