Chiles-Cerro Negro in Ecuador

Aufgrund der steigenden Seismik am ecuadorianischen Vulkan Chiles-Cerro Negro hier ein Steckbrief zum Vulkan. Ihr findet ihn auch über die Vulkanliste auf der Hauptseite.

Komplexvulkan Chiles-Cerro Negro

Der Komplexvulkan Chiles-Cerro Negro liegt in Ecuador, an der Grenze zu Kolumbien. Er setzt sich aus den beiden Gipfeln Chiles und Cerro Negro de Mayasquer zusammen, die sich die gleiche Basis teilen. Die Entfernung zwischen den Gipfeln beträgt fast 4 km. Der Vulkankomplex besteht überwiegend aus Andesit, es kommen aber auch dazitische Laven vor. Der Chiles bildete sich während des Pleistozäns und ist mit einer Höhe von 4698 m der höhere der beiden Gipfel. Dort liegt eine hufeisenförmige Caldera, die nach Norden hin offen ist. Im Osten der Caldera gibt es heiße Quellen und Fumarolen, die von einem aktiven Hydrothermalsystem zeugen. Auch am Gipfel des Cerro Negro befindet sich eine Caldera. Sie öffnet sich in westlicher Richtung und beherbergt einen kleinen Kratersee. Erstarrte Lavaströme zeugen davon, dass der Vulkan möglicherweise während des Holozän aktiv war.

Eruptionen des Vulkans Chiles-Cerro Negro

Der Komplexvulkan entstand während des Pleistozäns. Die bisher letzte Eruption des Chiles ereignete sich von gut 160.000 Jahren. Ob es Eruptionen während des Holozäns (also innerhalb der letzten 11.000 Jahre) gab ist ungewiss. Einige Lavaströme in der Cerro-Negro Caldera könnten in dieser Zeit entstanden sein. Die bislang jüngste Eruption wird auf das Jahr 1936 datiert. Die Eruption brachte es auf einen VEI 2. Mittlerweile gibt es aber Zweifel, ob der Ausbruch nicht vom Renventador ausging. In diesem Fall müsste man den Vulkan als inaktiv einstufen.

Seismische Aktivität am Chiles-Cerro Negro

Ganz tot scheint der Chiles-Cerro Negro dennoch nicht zu sein. In den Jahren 2014 und 2022 gab es Phasen mit erhöhter Seismizität. Es wurden zahlreich vulkanotektonische Erdbeben registriert. Es gab auch Erschütterungen mit langen Perioden, die auf Fluidbewegungen im Hydrothermalsystem zurückzuführen waren. Im Jahr 2022 wurde die Bildung eines Magmenkörpers vermutet, der bis auf eine Tiefe von 2 km aufgestiegen ist. In beiden Phasen gab es je ein starkes Erdbeben mit den Magnituden 5,8 (2014) und 5,6 (2022), die sich an einer Störungszone in einigen Kilometern Entfernung zum Vulkan zutrugen. Nach dem Erdbeben von 2014 begann unter dem Vulkan eine seismische Krise, während der bis zu 8000 vulkanisch-bedingte Erschütterungen am Tag registriert wurden. Ein Vulkanausbruch bleib allerdings aus.

Stand 2022. Quelle: GVP/Wikipedia. Bild: Minard Hal

Anak Krakatau: Video Geburt des Vulkans

Für einen langen Feiertags-Nachmittag habe ich hier ein Video für euch, das die Geburt des Anak Krakatau dokumentiert. Als historisches Zeitdokument ist es ein richtiges Kleinod, auch wenn natürlich die Bildqualität nicht den heutigen Standards entspricht. Trotzdem kann ich zumindest einen Schnelldurchlauf des Videos empfehlen. Geonaut Richard machte mich auf das Video aufmerksam.

Kuchinoerabujima: Inselvulkan im Süden Japans

Kuchinoerabu-jima ist eine 4 x 12 Kilometer messende Vulkaninsel südlich von Kyushu. Sie bildet mit einigen anderen kleinen Inseln das Satsunan-Archipel, welches zu den nördlichen Ryukyu-Inseln gehört. Heute leben nur noch 147 Menschen auf dem Vulkaneiland.

Das östliche Ende der Insel Kuchinoerabu-jima setzt sich aus einer Gruppe junger Stratovulkane zusammen. Die 3 Kegel Furudake-, Shindake- und Noikeyama bilden einen Komplexvulkan mit mehreren Kratern. Der zentral gelegener Shintake entstand, nachdem die Nordwestflanke des Furutake nach einer Explosion kollabierte. In der so entstandenen Depression wuchs der aktuell aktive Vulkankegel heran.

Die meisten historischen Eruptionen auf Kuchinoerabu-jima gingen vom Shintake aus. Es gibt nur einen jungen Lavastrom auf der Südflanke des Furutake. Dieser erreichte die Küste und stammt offensichtlich von einer Spalteneruption des Furutake, welche nicht in den Geschichtsbüchern der Insel auftaucht. Wahrscheinlich war diese Eruption relativ kurzweilig und entging den Bewohnern der Insel.

Seit 1840 wurden zahlreiche explosive Eruptionen des Shintake beobachtet. Die größte davon ereignete sich im Dezember 1933. Mehrere Dörfer wurden durch die Eruption beschädigt. Eine größere Eruption ereignete sich im Jahr 2015. Bei dem explosiven Vulkanausbruch wurde eine Aschewolke gefördert. Durch Kollaps der Eruptionswolke entstanden pyroklastische Ströme. Diese sind der Siedlung an der Küste bedenklich nahe gekommen. Dies war die erste Eruption nach 34 Jahren der Ruhe.

