In der Top-Story geht es heute um ein Nachlassen der Aktivität am Taal. Zudem gibt es weitere Meldungen des Tages. Sie betreffen die Vulkane Nevado del Ruiz, Wolf und den Laacher See-Vulkan.
Taal: Reduzierung der Alarmstufe
Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch
- Am Taal sind die geophysikalischen Parameter rückläufig
- Die Alarmstufe wurde auf „gelb“ reduziert
- Mehrere Gedankenszenarien zu den Vorgängen am Vulkan
Was ist los, am Taal? Diese Frage stellten sich in der letzten Woche viele Vulkanophile, die die Geschehnisse am philippinischen Calderavulkan seit Monaten mit Spannung verfolgten. Wir erinnern uns: Der Vulkan stieß seit seinen starken Eruptionen im Januar 2020 enorme Mengen Schwefeldioxid-Gas aus und es kam immer wieder zu vulkanisch bedingten Schwarmbeben, obwohl seit Monaten Deflation festgestellt wurde. Ende März hat es dann eine Serie phreatomagmatischer Eruptionen gegeben und man dachte schon, es würden neue stärkere Vulkanausbrüche anstehen, doch weit gefehlt. Seit Anfang des Monats ging es mit den geophysikalischen Werten bergab. Davon ist nicht nur die Bodendeformation betroffen, sondern auch Seismizität und Gas-Ausstoß. Es werden praktisch keine vulkanotektonische Erdbeben mehr detektiert und der Gasausstoß reduzierte sich um ca. 90%. Heute meldete PHILVOLCS eine SO2 Emission von 103 Tonnen für den 8. April. Die Vulkanologen verringerten den Alarmstatus von „orange“ auf „gelb“.
Was passierte am Taal?
Der Feuerberg (Dampfberg wäre passender) ist immer noch vulkanisch Unruhig und es könnte zu weiteren Eruptionen kommen, doch die Gefahr von Ausbrüchen hat deutlich abgenommen. Warum die Parameter rückläufig sind, darüber lässt sich nur Spekulieren. Ein Szenario ist, dass der Vulkan durch die jüngsten Eruptionen deutlich Dampf abgelassen hat und sich der Druck im Kessel dadurch reduzierte. Das erklärt aber nicht, warum deutlich weniger Schwefeldioxid ausgestoßen wird, denn bei den phreatomagmatischen Eruptionen wurde nur sehr wenig Tephra ausgestoßen. Schwefeldioxid wird ja bekanntlich von einem aktiven Magmenkörper im Untergrund emittiert. Oder etwa nicht? Wurde das Gas im Hydrothermalsystem zwischengespeichert? Oder hat das starker Erdbeben Mw 6,4, das sich am 15. März vor der Küste Luzons ereignete, den Vulkan abgewürgt? Oder verstopfte der Schlot nach den phreatomagmatischen Eruptionen? Aber warum gibt es dann keine vulkanisch bedingten Erdbeben mehr? Vielleicht ist auch der Magmenkörper soweit abgekühlt, dass er weniger Gas abgibt. Wissenschaftlich betrachtet wird sich wohl keine dieser Spekulationen beweisen lassen. So bleibt uns nur übrig abzuwarten, wie sich die Situation am Taal entwickeln wird.
Weitere Meldungen des Tages:
Nevado del Ruiz eruptiert Asche
Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch
In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 6100 m. Die Aschewolke driftet in Richtung Westen. Gestern erreichte die Asche sogar eine Höhe von 7300 m. Der Vulkan emittiert seit Monaten Vulkanasche.
Wolf emittiert Wärme
Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032, -91.332 | Eruption: Spalteneruption
Auf der Galapagosinsel Isabela ist der Wolf-Vulkan weiter aktiv. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 540 MW Leistung. Sie geht von einem Lavastrom aus, der sich bis auf 1 km der Küste genähert hat.
Laacher-See-Vulkan mit Erdbeben
Staat: Deutschland | Koordinaten: 50.41, 7.27 | Eruption: Mofetten
In der Nähe des Laacher See Vulkans (Vulkaneifel) manifestierte sich gestern ein schwacher Erdstoß der Magnitude 2,0. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 6 km südlich von Mendig und ca. 10 km vom Maarvulkan entfernt detektiert.
Weiterführender Link: Welcher Vulkan eruptiert aktuell?