Sonnensystem: Große Konjunktion

Pünktlich zur Wintersonnenwende am 21. Dezember, wird sich die Große Konjunktion einstellen. Bei diesem Himmelsschauspiel stehen die beiden großen Planeten Jupiter und Saturn auf einer Linie mit der Erde. Die Sonne steht nur ein wenig abseits der Linie. Es kommt fast zur scheinbaren Abdeckung des Saturns durch den Jupiter. Dieses Ereignis wiederholt sich ungefähr alle 20 Jahre. In diesem Jahr stehen die beiden Gasriesen besonders dicht zusammen. Gutes Wetter vorausgesetzt, sind sie kurz nach Sonnenuntergang tief im Südwesten zu sehen. Bereits jetzt stehen die Planeten scheinbar nahe zusammen.

Größte Konjunktion

Animation der Planetenschleife. © WIKIPEDIA/Frog 23, Lizenz der cc.

Jupiter wandert von der Erde aus betrachtet schneller als Saturn über den Himmel. So kann es vorkommen, dass in einem knappen Jahr drei Begegnungen stattfinden. Diese Ereignisse sind allerdings sehr selten und werden Größte Konjunktion genannt. Die Letzte ereignete sich 1981, die Nächste wird im Jahr 2238 stattfinden.

Im ablaufenden Jahr ereigneten sich bereits 2 weitere Konjunktionen: die von Saturn und Pluto im Januar und zwischen April und November drei Konjunktionen zwischen Jupiter und Pluto. Solche mehrfache Konjunktionen innerhalb von einem Jahr kommen dadurch zustande, dass die äußeren Planeten nahe ihr Opposition scheinbar Schleifen am irdischen Nachthimmel ziehen. Wie es zu den Planetenschleifen kommt, zeigt die Animation am Beispiel des Mars. M‘ ist dabei die Projektion der Marsbewegung am Nachthimmel.

Stern von Bethlehem

Eine Große Konjunktion steht auch im Verdacht, dass sie den „Stern von Bethlehem“ erzeugt haben könnte. Allerdings trat sie damals 6 Jahre vor Christi Geburt auf, weshalb mach einer dafür plädiert, dass Geburtsjahr Christi entsprechend zu korrigieren. Wissenschaftlich belegbar ist diese Theorie genauso wenig, wie jene, die davon ausgeht, dass es sich bei dem Stern von Bethlehem um den Halleyschen Kometen gehandelt haben könnte. Er war im Jahre 12 v. Chr. zu sehen gewesen.

Böses Omen

Früher galt das Phänomen als Böses Omen und man fürchtete, dass durch die Große Konjunktion Springfluten, Erdbeben und Eruptionen ausgelöst werden könnten, denn nicht nur das Licht der beiden Planeten überlagert sich, sondern auch deren gravitativen Kräfte. Doch auf die Erde wirken sie nur in sehr geringem Umfang ein. Ich konnte bei meinen Recherchen zu den Eruptionszyklen keinen Zusammenhang zwischen Vulkanausbrüchen und der Großen Konjunktion feststellen.

Sonnenfinsternis am 14.12.20

Heute wird sich eine totale Sonnenfinsternis ereignen. Leider ist sie von Europa aus nicht zu sehen. Sie spielt sich auf der Südhalbkugel ab und wir am Besten von Argentinien und Chile aus zu beobachten sein. Die Zone der größten Bedeckung liegt in der argentinischen Provinz Rio Negro. Dort wird die Dauer der Totalität 2 Minuten und 10 Sekunden betragen. Gute Sichtbedingungen erwartet man für die chilenischen Regionen Isla Mocha, Puerto Saavedra, Temuco, Freire, Loncoche, Panguipulli, Villarrica, Pucón, Curarrehue. Die Totalität wird um 15:33 Uhr MEZ erwartet.

Einige Geonauten hatten eine Reise nach Chile geplant, doch aufgrund der Pandemie musste sie abgesagt werden.

Update 18:00 Uhr: Die Eclipse hat sich von der Pandemie nicht verschrecken lassen und Corona nicht nur Paroli gezeigt, sondern ihre eigenen Corona präsentiert. Inzwischen werden in den sozialen Medien erste Aufnahmen des Naturphänomens präsentiert. Natürlich gab es auch Verlierer, denn nicht überall über Südamerika präsentierte sich der Himmel wolkenlos, und so flossen auch zahlreiche Tränen enttäuschter Eclipse-Fans.