Im August 2018 wurde ein sprunghafter Anstieg der Seismik festgestellt. Daraufhin wurde die Evakuierung der Anwohner angeordnet. Im Oktober wurden die ersten schwachen Ascheeruptionen registriert.

Hier gibt es Fotos der Eruption, sowie weitere Infos über die Insel Kuchinoerabu-jima.

Was ist ein Vulkan?

Vulkane sind Öffnungen in der Erdkruste aus denen Lava und vulkanische Gase aus dem Erdinneren entweichen. Das entweichen der Lava wird als Vulkanausbruch, oder Eruption bezeichnet. In bewohnten Gegenden kann ein Vulkanausbruch katastrophale Wirkungen haben und Menschen gefährden.

Ein Vulkan wächst

Die Austrittsstellen von Lava und Gas werden als Schlot, Krater, Spalte, Bocce oder Fumarole bezeichnet. Aus Letzteren entweichen nur Gase. Um die Austrittsstelle in der Erdkruste lagert sich die entweichende Lava ab und lässt so einen Vulkan wachsen. Fein fragmentierte Lava wird Vulkanasche genannt. Sie kann hoch in die Atmosphäre aufsteigen und mit dem Wind verfrachtet werden. Die austretenden Gase vermischen sich mit der Atmosphäre. Aus den Gasen können auch Mineralien wie Schwefel kristallisieren, welche sich um die Austrittsöffnung ablagern.

Lava ist eine weitgehend entgaste Gesteinsschmelze und erstarrt während der Abkühlung zu festem Gestein. Dieses Gestein wird als Vulkanit bezeichnet und baut das eigentliche Vulkangebäude auf. Es gibt unterschiedliche Lava-Arten aus denen verschiedene Vulkanite entstehen.

Schematische Darstellung eines Stratovulkans mit einer vulkanianischen Eruption. © fotoliaVulkane dienen dem System Erde als Überdruckventile und stabilisieren damit die feste Erdkruste. Zudem fördern sie wichtige Stoffe aus dem Erdinneren an die Oberfläche.

Ihre Gase und Aerosole helfen das Klima zu regulieren und schwitzen neben Kohlendioxid viel Wasserdampf aus. Die Lava ist reich an Mineralstoffen, welche den Boden in Vulkannähe besonders fruchtbar machen.

Ein Vulkan kann unterschiedliche Formen annehmen, welche stark von der Art der Lava abhängt, aus denen der Vulkan besteht. Der Typ des Vulkanausbruchs hängt maßgeblich vom Magma ab.

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Semisopochnoi

Lokation: 51.95, 179.61 | Höhe: 1221 m | Typ: Schildvulkan | Petrologie: Basalt, Dazit | Eruptionen: Vulcanianisch | Link

Semisopochnoi ist ein junger Shildvulkan der westlichen Aleuten. Er bildet die gleichnamige Insel und hat einen Durchmesser von gut 20 km. Der Vulkan wird von einer großen Caldera dominiert, in der sich mehrere Post-Caldera-Vulkane gebildet haben.
Die Caldera entstand nach einem Ausbruch der ein großen Volumens Bimsstein aus Dazit förderte.
Im späten Pleistozän bildete sich der Anvil Peak. Er ist der höchste Punkt der Insel. Der Mount Cerberus entstand während des Holozäns. Aus ihm manifestieren sich auch heute noch Eruptionen.

Nisyros: Vulkaninsel in Griechenland

Lokation: 36.59, 27.16 | Höhe 698 m | Typ: Stratovulkan | Vulkanite: Andesit, Dacit, Rhyolit | Link

Nisyros ist der östlichste Vulkan des Ägäischen Inselbogens. Die 9 km breite Vulkaninsel wird von einer 3,8 km breiten und gut 250 m tiefen Caldera beherrscht. In ihrem Südosten befindet sich der 300 m durchmessende Stefanos Krater. In ihm befindet sich ein Geothermalgebiet mit Fumarolen und Schlammtöpfen. In- und außerhalb der Caldera gibt es mehrere Lavadome.

Abu-Vulkangruppe in Japan

Lokation: 34.50, 131.60 | Höhe 641 m | Typ: Schildvulkane, Dome | Vulkanite: Andesite, Basaltische Andesite

Die Abu-Vulkangruppe erstreckt sich entlang der Küste des Japanischen Meeres, genauer, in der Nähe des südwestlichen Endes von Honshu. Sie besteht aus basaltischen Lavaströmen, kleinen Schildvulkanen, nebst Schlackenkegeln und Lavadomen. Auf einer Fläche von 400 Quadratkilometern befinden sich mehr als 40 monogenetische Vulkane. Der Iraoyama bildet den Höhepunkt dieser Vulkan-Gruppe, von denen einige vorgelagerte Inseln oder submarine Schlote bilden. Es wird angenommen, dass der Vulkanismus hier mit der Subduktion der Philippinischen Platte zusammenhängt. Eine frühere Phase der Aktivität ereignete sich  im späten Pliozän bis frühen Pleistozän. Der Rest der Vulkane entstand im Pleistozänen, mit einer Hauptphase die vor etwa 800.000 Jahren begann und bis ins Holozän andauerte. Die jüngste Eruption ereignete sich vor etwa 8.800 Jahren.