Ebeko eruptierte explosiv und förderte Vulkanasche bis auf 3300 m Höhe – Alarmstufe kurzzeitig angehoben
Der Kurilenvulkan Ebeko erzeugte eine explosive Eruption, in deren Folge Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3300 m aufstieg und mit dem Wind in Richtung Süden driftete. Das zuständige Observatorium KVERT hob den Alarmstatus für den Flugverkehr kurzfristig auf „Orange“ an, da eine Gefahr für tiefliegende Flugzeuge bestand, die sich auf dem Landeanflug des lokalen Flughafens Sewero Kurilsk auf Paramushir Island befanden oder von diesem Starten wollten. Inzwischen hat sich die Vulkanasche verdünnisiert und der Alarmstatus wurde wieder auf „Grün“ gesenkt. Dennoch warnt KVERT davor, dass es jederzeit zu weiteren Eruptionen kommen könnte.
Gestern gab es auch eine VONA-Warnung vom benachbarten Inselvulkan Alaid. Auch diese wurde inzwischen aufgehoben. Die Asche wurde nicht eruptiv gefördert, sondern von starken Winden aufgewirbelt und verweht, und zwar so hoch, dass auch hier eine Gefahr für tiefliegende Flugzeuge bestand. Generell muss man sich fragen, wie groß die Gefahr für Flugzeuge tatsächlich ist, die durch aufgewirbelte Asche fliegen. Größere Tephra wie Lapilli fehlen in diesen Wolken, und so dicht wie eine eruptierte Aschewolke sind sie normalerweise auch nicht. Generell ist die Gefahr vergleichbar mit der, die von aufgewirbeltem Wüstenstaub ausgeht, mit dem Unterschied, dass die Lavapartikel ggf. einen geringen Schmelzpunkt als reine Quarzkörner haben und in einer Flugzeugturbine Schmelztröpfchen bilden könnten.
Der Shiveluch ist ein weiterer Vulkan der Region, der von KVERT überwacht wird. Er liegt allerdings nicht auf den Kurilen, sondern weiter nördlich in Zentralkamtschatka. Hier meldeten die Vulkanologen die Extrusion eines neuen Lavablocks. Dieser schiebt sich zwischen dem Westrand des Kraters und dem aktiven Dom im Jungen Shiveluch aus dem Boden. Ein zweiter Dom ist in einem älteren Teil des Vulkans aktiv. Die Forscher warnen davor, dass es plötzlich zu explosiven Eruptionen kommen könnte, die Asche bis zu 10 Kilometer hoch aufsteigen lässt und dann wiederum den Flugverkehr gefährdet.
Update: Offenbar ist es zu einer größeren Eruption am Shiveluch gekommen, denn das VAAC meldet Vulkanasche in fast 9000 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südosten.