Sonnenfinsternis gestern und morgen

Die Bilder erinnern mich ein wenig an meine Aufnahmen, die ich 1999 von der Sonnenfinsternis über Deutschland machen konnten. Laut den Wetterprognosen sollte gute Sichtbarkeit im Bereich der belgischen Nordsee herrschen, wo ich mich am Vorabend der Eclipse einfand. Allerdings änderten sich die Wetterprognosen, was mich dann in einer aberwitzigen Fahrt durch Frankreich bis nach Saarbrücken veranlasste, wo ich dann tatsächlich ein kleines Wolkenloch fand und einen Blick auf die Eclipse erhaschen konnte.

Bis wir in unseren Breiten wieder eine totale Sonnenfinsternis erleben können, vergehen noch ein paar Jahre! Die Nächste wird von Deutschland aus im Jahre 2081 sichtbar sein. Die nächste totale Sonnenfinsternis wird sich am 04.12.2021 ereignen und ist abermals nur auf der Südhalbkugel sichtbar.

Erde: Sonnensturm erwartet

Die Astronomen haben eine Warnung vor einem mittelstarken Sonnensturm herausgegeben. Der Sonnensturm bildete sich durch eine Sonneneruption am 7. Dezember. Es entstand ein coronaler Massenauswurf, der in Richtung Erde unterwegs ist. Die geladenen Teilchen des Sonnensturms werden uns zwischen dem 9. und 10. Dezember treffen. Sobald sie mit dem Erdmagnetfeld in Kontakt kommen, werden Polarlichter generiert. Sie könnten diesmal bis in tiefere Breiten zu sehen sein. So besteht auch bei uns evtl. die Möglichkeit, dass wir Polarlichter sehen können.

In den letzten Monaten war es in Bezug auf Polarlichter recht still, da die Sonne ein Aktivitäts-Minimum durchlebte. Nun befinden wir uns am Anfang von einem neuen Aktivitätszyklus: er trägt die Nummer 25. Der vorherige Zyklus war recht schwach, mit nur geringer bis mäßiger Sonnenflecken-Aktivität und damit einhergehenden Sonnenstürmen. Die Periode eines Aktivitätszyklus  schwankt zwischen 11 und 14 Jahre. Nach etwa der Hälfte der Periode wird ein Aktivitätsmaximum erreicht. Das Maximum kann -genau wie das Minimum- eine Plateau-Phase einnehmen, bei der die Aktivität über mehrere Monate/Jahre auf einem Niveau bleibt.

Wissenschaftler des „International Solar Cycle Prediction Panel“ hatten zunächst vorhergesagt, dass auch der Zyklus 25 relativ schwachen werden wird. Sie rechneten damit, dass es in den nächsten 11 Jahren nur 95 bis 130 Sonnenflecken geben wird. Dem widerspricht nun eine neue Studie eines Forscherteams um Scott McIntosch vom „National Center for Atmospheric Research“ in den USA. Sie berechneten, dass Zyklus 25 deutlich stärker werden könnte, als sein Vorgänger. Sie prognostizieren sogar zwischen 210 und 260 Sonnenflecken. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, dann steht uns eine Zeit mit schönen Polarlichtern bevor. Die Freude über das Himmelsschauspiel könnte getrübt werden, wenn die Erde von einem sehr starken Sonnensturm getroffen wird. Dann könnten Satelliten ausfallen und sogar die irdische Stromversorgung kollabieren.

Einige Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und der vulkanischen Aktivität auf der Erde. Ich habe mal einige Ausbrüche mit dem Sonnenaktivitätszyklus korreliert: tatsächlich ereigneten sich auffallend viele interessante Eruptionen zu Zeiten von solaren Maxima und Minima. Doch dazu später mehr.

