Erde: Starker Sonnensturm erreicht uns

Nordlicht über Bayern. © Thorsten Böckel

Geomagnetischer Sturm der Stärke G4 erwartet – Nordlichter über Deutschland möglich

In den vergangenen Tagen und Wochen ist es bereits öfter zu starken Nordlichtern gekommen, die in Teilen von Deutschland sichtbar waren. Heute Nacht könnte es wieder der Fall sein, denn uns erreicht in diesen Stunden ein starker Sonnensturm der Stärke G4. Doch um die Nordlichter Beobachten zu können bedarf es einen wolkenfreien Himmel und das sieht in vielen Teilen Deutschlands heute Nacht nicht gut aus.

Sonnenstürme entstehen infolge von Sonneneruptionen, die geladene Teilchen bis weit in den Weltraum hinauswerfen. Die Sonneneruptionen gehen meistens von schwarzen Flecken auf der Sonne aus. Doch nicht alle Sonneneruptionen sind in Richtung Erde gerichtet, so dass uns die Wolke aus geladenen Teilchen erreicht. Das ist eher die Ausnahme als die Regel. Doch kürzlich kam es sogar zu zwei sich überlagernden koronalen Massenauswürfen infolge von Sonneneruptionen direkt hintereinander, die in Richtung Erde zeigten, und der Sonnenwind des Doppelwumms erreicht uns jetzt. Sobald die geladenen Teilchen auf das Magnetfeld der Erde treffen, entsteht der Geomagnetische Sturm.

Die Geomagnetischen Stürme sind ähnlich der Hurrikanskala in 5 Klassen eingeteilt. Sie reichen von G1 bis G5, wobei höhere Zahlen für zunehmende Stärke der Stürme stehen. Ein Geomagnetischer Sturm der Klasse G4 ist als ein Ereignis der zwietstärksten Kategorie.

Die NOAA warnt vor einem intensiven Sonnensturm am 10. und 11. Oktober. Diese Ereignisse könnten Polarlichter verursachen und sogar Störungen im Strom- und Mobilfunknetz und in der Satellitennavigation hervorrufen.

Sonnenstürme entstehen durch Flares und koronale Masseauswürfe (CMEs), bei denen große Mengen Plasma von der Sonne ins All geschleudert werden. Flares sind plötzliche Energieausbrüche auf der Sonnenoberfläche, während CMEs massereiche Plasmawolken sind, die mit Geschwindigkeiten von über 1.000 km/s ins All schießen. Treffen diese Wolken auf das Magnetfeld der Erde, können sie geomagnetische Stürme auslösen. Diese Stürme stören nicht nur technische Systeme, sondern erzeugen auch die faszinierenden Polarlichter.

Aktuell befinden wir uns im 25. Sonnenzyklus seit 1755, der 2019 begann und bis 2030 andauern wird. Die höchste Aktivität wird in den Jahren 2024 und 2025 erwartet.

Spektakuläre Wasserhose in Italien gefilmt

Spektakuläre Wasserhose vor der italienischen Küste gesichtet – Keine Schäden gemeldet

Vor der Küste von Montesilvano in der Provinz Pescara entstand eine spektakuläre Wasserhose. Zum Glück blieb sie auf See und richtete keine Schäden an, so dass man sie als fantastischen Naturphänomen ansehen kann. Tatsächlich filmten Augenzeugen das Ereignis und teilten das Video bei Facebook.

Wasserhosen entsprechen im wesentlichen Tornados und werden zu solchen, wenn sie vor den Küsten nicht halt machen und über Land weiterziehen. Dort haben sie dann ein großes Zerstörungspotenzial, das Wasserhosen nur dann entfalten, wenn sie auf Schiffe oder Personen im Wasser treffen.

Eine Wasserhose besteht aus einem rotierenden Luftwirbel, der Wassertropfen mit sich reißt und so eine sichtbare Säule bildet, die von der Wasseroberfläche bis zu einer Wolke reicht.


