Deutschland: Niedrigwasser am Rhein

Die anhaltende Dürre in Deutschland bereitet weiter Probleme. Nun sind die Pegel der großen Flüsse so weit gefallen, dass die Schifffahrt stark beeinträchtigt ist. Dies könnte zu Versorgungsengpässen führen. Besonders stark betroffen ist der Niederrhein. Am Rhein bei Emmerich fiel der Pegel auf einen Allzeit-Tiefstand von 0,22 m. Das sind 6 Zentimeter weniger, als am 1. Oktober 2003 gemessen wurden, dem bisherigen Rekord-Tiefstand. Derzeit können Frachtschiffe nur mit einem Bruchteil der normalen Ladung fahren. Davon ist besonders stark die Energieversorgung der Region betroffen: Heizöl, Kohle und Benzin werden im große Stil über dem Fluss transportiert. So könnten Benzin und Heizöl bald knapp werden. Der Stromversorger RWE musst bei Hamm bereits ein Steinkohlekraftwerk still legen, da keine Kohle transportiert werden kann. Aber auch andere Branchen sind betroffen: so können Kies und Sand nur noch bedingt transportiert werden, was zu einer Verknappung und Verteuerung der Baurohstoffe führt.

Die Dürre beeinträchtigt auch weiterhin die Landwirtschaft: das Wachstum der Wintergerste fällt um 50% geringer aus, als normal. Das könnte bald auch den Bierbrauern teuer zu stehen kommen, den Gerste ist einer der Hauptbestandteile des Biers.

Noch ist die Trinkwasserversorgung im Ruhrgebiet gesichert, allerdings sinken auch die Pegel der Talsperren im Sauerland bedrohlich. Sie sind nur noch halbvoll. Die Ruhr wird aus den Talsperren gespeist. Fast 5 Millionen Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus dem Namensgeber des Ruhrgebiets. Ohne das Wasser der Talsperren wäre der Fluss bereits trocken.

Sollte es im Winter nicht ordentlich Regnen und Schneien, dann droht uns im nächsten Jahr eine ernste Wasserknappheit! Generell wird die Wasserversorgung aufgrund des Klimawandels unsicherer. Wichtiger Bestandteil des Wasserversorgung sind die Gletscher, welche auch im Sommer für Wassernachschub sorgen, selbst wenn es Saisonbedingt trockener ist. Verschwinden die Alpengletscher, verschwindet auch ein natürliches Trinkwasserreservoir. Wie sehr in der Natur alles verknüpft ist, wird vielen Menschen erst nach und nach bewusst werden: genau dann, wenn man auf Dinge verzichten muss, die wir als selbstverständlich betrachten! Forscher mit Weitblick, sagen schon seit Jahrzehnten, dass die nächsten Kriege nicht um Öl, sondern um Wasser geführt werden.

Um im Krisenfall mit Wasser versorgt zu sein, empfiehlt sich der Bau einer Zisterne, oder große Regenwassertanks im Garten. Kurzfristige Wasserknappheit kann man mit einem water-bob entgegen wirken. Allerdings muss man ihn auch befüllen, solange das Wasser aus dem Hahn kommt!