Seit dem 17. Juli wird auf der Kanarischen Insel „El Hierro“ eine erhöhte seismische Aktivität verzeichnet. Eilig wurde ein neues Netzzwerk an Seismometern installiert, um die Erschütterungen genauer interpretieren zu können. Das Epizentrum der Schwarmbeben konzentriert sich im Nordwesten der Insel, genauer, auf der Steilflanke des Tales von „El Golfo“. Dieses Tal hat die Form eines Amphitheaters und entstand vor ca. 50.000 Jahren bei einem gigantischen Hangrutsch, der vermutliche einen 100 m hohen Tsunmai auslöste.
„El Hierro“ ist die südwestlichste und kleinste der Kanarischen Inseln. Der gleichnamige Schildvulkan eruptierte zuletzt vor mehr als 200 Jahren. Auf der Vulkaninsel gibt es ca. 500 Vulkankegel (Schlackenkegel, bzw. Parasitärkrater) und überbietet damit sogar das Vulkanfeld der „Montañas del Fuego“ auf Lanzarote bei weitem.
Im allgemeinen gelten Schwarmbeben als Anzeichen für Fluidbewegung im Untergrund. Ob es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch kommen wird ist derzeit ungewiss.