Stundenlanger Starkregen verursachte in Teilen Chinas Überflutungen – 127 Millionen Menschen betroffen
Weite Teile Südostasiens werden von starken Regenfällen heimgesucht. Besonders betroffen ist die chinesische Provinz Guangdong, wo die Regenfälle zu Überflutungen und Erdrutschen geführt haben. Ein anhaltender Starkregen von 12 Stunden Dauer hat am Samstagabend die zentralen und nördlichen Teile der Provinz, einschließlich der Städte Zhaoqing, Shaoguan, Qingyuan und Jiangmen, schwer getroffen. Über 127 Millionen Menschen sind von Überschwemmungen bedroht.
Beamte drängen die örtlichen Gemeinden, dringend mit der Notfallplanung zu beginnen, da große Flüsse und Stauseen kurz davor stehen, über die Ufer zu treten oder dies bereits getan haben. In Guangzhou, der Hauptstadt von Guangdong mit 18 Millionen Einwohnern, haben Stauseen die Überschwemmungsgrenzen erreicht, wie Stadtbeamte berichten. Einige Quellen sprechen sogar von einer sich anbahnenden Jahrhundertflut.
Der Regen hat viele Hanglagen durchweicht und den Untergrund destabilisiert, was zu mehreren Erdrutschen führte. In sechs Dörfern im Norden der Provinz Guangdong wurden mehrere Menschen verschüttet. Bis jetzt konnten sechs Verletzte geborgen werden, während weitere als vermisst gelten.
Die lokalen Wetterbehörden bezeichnen die Situation als äußerst besorgniserregend. Sie geben an, dass bestimmte Abschnitte der Flüsse Xijiang und Beijiang einen seltenen Anstieg des Wasserstandes verzeichnen, der normalerweise nur mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 50 in einem bestimmten Jahr auftritt, wie das chinesische Staatsfernsehen am Sonntag berichtete.
Das chinesische Ministerium für Wasserressourcen hat eine Notfallwarnung herausgegeben. Beamte in Guangdong haben die örtlichen Verwaltungen aufgefordert, sofort mit der Notfallplanung zu beginnen, um Naturkatastrophen zu verhindern. Es wird dringend empfohlen, Gelder und Materialien für die Katastrophenhilfe bereitzustellen, um sicherzustellen, dass betroffene Personen Zugang zu Nahrung, Kleidung, Wasser und Unterkünften haben.
Fast 20.000 Menschen wurden in Qingyuan evakuiert, und einige Elektrizitätswerke in Zhaoqing wurden beschädigt, was zu Stromausfällen führte. In Qingyuan wurde der Unterricht in Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen ausgesetzt.
Der Kreis Huaiji in Zhaoqing wird in sozialen Medien mittlerweile als eine Wasserstadt beschrieben, in der ältere Menschen und Kinder auf dem Land Schwierigkeiten haben, mit Stromausfällen umzugehen. Schlammige Fluten strömen durch die Straßen und schwemmen Fahrzeuge weg.
In der benachbarten Provinz Guangxi haben heftige orkanartige Winde Gebäude beschädigt und zu Überschwemmungen geführt. Rettungsteams waren im Einsatz, um Menschen aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Bis zum Morgen wurden 65 Erdrutsche in der Stadt Hezhou registriert.
Nicht nur China von Überflutungen betroffen
Auch in den russischen Flutgebieten hat sich die Lage weiter zugespitzt. Dort kämpft man seit gut 2 Wochen gegen Hochwasser in der Uralregion. Mindestens 18.000 Häuser sind überflutet worden. In der Region Kurgan haben Beamte nun die Evakuierung mehrerer Bezirke wegen Hochwassers angeordnet.