Erdbeben M 5,1 erschüttert Kalifornien bei Los Angeles
Datum 20.08.23 | Zeit: 21:41:02 UTC | 34.439 ; -119.192 | Tiefe: 10 km | Mb 5,1
Nordwestlich der US-amerikanischen Metropole Los Angeles kam es gestern Abend zu einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 5 km E von Ojai verortet. Der kleine Ort mit 7600 Einwohnern liegt am Rand des Ballungsraums Los Angeles. Bis zum Stadtzentrum der Metropole sind es aber gut 120 km. Dennoch wurde das Erdbeben auch dort gespürt. Erdbeben dieser Magnitude können bereits leichte Schäden verursachen, doch es sieht so aus, als wären die Bewohner der Region mit dem Schrecken davongekommen, denn Meldungen über Erdbebenschäden liegen nicht vor. Die Betonung liegt auf Erdbebenschäden, denn der Erdstoß ereignete sich kurz vor Ankunft des Tropensturms Hilary, der Starkregen mitbrachte und für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller in der Region sorgte. Doch dazu später mehr.
Das Erdbeben bedingt zahlreich Nachbeben, die sich noch heute Vormittag manifestieren. So ist ein netter Erdbebencluster entstanden, den man auf der Erdbebenkarte des USGS sieht. Die gelben Linien auf der Karte zeigen die bekannten Störungszonen der Region, die von der San-Andreas-Fault dominiert werden. Sie ist als dicke Linie im rechten Bildbereich sichtbar. Entlang der SAF können sich sehr starke Erdbeben mit einem großen Zerstörungspotenzial ereignen. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich an der San Cayetano-Störung, die zwar deutlich kleiner ist als die SAF, dennoch auch über ein vergleichsweise großes Potenzial für starke Erdbeben verfügt. Seismologen vermuten, dass sie für ein starkes Erdbeben im Jahr 1812 verantwortlich war, dessen Magnitude im Bereich 6,5–7,3 lag. Die San Cayetano Störung verläuft in West-Ost-Richtung und ist eine Überschiebung mit einem jährlichen Versatz von 1,3–9 Millimetern. Damit bleibt sie zwar deutlich hinter den Verschiebungsraten der San-Andreas-Fault zurück, die bei 3,4 – 4,8 cm pro Jahr liegen, dennoch scheinen sich bei Verhakungen der Störungszone genug Spannungen aufzubauen, dass sie sich in starken Erdbeben entladen.