Meteorit über Japan

In der Nacht zum 1. Dezember erglühte der Himmel über dem Westen Japans mit der Kraft von 2 Monden. Genaugenommen, war der 2. Leuchtkörper am Himmel deutlich heller als der Vollmond. Bei ihm handelte es sich um einen großen Meteorit, der in der Erdatmosphäre stark aufglühte und wie eine Feuerkugel über den Himmel raste. Es ist gut möglich, dass es ein Teil des Meteoriten bis zum Erdboden schaffte und nun von Meteoriten-Sammlern gesucht wird. Bei dem Meteorit könnte es sich noch um ein Bolide der Tauriden gehandelt haben. Dieser Meteorstrom ist zwischen dem 20. Oktober und 10. Dezember aktiv. In dieser Zeit passiert die Erde die kosmischen Trümmerstücke, die wahrscheinlich vom Kometen Encke stammen. Dieser Meteorstrom ist bekannt für seine recht großen Boliden, die auch entsprechend helle Sternschnuppen erzeugen. Bereits am 20. November sorgte ein ähnliches Ereignis über Österreich für Schlagzeilen.

Meteorströme und Sternschnuppen

Doch die Tauriden sind nicht der einzige Meteorstrom, der aktuell aktiv ist. Im November waren es die Leoniden, die die meisten Sternschnuppen am Himmel erleuchten ließen. Im Dezember stammen die meisten Boliden von den Geminiden. Dieser Meteorstrom ist zwischen dem 4. und 17 Dezember aktiv. Ihren Höhepunkt erreichen die Geminiden am 14. Dezember. Dann kann man bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde sehen, vorausgesetzt die Bedingungen sind gut. Die Geminiden entstehen durch Bruckstücke des Asteroiden Phaeton. Die Meteore können sogar unterschiedlich gefärbte Lichtspuren erzeugen und sind bekannt für rote, blaue, oder grüne Sternschnuppen.

In diesem Zusammenhang zeigte die ARD am Montag eine interessante Reportage des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst. Er war mit einem Forscher-Team in der Antarktis unterwegs und sammelte Meteoriten. Die Fundstücke dienen den Wissenschaftlern dazu, die Zusammensetzung von Asteroiden genauer zu bestimmen. Ein Ziel ist es, ein Asteroiden-Abwehrsystem zu entwickeln. Denn eins ist gewiss: irgendwann wird es ohne ein funktionierendes Abwehrsystem zum Impakt eines Asteroiden kommen. Dieser könnte das Ende der Zivilisation einläuten, sofern die Menschheit bis dahin überlebt.

Mini-Mond umkreiste die Erde

Im Februar 2020 wurde ein Mini-Mond entdeckt, der bereits mehr als 2,6 Jahre lang die Erde umkreist hatte. Bei dem Trabanten mit der Bezeichnung 2020 CD3 handelte es sich um einen Asteroiden von der Größe eines Kleinwagens, der vermutlich aus dem inneren Asteroidengürtel stammte und von der Schwerkraft unseres Mondes in eine Erdumlaufbahn gelenkt wurde. Computersimulationen zeigten nun, dass das bereits im September 2017 geschah. Bereits wenige Wochen nach seiner Entdeckung verabschiedete sich der temporäre Mond wieder und stahl sich davon. Bei seiner Entdeckung umkreiste der Asteroiden-Mond die Erde in einem Abstand von 47.000 Kilometern. Berechnungen zufolge, soll er seinen erdnächsten Punkt in nur 13.000 km Entfernung gehabt haben.

Bereits vor dem Einfangen des Asteroiden hatten Astronomen entsprechende Computersimulationen erstellt, nach denen so ein Ereignis vergleichsweise häufig vorkommt. Beobachtet wurde das allerdings bis zu diesem Zeitpunkt nur im Jahr 2006. Damals fing sich die Erde einen 2 Meter durchmessenden Mini-Mond ein, der uns für gut 10 Monate begleitete.

Als kritischer Mensch, der über Naturkatastrophen berichtet, frage ich mich natürlich, ob die Gefahr eines Asteroiden-Einschlags nicht unterschätzt wird? Ich berichte hier relativ häufig über Asteroiden, die der Erde sehr nahe kommen. Klar, ein 2 Meter Brocken würde beim Eintritt in die Erdatmosphäre zum Teil verglühen und nur bedingt Schaden anrichten, aber es verirren sich auch deutlich größere Brocken in die Nähe der Erde.

