Erdbeben Mw 5,9 fordert Todesopfer im Iran
Datum: 28.01.23 | Zeit: 18:14:47 UTC | 38.49 N ; 44.91 E | Tiefe: 15 km | Mw 5,9
Gestern Abend erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,9 den Nordwesten des Irans. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 15 km. Das Epizentrum wurde 8 km süd-südwestlich von Khoy verortet. Die Stadt liegt nahe der Grenze zur Türkei. Es wurden Schäden angerichtet und es starben mindestens 3 Personen. Mehr als 300 Verletzte wurden in Krankenhäusern behandelt. Es kam zu Stromausfällen und das bei strengem Nachtfrost. Es gab mehrere moderate-starke Nachbeben.
Erst am 18. Januar hatte es in der gleichen Region ein Erdbeben gegeben, das eine Magnitude von 5,8 hatte. Offenbar sind die Spannungen im Untergrund noch nicht abgebaut gewesen. Weitere Erdbeben sind möglich. Sie könnten sich auch entlang der gleichen Störungszone einige Kilometer entfernt ereignen. Auch im Vorjahr ereignete sich ein starkes Erdbeben. Schon bei den früheren Erdbeben waren Gebäudeschäden entstanden und es gab Verletzte. Die Schäden summieren sich auf, sodass die Folgen immer schlimmer werden.
Die Erdbebenregion grenzt nicht nur an die Türkei, sondern auch an Aserbaidschan, wo es auch immer wieder zu Erdbeben kommt. Aserbaidschan und auch der Iran sind als Erdöl- und Gasförderländer bekannt. Solche Lagerstätten bilden sich in sedimentären Becken, die über entsprechende tektonische Störungen verfügen, die als Fallen für die fossilen Rohstoffe dienen. Außerdem muss es tektonische Prozesse geben, die das organische Ausgangsmaterial in Tiefen bringt, in denen es warm genug für die Umwandlung des Materials in Öl und Gas ist. Oft sind diese Regionen erdbebengefährdet.
Der Iran befindet sich zusammen mit Teilen Pakistans und Afghanistans auf der Iranischen Mikroplatte, die ihrerseits von der Arabischen und Eurasischen Platte eingekeilt ist. Kohy liegt an der dextralen Tabriz-Blattverschiebung, die für die Erdbeben verantwortlich ist.