Es gibt zwei Hauptarten von Wasserhosen:

  1. Tornadische Wasserhose: Diese entsteht aus denselben Bedingungen wie ein Tornado, aber über Wasser.
  2. Nicht-tornadische Wasserhose: Diese entsteht durch die Bildung von starken Aufwinden und entwickelt sich aus nicht so heftigen Gewittern oder konvektiven Wolken.

Wasserhosen sind oft weniger zerstörerisch als Tornados, aber sie können gefährlich für Schiffe und Boote sein, da sie starke Winde und große Wellen verursachen können.

Tornadische Windhosen entstehen durch eine Kombination aus instabiler Atmosphäre, Windschere und starken Aufwinden. Zunächst treffen feuchtwarme Luft am Boden und kühle Luft in höheren Schichten aufeinander, was eine instabile Wettersituation schafft. Durch Windschere beginnt die Luft in verschiedenen Höhen unterschiedlich zu wehen, was eine horizontale Rotation erzeugt. Starke Aufwinde in Gewittern ziehen diese rotierende Luft in die Höhe, wodurch eine vertikale Rotation entsteht, bekannt als Mesozyklon. Wenn sich dieser Wirbel verstärkt und den Boden erreicht, bildet sich ein Tornado oder eine Windhose. Er entsteht aus einem rotierenden Luftschlauch, der sich von der Wolke bis zum Boden erstreckt.

Warmes Meerwasser über das eine Kaltluftfront hinweg zieht begünstigt die Entstehung von Stürmen. Das Mittelmeer ist aktuelle bis zu 24 Grad warm, was am oberen Ende des Spektrums für den Monat Oktober liegt.

Meteoroid verglüht über den Philippinen

Spektakuläres Himmelsschauspiel über den Philippinen

Ein Meteoroid (bzw. sehr kleiner Asteroid) mit der Bezeichnung 2024 RW1 trat am Mittwochabend über den Norden der Philippinen in die Erdatmosphäre ein und verglühte, wodurch ein spektakulärer Feuerball entstand, wodurch er zum Meteor wurde. Der etwa ein Meter große Meteoroid wurde erst wenige Stunden vor seinem Eintritt entdeckt. Es war erst der 9 Himmelskörper dieser Art, der vor den Eintritt in die Erdatmosphäre aufgespürt werden konnte.

Trotz dichten Wolken gelang es einigen Beobachtern, das Ereignis auf Fotos und Videos festzuhalten. Laut der Europäischen Weltraumorganisation bestand keine Gefahr, da das Objekt zu klein war, um Schäden zu verursachen. Solche Meteoroiden treffen jährlich zwei bis drei Mal auf die Erde, verglühen jedoch in der Atmosphäre. Tut er es nicht, dann wird er zum Meteoriten. So nennt der Astronom Meteoroiden, die nicht vollständig verglühen und auf der Erde einschlagen. Noch größere Himmelsobjekte die der Erde bei einem Einschlag gefährlich werden können, sind die Asteroiden.

Strategien zur Asteroidenabwehr

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler und Raumfahrtagenturen wie die NASA und die ESA mehrere Abwehrstrategien entwickelt, um die Erde vor gefährlichen Asteroiden zu schützen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören Frühwarnsysteme, die dazu dienen, potenziell gefährliche Asteroiden rechtzeitig zu erkennen. Die NASA hat hierfür das „Near-Earth Object Observations“-Programm (NEOO) ins Leben gerufen, das den Himmel nach solchen Himmelskörpern absucht. Auch die ESA plant mit ihrem „Planetary Defence Office“, die Überwachung und Früherkennung zu verbessern. Diese Systeme sollen sicherstellen, dass genügend Zeit bleibt, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bevor ein Asteroid die Erde erreicht.

Eine der vielversprechendsten Schutzmaßnahmen ist die Ablenkung eines Asteroiden. Dabei gibt es verschiedene Ansätze. Eine Methode ist der Einsatz von kinetischen Einschlagkörpern, bei denen eine Raumsonde gezielt auf den Asteroiden geschossen wird, um dessen Flugbahn zu verändern. Die NASA hat diese Technik 2022 erfolgreich mit der DART-Mission (Double Asteroid Redirection Test) getestet. Eine weitere Möglichkeit wäre der sogenannte „Schwere Traktor“, bei dem eine Raumsonde in der Nähe des Asteroiden stationiert wird und durch ihre Gravitationskraft die Flugbahn des Himmelskörpers nach und nach verändert. Im äußersten Fall könnte auch eine atomare Sprengung in Betracht gezogen werden, um den Asteroiden zu zerstören oder seine Flugbahn zu ändern. Diese Methode birgt jedoch Risiken, da es schwer vorhersehbar ist, wie sich die entstehenden Fragmente verhalten.

