Zwei Eruptionen am Sakurajima verursachten Ascheregen – Vulkanasche in 4600 m Höhe
Der Sakurajima erzeugte aus dem Minamidake einen Doppelwumms, in dessen Folge Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4600 m aufstieg. Es kam zu Ascheregen in der Bucht von Kagoshima.
Am japanischen Vulkan Sakurajima ereigneten sich seit gestern mehrere Eruptionen, die beim VAAC Tokio 5 VONA-Warnungen auslösten. Die stärksten Eruptionen förderten Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Die Tätigkeit begann bereits am 18. Dezember und seitdem gab es 12 VONA-Warnungen.
Die beiden stärksten Explosionen ereigneten sich heute Morgen in Form eines Doppelwumms, der sich mit 20 Minuten Abstand ereignete. Die erste Eruption konnte man via Livestream um 7:10 Uhr Ortszeit beobachten, die zweite manifestierte sich dann um 7:30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war die erste Eruption noch nicht beendet, denn es wurde noch Asche emittiert. Da es fast windstill war, hielt sich die langsam nach Osten driftende Aschewolke lange in der Luft auf. In diese langsam abregnende Aschwolke schoss dann die zweite hinein, die zunächst senkrecht aufstieg und sich dann auch langsam verteilte. Die Vulkanasche aus den beiden Eruptionen hielt sich stundenlang über der Bucht von Kagoshima auf. Es folgten weitere schwächere Ascheemissionen.
Die Aktivität könnte von zwei Erdbeben getriggert worden sein, die sich am 17. und 22. Dezember in der Nähe des Vulkans zutrugen. Sie ereigneten sich in Tiefen jenseits von 100 Kilometern und hatten die Magnituden 5,2 und 4,6.
Beobachtungen der Vulkanologen vom JMA
Das JMA brachte vor wenigen Minuten ein Bulletin für den Beobachtungszeitraum 20. – 23. Dezember 15 Uhr Ortszeit heraus, in dem witzigerweise die erste Eruption um 7:10 Uhr nicht explizit erwähnt wird. Dafür wird dann aber auf die zweite Explosion eingegangen. Demnach stieg die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3400 m über Kraterhöhe auf, was sich ganz gut mit den VAAC-Angaben deckt. Größere Tephrabrocken sind bis in einer Kilometer Entfernung vom Krater Minamidake in die Vulkanflanke eingeschlagen.
Die geophysikalischen Parameter haben sich seit dem letzten Update nicht geändert. Die Seismizität wird als vergleichsweise niedrig beschrieben und es wird Deflation beobachtet. Demnach gibt es eine leichte Schrumpfung des Vulkangebäudes und auch die tieferen Bereiche der Aira-Caldera scheinen von diesem Phänomen betroffen zu sein.
Die von den Vulkanologen beschriebene Deflation passt nicht ganz zur verstärkten Aktivität. Möglicherweise wurde sie jedoch durch einen schnell aufsteigenden Magmenkörper verursacht, dessen Aufstieg mit den beiden Erdbeben zusammenhängt und der bisher in den Messungen noch nicht erfasst wurde. Ein Magmakörper in der Asthenosphäre könnte den Druck auf höher liegendes Magma erhöht haben, wodurch dieses weiter aufsteigen konnte.
Gefährdung der Gesundheit durch Vulkanasche
Der Alarmstatus bleibt auf Stufe „3“ und es gilt ein Aufstiegsverbot auf den Sakurajima. Es wird umfassend vor Vulkangefahren gewarnt. Bürger wurden aufgefordert, Atemschutzmasken zu tragen, da die Vulkanasche gesundheitsschädlich ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass es zu Flugausfällen am nahe gelegenen Flughafen Kagoshima kommen könnte.
Andere Vulkane auf Kyushu zeigen Aktivität
Interessanterweise ist auch der Inselvulkan Suwanosejima in den letzten Tagen aktiver geworden. Hier kam es zu kleineren Ascheemissionen, die mit strombolianischer Aktivität assoziiert sein könnten. Fehlt nur noch, dass der Kirishima mit einstimmt. Auch der Aso-san liegt auf Kyushu und dampft vor sich hin.