El Hierro: neue Messdaten

Gestern ereigneten sich 178 Erdbeben unter El Hierro, heute waren es bisher 53 Erschütterungen.  Die Hypozentren liegen vereinzelt etwas flacher und migrierten weiter in den Westen. Tremor gibt es derzeit keinen. Inzwischen arbeiten die Wissenschaftler von INVOLCAN wieder auf Hochtouren und veröffentlichten eine Menge Daten ihrer neusten Messungen:

Es gibt weiterhin rapide Bodendeformationen, allerdings hat die Inflation (das Eindringen) des Magmas etwas an Geschwindigkeit verloren. Das korreliert mit den seismischen Daten, Anzahl und Stärke der Beben ist ebenfalls etwas rückläufig. Die Kohlendioxid-Emission bewegt sich auf niedrigem Niveau, allerdings gab es im April/Mai einen signifikanten Anstieg, der als Vorbote der neuen Magmaintrusion interpretiert werden kann. Alles in Allem gibt es deutliche Parallelen zur Entwicklung im letzten Jahr. Bisher kann natürlich niemand sagen, ob es wieder zu einem Vulkanausbruch kommen wird, meiner Meinung nach sind die Chancen hierfür aber recht hoch.

5 Gedanken zu „El Hierro: neue Messdaten“

  1. Auf Juski’s Erdebenseite gelesen:

    „……dabei sind die Erdbeben aber über einen größeren Raum verteilt als es gestern noch war(ABB 2). Es scheint wohl, dass das Magma nicht nach oben vorstoßen kann und der eigentlich „geplante“ Weg blockiert ist, so dass es sich zu den Seiten ausbreitet.
    Die Tiefe der Erdbeben liegt meist zwischen 16 und 25 Kilometern. Aber einige Beben liegen in über 30 Kilometern Tiefe. Möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass weiterhin Magma in die Kammer strömt, so dass der Druck sich vergrößert. Wenn dem so wäre, müssten die Erdbeben in den nächsten Tagen wirder zunehmen.
    Dies belegen auch die GPS-Daten. Die Südspitze der Insel hat sich seit Beginn des Schwarmes um über 5 Zentimeter gehoben. Die gesamte Insel wurde um mehrere Zentimeter nach Osten verschoben.
    Diese horizontalen Bewegungen werden früher oder später zu Spannungsentladungen(Erdbeben) östlich der Insel führen. Je länger dies dauert, um so stärker wird das Beben.“
    ….und dies finde ich zufällig bei spain.info, einer spanischen Tourismus-Seite:
    „….Sie wissen ja, El Hierro ist Stille, ganzjährig angenehmes Wetter, ein vom Menschen wenig veränderter Lebensraum, eine Alternative zur Umweltverschmutzung und ein Beispiel dafür, wie Spanien auf erneuerbare Energien setzt. Eine weltweit einzigartige Insel eben. …..und lassen Sie sich von den Legenden und Volksfesten dieser„glückseligen Insel“ bezaubern, die in der Antike als Ende der bekannten Welt betrachtet wurde.
    und abschließend (!!):
    „Bezüglich der kürzlich registrierten Vulkantätigkeit wird darauf hingewiesen, dass auf der Insel nach Mitteilung des Nationalen Instituts für Geografie derzeit keinerlei Gefahr weiterer vulkanischer oder seismischer Aktivität besteht.“
    Gelogen.? ich nehme an, dass es nur einfach nicht aktualisiert wurde. Aber jetzt sollte man auf jeden Fall den bestehenden Gefährdungsgrad nicht länger verschweigen. Und der Normaltourist findet es auch nicht so schön, täglich Erdstöße zu spüren. Wenn es einen Vulkanausbruch gibt, hoffe ich, dass die Lava „friedlich“ in Meer fließt, statt die schöne Landschaft dieser doch kleinen Insel mit einer dickeren Schicht zu bedecken, denn es dauert doch eine ganze Weile bis da dann wieder etwas wächst, anders als bei Asche. Und es wäre ja gut, wenn die naturbezogenen Tourismus- Konzepte (aber nur die!) für die Insel umgesetzt werden können. ….Übrigens, wären denn eventuell pyroklastische Ströme zu erwarten, könnte es einen explosiven Ausbruch geben? Dachte das wär untypisch für die Kanaren (außer Teide). Das wäre ja noch eine ganz andere Gefahr. Oder war das auf eventuelle phreatomagmatische Ausbrüche bezogen? Einen Kontakt mit Wasser könnte man sich ja vorstellen.
    Gruß Hella

    • Das Magma bröselt sich nen Stück weiter und dann hängts wieder. Die Signale weiten sich z.Zt. auch in die Tiefe aus, auch das möglicherweise ein Zeichen der Platznahme.
      Grüße, Andi

    • bei der stop and go tätigkeit kann ich unmöglich jede stunde neu aktualisieren… es sieht so aus, als würde manchmal bereits lava austreten, vielleicht an einer spalte in großer wassertiefe.

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