Falls ein Einschlag nicht verhindert werden kann, wären Evakuierungen und Schutzmaßnahmen notwendig. In besonders gefährdeten Gebieten könnten die Menschen evakuiert werden, und es müssten Maßnahmen getroffen werden, um Infrastrukturen und die Bevölkerung zu schützen, ähnlich wie bei anderen Naturkatastrophen.

Sonnenmaximum wurde im Juli erreicht

Am Himmel ist derzeit viel los, und das bei schönstem Wetter, das uns die Chance bietet, die aktuellen Himmelsphänomene zu beobachten, allerdings zu verschiedenen Tageszeiten: Wer mit einem Fernglas bzw. Teleskop mit Sonnenschutzfolie oder einem UV-Sperrfilter ausgestattet ist, kann derzeit besonders viele Sonnenflecke beobachten. Nachts können Polarlichter und Sternschnuppen zu sehen sein.

Sonnenmaximum erreicht – höchste Anzahl an Sonnenflecken seit mehr als 20 Jahren

Im Juli hatte die Sonne offenbar ihr Aktivitätsmaximum erreicht, als der höchste monatliche Durchschnitt der sogenannten  Sonnenfleckenrelativzahl gemessen wurde. Am 18. Juli 2024 erreichte dieser Wert den höchsten Tageswert seit Juli 2002.

Die Sonne befindet sich derzeit im Maximum ihres 11-jährigen Zyklus, einer Phase, in der vermehrt Sonnenflecken entstehen. Diese erhöhte Aktivität der Sonne führt zu häufigeren Sonnenstürmen, die unter bestimmten Bedingungen Nordlichter sogar in mittleren Breiten entstehen lassen können. Bereits im November 2023 und Mai 2024 waren Nordlichter zu sehen, die bis in den Alpenraum und Norditalien vordrangen. In den kommenden zwei Jahren bestehen weitere Chancen, dass Nordlichter auch in Mitteleuropa sichtbar werden, insbesondere bei einem starken Sonnensturm, klarem Himmel und langer Dunkelheit. Letzteres Kriterium trifft aktuell noch nicht ganz zu, auch wenn die Tage wieder merklich kürzer werden. Dennoch gab es gestern Polarlichter über Teile von Deutschland zu sehen. Am schönsten waren sie im Bereich der Nordseeküste, aber sogar aus Bayern gibt es Polarlichtsichtungen.

Neben der optischen Erscheinung der Nordlichter können geomagnetische Stürme, die durch die erhöhte Sonnenaktivität ausgelöst werden, moderne Infrastrukturen wie Stromnetze, GPS-Systeme und Kommunikationssysteme beeinträchtigen. Die Forschung zum Weltraumwetter, die in den letzten 30 Jahren intensiviert wurde, hat gezeigt, dass solche Stürme verheerende Auswirkungen auf heutige Technologien haben könnten.

Sternschnuppenstrom der Perseiden erreicht Maximum

In der Nacht von Montag auf Dienstag gibt es noch ein weiteres Himmelsphänomen zu bestaunen: Dann erreicht der jährlich wiederkehrende Sternschnuppenstrom der Perseiden ihr Maximum.

Sie entstehen, wenn die Erde die Umlaufbahn des Kometen Swift-Tuttle kreuzt und dabei auf eine Vielzahl von kleinen Staub- und Gesteinspartikeln trifft, die der Komet hinterlassen hat. Diese Teilchen verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre und erzeugen die charakteristischen Lichtspuren, die als Sternschnuppen bekannt sind. Die Perseiden sind nach dem Sternbild Perseus benannt, aus dem sie scheinbar hervorgehen. Während ihres heutigen Maximums kann man mit 60 bis 100 sichtbaren Meteoren pro Stunde rechnen.

