Starke Winde richteten in Hagen Schäden an – Tornado oder Microburst vermutet
Gestern verursachte ein plötzlich aufgetretener Sturm in der nordrhein-westfälischen Stadt Hagen erhebliche Schäden. Medienberichten zufolge entwickelte sich am Nachmittag ein Unwetter, das innerhalb weniger Minuten sturmartige Winde hervorbrachte. Diese Winde knickten Bäume um, deckten Hausdächer ab und rissen die Spitze des Kirchturms der St. Elisabeth-Kirche herunter und ließen die Trümmer auf die Straße stürzen, wodurch Fahrzeuge beschädigt wurden. Glücklicherweise gab es keine Verletzten oder Toten unter den Passanten.
Da die Verwüstungen in so kurzer Zeit entstanden, vermuten Experten einen Tornado, was der Deutsche Wetterdienst nun überprüft. Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, dass es sich um einen Tornado handelte, da in der heutigen Zeit, in der fast jeder ein Smartphone mit Kamera besitzt, ein solch auffälliges Naturphänomen wahrscheinlich gefilmt worden wäre. Viel wahrscheinlicher ist das Auftreten eines plötzlichen Fallwindes. Laut dem lokalen Wetterexperten Bastian Rissling, dessen Aussage zuerst in der Westfalenpost veröffentlicht wurde, entstehen sogenannte Microbursts, wenn ein Aufwind in einer Gewitterwolke plötzlich zusammenbricht. Die vorliegenden Daten sprechen für ein solches Phänomen als Ursache der Katastrophe. Die Wetterstation auf dem Dach der Fachhochschule hat eine Windgeschwindigkeit von 116 km/h gemessen.
Ich selbst habe vor einigen Jahren einen solchen Microburst in meinem Garten in Oberhausen erlebt. Ich hatte gerade einen neuen Gartenpavillon aufgebaut, als plötzlich extrem starke Windböen auftraten, die das Metallgestell des Pavillons sofort zerstörten.
In Hagen waren die Feuerwehr und andere Einsatzkräfte voll ausgelastet und mussten 40 Einsätze bewältigen, bei denen 120 Männer und Frauen im Einsatz waren.
Der Pfarrer der St. Elisabeth-Kirche zeigte sich fassungslos und meinte, dass die Gemeinde nun vor der großen Aufgabe stehe, die 1927 fertiggestellte Kirche wieder zu reparieren.
Für das Wochenende haben die Wetterdienste weitere Unwetter und langanhaltenden Regen vorausgesagt, die vor allem den Südosten Deutschlands betreffen sollen. Es wird vor einer neuen Jahrhundertflut entlang der Flussläufe gewarnt, da innerhalb weniger Stunden bis zu 200 Liter Regen fallen könnten. Es gibt Unwetter- und Flutwarnungen.