Sakurajima erzeugt weitere Explosionen
Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Der japanische Vulkan Sakurajima kommt nicht zur Ruhe und eruptiert weiterhin Aschewolken. Heute Nacht gab es zwei Eruptionen, bei denen die Asche bis auf einer Höhe von 3000 m ausgestoßen wurde. Eine dritte Explosion förderte in den Morgenstunden (UTC) Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe. Die Eruptionswolken drifteten in Richtung Süden. Die Livedaten vom Sakurajima zeigen einen deutlich erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß von ca. 3800 Tonnen am Tag an. Die Seismizität ist nur leicht erhöht.
Aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht des zuständigen Observatoriums JMA, der gestern Nachmittag veröffentlicht wurde, geht hervor, dass es bei den Eruptionen der letzten Tage zur Eruption größerer Lavablöcke kam. Sie flogen bis zu 1200 m hoch und gingen in 1100 m Entfernung vom Minamidake nieder. Eine hoch lichtempfindliche Kamera zeichnete nachts rot illuminierten Dampf auf. Tatsächlich erkennt man auf dem neusten Sentinel-Satellitenfoto zwei kleine thermische Anomalien im Hauptkrater, die davon zeugen, dass die Schmelze hoch im System der zwei Förderschlote steht. Solche Aufnahmen sind recht selten vom Saku.
Von besonderem Interesse ist, dass es gestern eine Ascheemission aus dem Showa-Krater gab. Er könnte bald wieder richtig mitmischen, denn es wird weiterhin Bodenhebung infolge einer Magmenintrusion festgestellt.
Die Vulkanologen detektierten bis vor einem Jahr auch eine großflächige Bodenhebung, von der ein großer Teil der Aria-Caldera betroffen war. Von dieser tief sitzenden Intrusion könnte nun das Magma aufsteigen, das die Bodenhebung am Sakurajima verursacht.
Die Vulkanwarnstufe „3“ bleibt in Kraft. Es könnte jederzeit zu größeren Eruptionen kommen, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Insbesondere warnen die Vulkanologen vor der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Das nächste Bulletin erscheint am Freitag.