Erdbeben in Bosnien Herzegovina: Mw 5,7

  • In Bosnien-Herzegovina gab es ein Erdbeben Mw 5,7
  • Es wurden eine Tote und mehrere Verletzte gemeldet
  • Es kam zu leichten Gebäudeschäden

Datum: 22.04.22 | Zeit: 21:07:49 UTC | Lokation: 43.07 N ; 18.16 E| Tiefe: 5 km | Mw 5,7

Ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,7 erschütterte die Küste von Bosnien-Herzegovina. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km östlich von Stolac lokalisiert. Das starke Erdbeben ereignete sich um 23:07:49 Uhr Ortszeit und riss viele Menschen aus dem Schlaf. Doch dabei blieb es nicht: das Erdbeben verursachte einen Felssturz und ein Felsen krachte in ein Haus. Dabei starb eine Frau und mehrere Personen wurden verletzt. Darüber hinaus, wurden aus den Ortschaften Stolac, Ljubinje und Mostar leichte Gebäudeschäden gemeldet: überwiegend handelt es sich dabei um Risse in den Häusern. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Der Erdstoß war in weiten Teilen des Westbalkans zu spüren gewesen. Es kam bereits zu 12 Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,4.

Tektonische Situation in Bosnien-Herzegovina

Das Erdbeben ereignete sich in der Küstenregion und nur ca. 40 km nördlich des bekannten Urlaubsortes Dubrovnik an der Adria. Der Motor für die großtektonischen Bewegungen ist hier die Platten-Kollision von Afrika mit Europa. Dabei drückt der Adriatische Sporn -als Teil Afirkas- gegen die Alpen, so dass das Gebirge weiter wächst. Im Westen des Sporns erhebt sich das Dinarische-Gebirge, in dem sich mehrere große Störungszonen bildeten, die senkrecht zur Plattengrenze angeordnet sind. An einer dieser Störungszonen -bei er es sich wahrscheinlich um die Mostar-Fault handelte, manifestierte sich der aktuelle Erdstoß.

Bereits in der Vergangenheit gab es starke Erdbeben in der Region, die zahlreichen Menschen das Leben kosteten. Zur traurigen Berühmtheit gelangte das Erdbeben von 1667, dass sich nahe des Stadtzentrums von Dubrovnik ereignete und dieses zum großen Teil zerstörte. Es starben ca. 10% der Bevölkerung, was gut 3000 Menschen ausmachte. Es entstand ein Großbrand und es kam zu Felsschlägen. Darüber hinaus wurden Tsunamis generiert. Man geht davon aus, dass das Beben eine Magnitude von 7,0 hatte.