Erdbeben M 3,0 bei Surtsey
Datum 06.06.23 | Zeit: 03:17:37 UTC | 63.303 ; -20.650 | Tiefe: 16 km | Mb 3,0
In den letzten Tagen steigerte sich die Seismizität unter Island wieder. So gab es letzte Woche einen kleinen Schwarm auf der Halbinsel Reykjanes, der sich hauptsächlich an der Westspitze der Insel austobte. Es wurden aber auch mehrere Beben entlang des Störungssystems registriert, zu dem auch der Fagradalsfjall gehört. Das Schwarmbeben an der Tjörnes-Fracture-Zone war ebenfalls aktiv. Einzelne Erschütterungen gab es auch entlang der großen Zentralvulkane. Hier lag der Schwerpunkt bei Askja und Katla.
Gestern manifestierte sich ein Beben der Magnitude 3,4 am Bardarbunga, der unter dem größten Gletscher Europas liegt. Hierbei handelt es sich um den Vatnajökull. Das Beben lag am Ostrand der Caldera und hatte eine Herdtiefe von fast 3 km.
Das eigentliche Beben-Highlight stellt eine Erschütterung der Magnitude 3,0 dar, die sich heute Nacht bei den Westmänner-Inseln zutrug. Das Beben hatte ein Hypozentrum in 16 km Tiefe und ein Epizentrum, das 2.7 km west-südwestlich der Vulkaninsel Surtsey lokalisiert wurde.
Surtsey ist nicht nur der jüngste Inselvulkan vor Island, sondern auch Synonym für Unterwassereruptionen, bei denen die Explosionen so stark sind, dass Tephra die Wasseroberfläche durchbricht und eine Insel auftauchen lässt. Dieser Ausbruchstypus wird als surtseyanische Eruption bezeichnet. Die gewalttätige Geburt der Insel geht auf das Jahr 1963 zurück. Damals begann die Eruption, die bis 1967 andauerte. Zurück blieb eine 2,7 Quadratkilometer große Insel, die von der UNESO als Weltnaturerbe geschützt ist. Nur Forscher dürfen die Insel betreten. Sie studieren, wie das Leben neues Land besiedelt. Der Name der Insel hat natürlich einen Bezug zur isländischen Mythologie und bezieht sich auf den Feuerriesen Surtur.
Das aktuelle Beben ereignete sich in einer Tiefe, in der Magma in die Erdkruste eindringen könnte. Allerdings gab es neben der erwähnten Erschütterung nur noch zwei schwache Beben, die relativ flach lagen und ein Schwarmbeben blieb aus. Von daher kann es sich um ein Setzungsbeben oder eine rein tektonische Erschütterung handeln.