Zwei Asteroiden rasten an der Erde vorbei

Ende Juni rasten 2 Asteroiden relativ nahe an der Erde vorbei – NASA präsentiert neue Forschungsergebnisse

Die Erde bekam am 27. und 29. Juni gleich zweimal außerirdischen Besuch, als die Asteroiden 2011 UL21 und 2024 MK relativ nahe an der Erde vorbeiflogen. Letzterer passierte die Erde in einem Abstand innerhalb des Mondorbits und kam uns bis auf 295.000 Kilometer nahe. Dabei schoss er mit einer Geschwindigkeit von 34.000 km/h an uns vorbei. Er hat eine Größe von 150 Metern und würde im Falle eines Impakts einen gewaltigen Krater auf der Erde hinterlassen.

Die Weltraumbehörden gehen davon aus, dass die Erde etwa alle 20.000 Jahre von einem Asteroiden mit ca. 140 Metern Durchmesser getroffen wird. Ein solcher Impakt erzeugt einen Krater von ca. 2000 Metern Durchmesser und hat das Potenzial, eine ganze Großstadt auszulöschen. Die Wirkung eines Impakts kann man sich noch heute am Barringer-Krater anschauen, der vor ca. 50.000 Jahren in den heutigen USA entstand und aufgrund des ariden Klimas in Arizona besonders gut erhalten ist. Er hat einen Durchmesser von 1200 Metern und ist bis zu 180 Meter tief. Er wurde von einem 45 Meter durchmessenden Asteroiden erzeugt.

Die NASA und die ESA arbeiten nicht nur an Früherkennungssystemen, mit denen potenziell gefährliche Asteroiden aufgespürt werden sollen, sondern entwickeln auch Pläne für die zukünftige Asteroidenabwehr. Da kam der Vorbeiflug von Asteroid 2024 MK gerade recht. Er wurde erst gut zwei Wochen vor seiner größten Erdannäherung entdeckt. Die NASA-Forscher ergriffen die Gelegenheit, den unerwarteten Gast mit dem Goldstone-Radar zu erfassen und detaillierte Radarbilder seiner Oberfläche zu schießen. Sie enthüllten dabei eine pockennarbige Oberfläche mit Hohlräumen und konnten so einiges über den Himmelskörper lernen. Jüngste Datenauswertungen ergaben, dass die Gravitation der Erde den Asteroiden ablenkte und so seine Bahn um die Sonne beeinflusste. Dadurch verkürzte sich das Asteroidenjahr um 24 Tage.

Das gleiche NASA-Team hatte sein Radar bereits zwei Tage früher auf den Asteroiden 2011 UL21 gerichtet, der die Erde in einem Abstand von 6,6 Millionen Kilometern passierte. Der Asteroid ist mit einem Durchmesser von 1500 Metern deutlich größer als 2024 MK und wurde, wie seine Bezeichnung vermuten lässt, bereits im Jahr 2011 entdeckt. Neu ist die Erkenntnis, dass er von einem kleineren Objekt begleitet wird. Seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 1,32 Erdenjahre. Eine Gefahr für die Erde stellt er für die nächsten Jahre nicht dar.

Deutschland mit Niederschlagsrekord in 2024

In den letzten 12 Monaten fiel in Deutschland soviel Regen, wie niemals zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Während vor zwei, drei Jahren noch Trockenheit und Dürre das Wettergeschehen in Deutschland und Teilen Europas bestimmten, erleben wir zurzeit einen ungewöhnlich niederschlagsreichen Sommer. Doch nicht nur der Sommer war zu nass, sondern auch Frühjahr, Winter und Herbst 2023. Und wenn ich mich richtig erinnere, war der letzte Sommer auch nicht so der Burner! Tatsächlich hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) nun Daten seiner landesweiten Messstationen ausgewertet und analysiert und veröffentlichte ein neues Paper, in dem es heißt, dass die vergangenen zwölf Monate der regenreichste Zeitraum seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 darstellten. Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 hat es also so viel geregnet wie niemals zuvor in der neueren Geschichte unseres Landes. Dies zeigt sich auch in zahlreichen Unwettern, die vielerorts zu Überflutungen führten, lokal große Schäden verursachten und verzweifelte Menschen zurückließen.

