Erdbeben Mw 6,3 in Papua Neuguinea
Datum 19.04.23 | Zeit: 09:06:03 UTC | 5.94 S ; 149.63 E | Tiefe: 43 km | Mw 6,3
In Papua Neuguinea gab es heute früh ein starkes Erdbeben der Magnitude 6.3. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 43 km und somit bereits in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 31 km nördlich von Kandrian verortet. Dieser Or liegt auf der Insel Neubritannien. Auf dieser Insel gibt es mehrere große Vulkane. Im Wirkungskreis des Erdbebens liegen Langila und Ulawun. Auch der Tavuvur in der Rabaul Caldera befindet sich auf Neubritannien. So liegt es im Bereich des Möglichen, dass das Erdbeben eine Eruption triggern könnte.
Neubritannien liegt im Südosten der Bismarksee, die bereits öfters Objekt meiner Betrachtungen war. So befindet sich die Insel noch auf der Südlichen Bismarksee-Platte. Vor der Südostküste verläuft eine Subduktionszone, die die Grenze zum Solomonensee-Platte darstellt, die in den Erdmantel abtaucht und partiell schmilzt. Die Schmelze tritt an den Vulkanen Neubritanniens aus. Das Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds gehe ich davon aus, dass sich das Erdbeben an einem Stück subduzierter Platte ereignete.
Der Erdstoß löste in der betroffenen Region starke Erschütterungen aus und konnte deutlich wahrgenommen werden. Das USGS meinte in einem Statement, dass kleine Schäden entstanden sein könnten, geht aber nicht von katastrophalen Auswirkungen aus, vermutlich, weil sich der Erdstoß in vergleichsweise großer Tiefe manifestierte.
Papua Neuguinea zählt zu den am stärksten von Erdbeben heimgesuchten Staaten der Welt. Moderate Erdbeben sind an der Tagesordnung und starke Erdbeben mit Magnituden im Sechserbereich kommen mehrmals im Jahr vor. Erschütterungen mit Magnituden von 7 und größer sind hier häufiger als in den meisten anderen Erdbebengebieten der Welt. Das stärkste Erdbeben der letzten Jahrzehnte hatte eine Magnitude von 8,0 und ereignete sich am 16.11.2000 in der Region von Neubritannien. Es starben 2 Personen und es entstand großer Sachschaden. Durch das Beben wurde ein Tsunami mit weiteren Opfern und Zerstörungen ausgelöst.