In der Nacht zum 28.09 verstärkte sich die seismische Tätigkeit auf El Hierro so sehr, dass ca. 50 Häuser in der Bucht von El Golfo evakuiert werden mussten. Der Grund hierfür war eine hohe Steinschlaggefahr. Mittlerweile hat sich nicht nur die Stärke der Beben vergrößert, sondern deren Epizentrum hat sich in den Süden verlagert.
El Hierro ist mit einer Fläche von 268 Quadratkilometern und ca. 10.500 Einwohnern die kleinste der Kanarischen Inseln. Sie hat die Form eines „Y“, da sie am Schnittpunkt dreier Spaltensystem im Meeresgrund entstand. Die Insel ist quasi ein großer Schildvulkan, der zum Teil erodiert ist. Die Epizentren der seismischen Aktivität liegen unter dem Nebenvulkan Tanganasoga, welcher im Tal El Golfo liegt und mit 1364 m Höhe der größte Einzelberg der Insel ist.
Es gibt bereits viele Artikel über die Beben auf El Hierro im Internet und immer wieder wird davon gesprochen, dass wenn es zu einer Eruption kommt, nur ein kleiner Lavastrom Richtung Tal fließen wird. Ich bin zwar kein Vulkanexperte, aber sind diese Aussagen nicht etwas fahrlässig? Man betrachte zum Beispiel die Eruptionen des San Juan 1949 auf La Palma, die durchaus explosiv waren und Aschewolken in den Himmel stießen. Was meinen sie dazu?
man betrachte auch die heftigen Hoyo Negro Eruptionen 1949 auf La Palma.
Unsinn sind solche Spekulationen. Der wahrscheinliche Ausbruch 1793 war wohl wenn effusiv und kurzlebig. Es macht aber überhaupt keinen Sinn zu behaupten, dass sich so etwas jetzt wiederholen wird. Genau so wenig muss man jetzt von Tsunami Sensationskatastrophen sprechen. Jede Insel hat etwas anderen Vulkanismus und Ausbrüche auf ein und derselben Insel können sich zudem erheblich unterscheiden. Mal abwarten würde ich sagen. Hingewiesen sei aber auf die Möglichkeit lang andauernder, regionaler Ausbrüche, wie sie auf Kanarischen Inseln (Lanzarote) und den vulkanisch teils ähnlichen Azoreninseln (Pico, San Jorge, Terceira) durchaus vorkommen. Auch Unterwassereruptionen sind da keine Seltenheit.