Erdbeben-News 21.02.23: Island

Erdbeben Mb 4,9 am Bardarbunga

Datum: 21.02.23 | Zeit: 08:41:00 UTC | 64.673 ; -17.515 | Tiefe: 3 km | Mb 4,9

Heute Morgen wurde Island von einem Erdbeben der Magnitude 4,9 erschüttert. Dieser Wert stammt vom IMO. Das EMSC kam auf eine Magnitude von 5,1. Laut den Isländern lag das Epizentrum 3,7 km nördlich des subglazialen Calderavulkans Bardarbunga. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 3 km angegeben. Bei den Europäern kommt man hingegen auf eine Herdtiefe von 10 km und ein Epizentrum nordwestlich des Vulkans, aber schon außerhalb der Eisbedeckung des Vatnajökulls. Der Vollständigkeit halber habe ich beide Datensätze angegeben, wobei die IMO-Daten wahrscheinlich genauer sind. Es gab einige Nachbeben.

Erdbeben lag im Einzugsbereich der Askja

Im gesamten Erfassungsbereich des Vatnajökulls haben die Seismografen in den letzten zwei Tagen 39 Erschütterungen registriert. Viele davon ereigneten sich im System Askja-Herdubreid. Auf dem letzten Sentinel-Foto von gestern erkennt man zwischen Wolken hindurch, dass die Eisschmelze am Öskjuvatn weiter anhält. Mehr als die Hälfte der Seeoberfläche ist eisfrei. Neue Berichte von den örtlichen Vulkanologen liegen noch nicht vor. Die Signale, ob nun eine Eruption bevorsteht oder nicht, sind immer noch nicht eindeutig interpretierbar. Eisschmelze und hohe Inflation zeugen von einer vermeintlichen Magmenintrusion, doch es fehlen weiterhin Schwarmbeben, die einen finalen Magmenaufstieg signalisieren. Ohne weitere Daten ist nicht auszuschließen, dass die Bodenhebung durch magmatische Fluide im Sinne von Tiefenwasser/Gas verursacht wurde. Die Eisschmelze könnte von einem meteorologischen Phänomen verursacht worden sein. Dessen ungeachtet könnte sich der Vulkan auch jederzeit dazu entschließen, mit einer Eruption durchzustarten. Das Erdbeben am Bardarbunga, lag gut 70 km von Askja entfernt und könnte ein auslösendes Moment darstellen, denn die Erschütterungen haben sich bestimmt bis in den Magmenkörper der Askja fortgepflanzt und könnten Entgasungen hervorrufen, die eine Eruption triggern könnten.

Am Rande sei erwähnt, dass die Seismizität am Reykjanes-Ridge in den letzten Tagen weiter zugelegt hat. 71 Beben wurden dort innerhalb von 48 Stunden registriert.

Update: Heute Nachmittag gab es am Reykjanes-Ridge einen Erdstoß Mb 3,1 in 12 km Tiefe. Die Gesamtzahl der Beben erhöhte sich auf 79.


Weitere Erdbebenmeldungen:

USA: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 21.02.23 | Zeit: 05:35:26 UTC |  57.04 N ; 153.30 W | Tiefe: 20 km | Mw 5,5

Auf Kodiak Island südlich von Alaska kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,5. Der Erdbebenherd lag 20 km tief. Das Epizentrum wurde 99 km süd-südwestlich von Kodiak verortet.


Iran: Erdbeben Mb 5,3

Datum: 21.02.23 | Zeit: 06:05:35 UTC | 27.80 N ; 55.38 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,3

Im Süden des Irans bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 112 km nordwestlich von Bandar Abbas lokalisiert.