Dukono mit mehr als 200 Explosionen am Tag – Shockwelle gefilmt
Der Dukono auf Halmahera (Indonesien) ist weiterhin sehr aktiv und erzeugt im Schnitt etwa 200 Eruptionen pro Tag. Das VSI meldete gestern sogar 213 Explosionen, bei denen Aschewolken ausgestoßen wurden. Eine besonders dichte Eruptionswolke wurde heute Morgen gemeldet: Sie stieg ca. 700 m über Kraterhöhe auf und wurde von starkem Wind in Richtung Nordwesten verfrachtet. Auch das VAAC Darwin detektierte die Aschewolke und bestimmte ihre Höhe mit 2.700 m, was tatsächlich 700 Meter höher ist, als das VSI gemeldet hatte.
Die Seismizität ist ungewöhnlich gering, und es werden keine vulkanotektonischen Erdbeben festgestellt. Nur gelegentlich treten tektonische Beben im Umkreis des Vulkans auf.
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass einige der Explosionen so stark sind, dass sie Druckwellen erzeugen, die im Dampf über dem Förderschlot sichtbar werden. Eine solche Druck- bzw. Schockwelle wurde jüngst von einem Vulkanspotter gefilmt, der trotz Verbots bis zum Kraterrand des Dukono vordrang. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es dort tatsächlich nicht ungefährlich ist. Obwohl der Dukono einen recht großen Krater hat, können starke Explosionen, wie sie derzeit auftreten, durchaus Lavabomben bis auf den Kraterrand (und darüber hinaus) auswerfen. So sind mir dort bereits Lavabomben vor die Füße gekracht und über mich hinweggeflogen. Wer in eine solche Situation gerät, muss einen kühlen Kopf bewahren, die Bomben im Auge behalten und gegebenenfalls ausweichen – wozu man bestenfalls nur wenige Sekunden Zeit hat. Fatal wäre es, sich umzudrehen und wegzurennen, was auf dem steilen Hang zudem nicht sonderlich einfach ist.
Der Dukono ist ein beliebtes Ziel für Vulkanspotter, denn er ist einer der wenigen daueraktiven Vulkane der Welt, die man überhaupt noch besteigen kann, und wo es praktisch immer etwas zu sehen gibt. Bis zum Kraterrand vorzudringen, ist jedoch nicht empfehlenswert.
Ibu seismisch sehr aktiv
Neben dem Dukono ist der Ibu der zweite daueraktive Vulkan auf Halmahera. Auch er wird immer wieder von Vulkanwanderern angesteuert, die vom Kraterrand einen Blick auf den aktiven Dom werfen wollen. In letzter Zeit ist es hier jedoch gefährlicher geworden, da es immer wieder zu Phasen erhöhter explosiver Aktivität kommt. Heute wurde Vulkanasche in 2.100 m Höhe detektiert. Pro Tag gibt es etwa 80 Explosionen. Anders als am Dukono steigt das Magma hier nicht still auf, sondern verursacht täglich Hunderte Erdbeben. Die Zahl der täglichen Erschütterungen liegt meistens bei etwa 450.