Asteroid Benno könnte Erde treffen

Der nächste Asteroid lässt nicht mehr lange auf sich warten: Am 29 November erreicht 2000 WO107 seinen erdnächsten Punkt und passiert uns in 4.302.775 km. Sicherlich ist das kein Streifschuss, doch wenn man kosmische Maßstäbe zu Grunde legt, kommt uns der 500 m durchmessende Asteroid schon relativ nahe. Eine ernst zu nehmende Gefahr geht von Asteroid Benno aus, der im 22. Jahrhunderts auf de Erde einschlagen könnte. Darum schickte Die NASA die Raumsonde Osiris-Rex zum Asteroiden, den sie letzten Monat erreichte. Mit eine Art Staubsauger sammelte die Raumsonde Proben von Benno. In 2 Jahren werden sie auf der Erde erwartet. Allerdings wurde kürzlich gemeldet, dass die Sonde einen Teil der Proben verloren hat. Die Wissenschaftler möchten Informationen sammeln, wie der Asteroid aufgebaut ist, damit sie eine Abwehrstrategie entwickeln können. Ganz schön viel los, da draußen!

Meteorit sorgte für Aufregung

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sorgte eine grünlich leuchtende Feuerkugel für Aufregung: ein Meteorit der Tauriden drang in die Atmosphäre ein und stürzte glühend Richtung Boden. Das Phänomen war in Ost- und Süddeutschland, in Österreich und Norditalien zu sehen gewesen. Der Meteorit zerbrach in mehrere Teile, denn auf Videos erkennt man mehrere Leuchtspuren. Es kam auch zur Bildung einer Dampfspur, die mehrere Minuten lang sichtbar war. Wahrscheinlich erreichte ein Rest des Meteoriten die Erdoberfläche.

Planet Erde: Asteroid passiert knapp

Heute wurde die Erde von einem Asteroiden passiert. Der 50 Meter große Brocken kam der Erde dabei gefährlich nahe und verfehlte uns mit einem Abstand von 120.000 Kilometern nur knapp. Knapp im Sinne von kosmischen Maßstäben. 120.000 km sind etwas mehr als 1/3 der Entfernung Erde-Mond. Asteroid 2011 ES4 ist größer als der Tscheljabinsk-Meteorit, der im Jahr 2013 über der russischen Stadt explodierte und moderate Schäden anrichtete. Dieses Jahr passierten uns bereits 3 andere Himmelskörper in relativ geringen Entfernungen. Die NASA hat 62 weitere Asteroiden auf dem Radar, die uns in den nächsten 100 Jahren ähnlich nahe kommen könnten. Gefährlicher sind allerdings die bisher nicht entdeckten Brocken, die potenziell auf der Erde einschlagen könnten.

Rügen: Mechanismen hinter Felsstürze entschlüsselt

Die berühmten Kreidefelsen von Rügen sind am bröckeln und verlieren jährlich an Substanz. Forscher des GFZ-Potsdams erforschten das Phänomen und kamen zum Schluss, dass Durchfeuchtung der Motor hinter den Abbrüchen ist. Der Forscher Michael Dietze beobachtete die bis zu 118 m hohen Klippen 2 Jahre lang und installierte u.a. Seismometer, die die Steinschläge und Felsrutsche registrierten. Er stellte fest, dass sich die meisten Abgänge nachts und im Winter ereigneten. Diese Daten korrelierte er mit zahlreichen anderen Umwelt- und Wetterdaten. In einer Pressemeldung schreibt er: „Grundsätzlich ist die Durchfeuchtung des Kliffs entscheidend. Wasser wird dem Kliff aber nicht nur durch Regen zugeführt, sondern auch durch Grundwasserzufluss und Kondensationswasser aus der Luft, vor allem in den Nachtstunden“, sagt Dietze. „Daher kommt es bevorzugt nachts zu Abbrüchen, aber auch direkt nach Regenereignissen sowie etwa einen Tag später.“ Bisher ging man davon aus, dass die Felsen aufgrund der Einflüssen von Meer und Wind erodieren, doch diese Naturgewalten scheinen auf Rügen nur eine sekundäre Rolle zu spielen.

Komet Neowise bildet Schweif

Seit Anfang des Monats kann Komet Neowise mit bloßem Auge am Nachthimmel beobachtet werden. Er zeigt sich direkt nach der Abenddämmerung und kann bis kurz vor Sonnenaufgang beobachtet werden. Dann steht er tief im Nordosten.

Ich hatte das Glück den Kometen während meines Alpen-Urlaubs beobachten zu können. Speziell für meinen 7 jährigen Sohn Leroy (hier sein yt-channel) war es ein ganz besonderes Ereignis, da er schon manche Stunde vergeblich damit verbracht hatte Sternschnuppe zu sehen. Nun wurde ihn gleich ein so seltenes kosmisches Naturereignis präsentiert, wie man es nur selten im Leben erfährt.

