Update 31.07.2019: Heute gab es 3 weitere Erdbeben mit Magnituden 3,1, 2,3 und 1,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 5 und 1 km. Der stärkste Erdstoß war wieder im Umland zu spüren gewesen. es könnten weitere Beben folgen.
Originalmeldung: Letzte Nacht ereignet sich am Bodensee (genauer zwischen Zeller See und Überlinger See) ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 3,7. Das Epizentrum lag 5 km westlich von Dettingen und 17 km von Konstanz entfernt. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Nicht zuletzt aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrum, wurde das Erdbeben im Umkreis von 30 km gespürt. Zusätzlich wurden die Erdbebenwellen durch den besonderen Untergrund der Beckenfüllung (Molasse) verstärkt, so dass das Beben in einem größeren Umkreis gespürt werden konnte, als es auf felsigem Untergrund der Fall gewesen wäre. Es war das stärkste Erdbeben in Deutschland seit 5 Jahren. Es gab bisher 9 schwächere Nachbeben. Viele besorgte Bürger alarmierten die Polizei, doch Berichte über größere Schäden blieben aus.
Der Überlinger See ist durch ein Grabenbruch infolge der Alpen-Orogenese entstanden. Die Beben könnten sich an einer Störung ereignet haben, die mit der Randen-Verwerfung assoziiert ist. Bereits in den letzten Wochen gab es hier eine rege Mikroseismik. Man kann davon ausgehen, dass sich in nächster Zeit weitere Beben ereignen werden.
Im Hegau gab es entlang mehrere Störungszonen tertiären Vulkanismus. Heute zeugen noch Basalthügel und vulkanische Ablagerungen davon. Höhepunkt der vulkanischen Tätigkeit war vor etwa 14 Millionen Jahren. In den folgenden Eiszeiten wurden die Vulkane zum größten Teil durch Gletschervorstöße abgetragen. Nur die harten Schlotfüllungen überstanden den Eishobel. Daher findet man heute bestenfalls Vulkanruinen vor. Im Hegauer Kegelbergland erhebt sich eine Reihe kegelförmiger Schlote der erodierten Vulkane, die mit isolierten Höhen zwischen 643 m und 867 m die Landschaft überragen.