Erdbeben Mw 5,6 im Ryukyu-Archipel
Datum 01.05.23 | Zeit: 03:22:12 UTC | 26.10 N ; 128.51 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,9
Das stärkste Erdbeben seit meinem letzten Update am 1. Mai manifestierte sich ganz im Süden des japanischen Archipels. Es hatte eine Moment-Magnitude von 5,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 75 km östlich von Okinawa lokalisiert. Insgesamt gab es innerhalb weniger Stunden fünf Erdbeben mit Magnituden im 5er-Bereich. Zudem ereigneten sich mehrere Nachbeben, sodass auf der Shakemap ein schöner Cluster zu sehen ist. Interessanterweise begann der nahe gelegene Inselvulkan Suwanose-jima einige Stunden später mit neuen Eruptionen, nachdem er drei Tage lang ruhig gewesen war.
Die Erdbeben sind mit der Subduktion am Okinawa-Graben (auch Ryukyu-Graben genannt) assoziiert. Hierbei handelt es sich um einen gut 1000 Kilometer langen Tiefseegraben, der parallel zum Ryukyu-Archipel verläuft. Der Graben reicht von der Südspitze der Insel Kyushu, wo der Vulkan Sakurajima liegt, bis zur Nordküste von Taiwan. Das Ryukyu-Archipel bildet einen vulkanischen Inselbogen hinter dem Tiefseegraben, an dem die Philippinische Platte unter die Yangtse-Platte schiebt, die dem Eurasischen Kontinent vorgelagert ist. Im Erdmantel wird die abtauchende Platte aufgeschmolzen. Ein Teil der so entstandenen Gesteinsschmelze steigt hinter der Subduktionszone auf und wird an den Inselvulkanen eruptiert. Hinter dem Archipel bildete sich ein Back-Arc-Riftingbecken. Das divergente Rift liegt westlich des Grabens, so dass zwischen diesen beiden unterschiedlichen Verwerfungszonen eine Mikroplatte entstanden ist: die Okinawa-Platte. Durch die Divergenz am Rift entsteht im Süden der Okinawa-Platte eine entgegengesetzte Bewegung, sodass die Okinawa-Platte dort unter die Philippinenplatte geschoben werden könnte.
Erdbeben sind im Bereich von Okinawa keine Seltenheit. In der Vergangenheit richteten vergleichbar starke Erdbeben leichte Gebäudeschäden an und verursachten Stromausfälle. Im Jahr 1771 manifestierte sich weiter südlich das Starkbeben von Yaeyama, das nicht nur große Zerstörungen verursachte, sondern auch einen verheerenden Tsunami. Es spricht nichts dagegen, dass sich ähnliche Ereignisse auf weiter nördlich ereignen könnten.
Weitere Erdbebenmeldungen:
China: Erdbeben MW 5,3
Datum 02.05.23 | Zeit: 15:27:25 UTC | 25.44 N ; 99.33 E | Tiefe: 19 km | Mw 5,3
Gestern manifestierte sich im Osten Chinas ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Der Erdbebenherd lag in 19 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 20 km west-südwestlich von Bonan lokalisiert.
Panama: Erdbeben Mw 5,1
Datum 03.05.23 | Zeit: 02:12:30 UTC | 9.42 N ; 78.62 W | Tiefe: 80 km | Mw 5,1
Heute bebte es an der Nordküste des lateinamerikanischen Staates Panama mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 80 km ausgemacht. Das Epizentrum wurde 5 km südwestlich von Narganá verortet.
Italien: Erdbeben ML 3,0 nahe Stromboli
Datum 03.05.23 | Zeit: 02:53:56 UTC | 38.86 N ; 15.29 E | Tiefe: 274 km | Mw 5,1
In Süditalien gab es heute Nacht einen Erdstoß der Magnitude 3,0. Das Hypozentrum lag in 274 km Tiefe und damit im Grenzbereich Asthenosphäre-Erdmantel. Das Epizentrum wurde 56 km westlich von Tropea verortet. Auf der Karte sieht man, dass sich das Beben ca. 8 km vor der Nordostküste der Vulkaninsel Stromboli ereignete.