Erdbeben Mw 5,6 erschüttert Italien

Italien: Starkes Erdbeben Mw 5,6 vor der Adria-Küste

Datum: 09.11.22 | Zeit: 06:07:26 UTC | 43.92 N ; 13.33 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Heute Morgen, um 06:07:26 UCT erschütterte ein mittelstarkes bis starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 5,6 die italienische Adriaküste. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 27 km östlich von Fano. Bekannter dürfte der Urlaubsort Rimini sein, der 63 km nordwestlich des Epizentrums liegt. Es ereigneten sich zahlreiche Nachbeben, die in der Shakemap dargestellt sind. Der Erdstoß war stark genug, um in einem großen Umkreis wahrgenommen zu werden. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, die das Erdbeben als sehr stark bezeichnen. Der Erdstoß wurde in ganz Norditalien gespürt und auch aus Rom und Kroatien liegen entsprechende Meldungen vor. Internetmedien melden, dass es sogar in Bayern schwache Erschütterungen gab.

Es gab leichte Schäden an der Infrastruktur. In zahlreichen Häusern bildeten sich Risse, Putz und Dachpfannen krachten auf die Straßen. In den Supermärkten fielen die Waren aus den Regalen. Das eingebettete Video wurde in Ancona aufgenommen, das südwestlich des Erdbebenherdes liegt. Schulen und Kindertagesstätten wurden geschlossen und der Bahnverkehr liegt lahm, weil die Strecken überprüft werden müssen.

Tektonischer Hintergrund zum Erdbeben in der Adria

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der Kollision des Afrikanischen Kontinents mit dem Europas. Die kleine Adriatische Platte gerät dabei in die Zwickmühle und wird von Afrika gegen Europa gequetscht. Die Plattengrenze verläuft größtenteils entlang des Apennin-Gebirges längst durch Italien. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich aber vor der Küste. Das liegt daran, dass zwischen Ancona und Rimini die Plattengrenze zwischen der Adriatischen Platte und der Europäischen Platte einen kleinen Schlenker aufs Meer hinaus macht.