In der Türkei gab es 23 Verletzte durch ein Erdbeben Mw 5,2
Datum 10.08.23 | Zeit: 17:48:00 UTC | 38.267 ; 38.265 | Tiefe: 11 km | Mw 5,2
Erneut hat sich ein Erdbeben entlang der Ostanatolischen Verwerfung im Südosten der Türkei ereignet. Das mittelstarke Beben erreichte eine Stärke von 5,2 auf der Richterskala und hatte sein Hypozentrum in einer Tiefe von 11 km. Das Epizentrum wurde etwa 10 km süd-südwestlich des Ortes Malatya lokalisiert. Lokale Medien berichten von mindestens 23 verletzten Personen. Das Erdbeben ereignete sich um 17:48:00 UTC und traf eine Region, die bereits durch das starke Erdbeben bei Gaziantep schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Die Infrastruktur von Malatya war bereits stark geschädigt war, weshalb das jüngste moderate Erdbeben weitere Schäden verursachte und somit zu den Verletzungen führte. Die Entfernung zwischen den beiden Orten beträgt etwa 160 km. Daher wäre es nicht unbedingt korrekt, das aktuelle Erdbeben als Nachbeben zu klassifizieren, da möglicherweise ein bisher nicht betroffenes Segment des Verwerfungssystems aktiv wurde. Allerdings waren die Nachbeben von Gaziantep über ein großes Gebiet verteilt und streuten auch bis in die Region von Malatya.
Das Gaziantep-Erdbeben ereignete sich mit einer Stärke von 7,8 am 6. Februar 2023 und verursachte verheerende Zerstörungen, unter denen die Überlebenden der Katastrophe noch heute leiden. In der Türkei allein kamen mehr als 50.000 Menschen ums Leben. Im benachbarten Syrien waren es etwa 7.000 Todesopfer. Es werden Jahre dauern, bis die zerstörte Infrastruktur wieder aufgebaut ist.
Die Ostanatolische Verwerfung ist eine bedeutende tektonische Plattengrenze im Osten der Türkei, die sich über eine Länge von fast 1300 km erstreckt. Damit ist sie etwa genauso lang wie die berühmte San-Andreas-Verwerfung im Westen der USA. Die Ostanatolische Verwerfung markiert die Grenze zwischen der Anatolischen Platte und der Arabischen Platte und zählt zu den aktivsten tektonischen Grenzen in der Region. Im Norden grenzt die Anatolische Platte durch die Nordanatolische Verwerfung an Eurasien, die ebenfalls ein erhebliches Erdbebenpotenzial aufweist.