Schwarmbeben am Fagradalsfjall
Im Bereich des isländischen Vulkans Fagradalsfjall gab es in den vergangenen Tagen ein kleines Schwarmbeben. In der Hauptphase des Schwarms registrierte IMO 83 schwache Erdstöße innerhalb von 48 Stunden unter Reykjanes. Die meisten Beben manifestierten sich im Spaltensystem Krýsuvík-Fagradalsfjall und könnten ein Indiz für aufsteigendes Magma sein. Die meisten Hypozentren lagen im Bereich des magmatischen Gangs, der die beiden Eruptionen am Fagradalsfjall mit Schmelze versorgte. Seit Anfang Mai scheint es einen leichten Trend zur Bodenhebung am Fagradalsfjall zu geben. An der GPS-Messstation FAFC hob sich der Boden gemittelt um 15 mm an. Der höchste Wert wird allerdings an der Messstation FEFC gemessen, die sich an der Küste auf Höhe des Vulkans befindet. Dort beträgt die Bodenhebung 22 mm. In den Regionen, wo in den letzten Jahren als erstes Bodenhebungen gemessen wurden (Geothermalkraftwerk Svartsengi und am Thorbjörn-Vulkan) ist es momentan ruhig.
Generell hat in den vergangenen Wochen die Seismizität unter Island leicht zugenommen. Das kann genaueren Messungen bei besserem Wetter geschuldet sein, da schwache Erdbeben oft im Signalrauschen der Stürme untergehen. In der vergangenen Woche registrierte das seismische Netzwerk auf Island 550 Erschütterungen. Das stärkste Beben manifestierte sich am Bardarbunga und hatte eine Magnitude von 3,0. In der Woche davor gab es dort ein Beben M 3,4. Laut dem wöchentlichen Update vom IMO war die seismische Aktivität in der Katla-Caldera im Vergleich zur Vorwoche bemerkenswert: das stärkste Beben der Magnitude 2,5 wurde am 10. Juni um 15:40 Uhr registriert. Etwa zwanzig Erdbeben wurden am 8. Juni westlich des Myrdalsjökull-Gletschers in einem kleinen Schwarm registriert.
Vier Ereignisse ereigneten sich im und in der Nähe des Berges Hekla. Weitere Erdbeben ereigneten sich an allgemein bekannten Orten innerhalb einiger der Hauptvulkane und an bekannten Brüchen und Bruchzonen.
Aktuell zeigt die isländische Bebenkarte 158 Erschütterungen an. Auffällig sind die Beben entlang der Reykjanes-Halbinsel, in der Katla-Caldera und beim Askja-Vulkan. Dort liegt die Bodenhebung bei 60 cm. Der letzte Messwert liegt darunter und deutet Subsidenz an, aber es könnte sich um einen Ausrutscher handeln.