In einer Pressemitteilung erklärte Frank Kaspar, Leiter der Hydrometeorologie des DWD, dass nicht einer der letzten zwölf Monate für sich genommen ein Rekordmonat war, sondern dass sich der Rekord aus dem Durchschnitt der Regenmengen der letzten 12 Monate ergibt.

Über Deutschland fielen in dem Zeitraum gut 1070 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu beträgt der langjährige Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 etwa 789 Liter pro Quadratmeter pro Jahr.

Auffallend ist, dass in den vergangenen zehn Jahren unterdurchschnittliche jährliche Niederschlagsmengen registriert wurden. Laut Frank Kaspar hat Niederschlag jedoch generell „eine hohe Variabilität“. Die Trockenheit der letzten Jahre wurde nun durch eine sehr feuchte zwölfmonatige Phase abgelöst. Die Grundwasserreserven, die in den Dürrejahren 2018-20 und 2022 deutlich zurückgegangen waren, haben wieder zugenommen. In einigen Orten liegen sie sogar bis zu 120% über dem langjährigen Durchschnitt.

Doch wie passen der Klimawandel, die Dürren und nun das Übermaß an Niederschlag zusammen? Hitzeperioden und Trockenheit wurden in den Dürrejahren oft durch eine sogenannte Omega-Wetterlage ausgelöst, bei der ein ortstabiles Hochdruckgebiet von zwei Tiefdrucksystemen in der Höhe flankiert wurde. Während das Areal unter Hochdruckeinfluss warm und trocken war, gab es in den Gebieten unter dem Tiefdruckeinfluss Unwetter und Starkregen, so wie wir es jetzt erleben. Die Indizien sprechen dafür, dass sich die Wettersysteme ein paar Tausend Kilometer verschoben haben, sodass Deutschland und Mitteleuropa nun vermehrt unter einem dieser Tiefdrucksysteme liegen.

Diese Omega-Wetterlagen werden durch einen stark mäandrierenden Jetstream ausgelöst, der durch die allgemeine Klimaerwärmung geschwächt wurde. Der Jetstream mäandriert weiterhin stark. Hinzu kommt, dass auch natürliche Phänomene wie der enorme atmosphärische Wasserdampfeintrag der Hunga Tonga-Hunga-Ha’apai-Eruption vom Januar 2022 und die Sonnenaktivitätszyklen das Klima global beeinflussen könnten. Auf diesen Umstand wird im allgemeinen Diskurs zum Klimawandel meiner Meinung nach nicht genug eingegangen.

Meteorid verglüht über Spanien

Meteorid verglüht über Spanien und verursacht Feuerkugel mit blauen Lichtschweif

In der Nacht zum Samstag trat ein Meteoroid in die Atmosphäre über Spanien und Portugal ein und verglühte bei seinem Sturz in Richtung Erdboden. Dabei erzeugte er eine Feuerkugel mit einem blau leuchtenden Lichtschweif, der viele Augenzeugen des Himmelsspektakels in Erstaunen versetzte. So eine Leuchterscheinung wird auch Meteor genannt.

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) gab an, dass der Meteoroid mit einer Geschwindigkeit von ca. 45 Kilometern pro Sekunde unterwegs war und in 60 Kilometern Höhe über dem Atlantik verglühte. Dass Bruchstücke des Meteoroiden als Meteoriten die Erdoberfläche erreichten, gilt als unwahrscheinlich und falls doch, dann liegen sie nun unauffindbar auf dem Grund des Atlantiks.

Das Naturphänomen wurde von zahlreichen Kameras aufgenommen, und in den sozialen Medien wurden viele Videos geteilt.