Aktuell entfernt sich Neowise von der Sonne und nähert sich der Erde an. Die zunehmende Entfernung zur Sonne bewirkt allerdings, dass er dunkler wird und bald seinen Schweif verlieren könnte. Durch die weitere Annäherung an der Erde wirkt er aber größer und steigt immer weiter über den Horizont auf, so dass er im dunkleren Bereich des Nachthimmels sichtbar wird. Neowise könnte bis in den August hinein zu sehen sein. Die größte Annäherung an die Erde wird der Komet am 23 Juli erreicht haben. Dann passiert er uns in einem Abstand von 103,5 Millionen Kilometern. Besonders nahe ist er uns damit allerdings immer noch nicht.

Ursprünglich erhielt der Komet die schnöde Bezeichnung C/2020 F3. Erst am 27.03.2020 wurde er vom Weltraumteleskop Neowise entdeckt, dessen Namen er nun trägt. Inzwischen ist die Umlaufbahn des Kometen berechnet worden: erst in ca. 6830 Jahren wird er eine neue Runde um die Sonne vollendet haben. Auf diesem Kometen möchte ich nicht Geburtstag feiern.

In diesen Tagen bekommt Neowise gute Gesellschaft am Nachthimmel: zu ihm gesellen sich die Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn.

Beteigeuze: droht eine Supernova?

Beteigeuze ist ein roter Riesenstern im Sternbild des Orions und dominiert den Winterhimmel als einer der hellsten Sterne. Er erstrahlt in der rechten Schulter des Himmeljägers und schimmert tatsächlich auch von der Erde aus betrachtet rötlich. Seit Oktober ereignet sich allerdings ungewöhnliches: Die Leuchtkraft von Beteigeuze nimmt ungewöhnlich stark ab. Daher vermuten einige Astronomen, dass sich der Stern dem Ende seines Lebens nähert und bald zur Supernova werden könnte. Das ist in unserer Galaxie bisher erst einmal dokumentiert worden, und zwar im 17. Jahrhundert.  Supernovae in anderen Galaxien wurden mittels moderner Technik bereits öfters beobachtet, doch mit bloßem Auge sind sie unsichtbar. Alles andere als unsichtbar wäre allerdings eine Supernova der Beteigeuze. Obwohl der Stern 700 Lichtjahre von der Erde entfernt wäre, würde er neben unserer Sonne das hellste Objekt am Himmel sein. Die Supernova würde nicht nur heller als Venus und Mond erstrahlen, sondern auch am Taghimmel zu sehen sein. Eine Gefahr für die Erde würde aller Wahrscheinlichkeit nach aber nicht bestehen.

Was ist eine Supernova?

Eine Supernova entsteht, wenn ein Stern seinen Brennstoff verheizt hat. Rote Riesensterne wie die Beteigeuze sind relativ kurzlebig und fusionieren ihren Wasserstoffvorrat in nur 10 Millionen Jahren. Dann verdichtet sich der Sternenkern so stark, dass er kollabiert. Ein Teil der Gashülle wird dabei abgestoßen, so das man von einer Sternenexplosion redet. Sie dehnt sich dramatisch aus und kann ein gesamtes Planetensystem verschlingen. Das Ende jeden Lebens, sofern es welches gibt.

Das sich Beteigeuze in eine Supernova verwandelt ist durchaus möglich, aber nicht gewiss. Und wann es soweit ist, kann auch niemand bestimmen. Aufgrund der Tatsache, dass das Licht des Sterns 700 Jahre braucht, bis es auf die Netzhäute der Menschen trifft, könnte Beteigeuze bereits kollabiert sein. Allerdings wurden schon früher Helligkeitsänderungen des Sterns beobachtet, ohne dass es bis jetzt zur Supernova gekommen wäre: Beteigeuze ist ein variabler Stern, der seine Helligkeit zyklisch ändert. Es gibt 2 unterschiedlich lange Zyklen. Einer dauert  Einer 425 Tage der andere etwa 5,9 Jahre. Vielleicht überlagern sich die beiden Zyklen diesmal und verursachen so die dramatische Helligkeitsabnahme.