Hier eine kleine KI-Definition der unterschiedlichen Erscheinungsformen eines Meteoroiden:

  • Meteoroid: Dies ist der Begriff für das Objekt, bevor es in die Erdatmosphäre eintritt. Meteoroiden sind typischerweise kleine Gesteins- oder Metallfragmente, die durch den Weltraum reisen.
  • Meteor: Dies ist der Lichtstreifen, der entsteht, wenn ein Meteoroid in die Erdatmosphäre eintritt und zu glühen beginnt. Dieses Phänomen wird oft als Sternschnuppe bezeichnet.
  • Meteorit: Wenn ein Meteoroid groß genug ist, um den Eintritt in die Erdatmosphäre zu überstehen und den Boden zu erreichen, wird das verbleibende Material als Meteorit bezeichnet.
  • Meteorstrom: Ein Meteorstrom tritt auf, wenn viele Meteore aus einem bestimmten Bereich des Himmels zu sehen sind. Diese Ereignisse entstehen, wenn die Erde durch die Überreste eines Kometenschweifs fliegt. Bekannte Meteorströme sind die Perseiden im August und die Geminiden im Dezember.


Wo wir gerade beim Thema Himmelserscheinungen sind, so können wir uns in gut fünf Jahren auf ein weitaus besorgniserregenderes Himmelsschauspiel gefasst machen, wenn uns der Asteroid Apophis nahe kommen wird. Ausgerechnet am Freitag, dem 13. April 2029, soll er sich der Erde bis auf ca. 31.000 Kilometer annähern und bewegt sich dann innerhalb der Umlaufbahn geostationärer Satelliten. Astronomen planen Satellitenmissionen, um den nach dem altägyptischen Dämon der Zerstörung benannten Asteroiden zu untersuchen. Doch davon später mehr.

Sonne eruptiert und verursacht starken Sonnensturm

Die NOAA meldet einen Flare der Kategorie X8,7 – Stärkster Flare des aktuellen Zyklus

Gestern Abend kam es auf der Sonne erneut zu einer Eruption geladener Teilchen. Laut dem US-amerikanischen Dienst NOAA, der der NASA unterstellt ist, handelte es sich um die stärkste Sonneneruption des aktuellen Zyklus, der eine Periode von 11 Jahren aufweist, und wurde als ein Sonnensturm der Kategorie X8,7 eingestuft. Damit war er stärker als der Sonnensturm, dessen Auswirkungen die Erde am letzten Wochenende zu spüren bekam: In der Folge kam es zu starken Polarlichtern, die praktisch den gesamten Globus umspannten. Außerdem meldeten die Satellitenbetreiber einige Störungen, darunter der von Elon Musk betriebene Starlink-Internetservice und die NOAA selbst, bei der ein Satellit in den Schutzmodus überging und sich stumm schaltete. Auch diesmal könnte es zu Beeinträchtigungen in der Kommunikation kommen, doch weltweite Polarlichter werden nicht erwartet. Obwohl sich wieder der gleiche Sonnenfleck-Cluster 3664 für den Strahlungsausbruch verantwortlich zeigte, hat er sich relativ zur Erde weitergedreht, sodass uns der Sonnensturm nicht direkt trifft.

Die Sonne rotiert ebenfalls um sich selbst, allerdings ist diese Rotation nicht überall auf der Sonne gleich schnell: Da sie aus Gas besteht, kann sie sich diesen Luxus leisten. Am schnellsten ist die Sonnenrotation auf der Äquatorebene, dort beträgt die Geschwindigkeit 2 km/s, während sie an den Polen nur mit 0,5 km/s bewegt. Für eine komplette Rotation am Äquator braucht die Sonne 25 Erdentage. Der Sonnenfleck-Cluster 3664 liegt südlich des Äquators und bewegt sich somit ziemlich schnell. Das heißt aber auch, dass er sich in gut drei Wochen wieder auf die Erde richtet. Sollte die Aktivität entsprechend anhalten, könnten wir wieder direkt von Sonnenstürmen getroffen werden, die dann einen geomagnetischen Sturm im Erdmagnetfeld verursachen, was zu den bekannten Polarlichtern führt.

Sonnenstürme entstehen durch komplexe Interaktionen von magnetischen Feldern in der Sonnenatmosphäre, insbesondere in Regionen mit hoher Sonnenfleckaktivität. Wenn diese magnetischen Felder instabil werden, können sie geladene Teilchen in den Weltraum schleudern, was als Sonneneruption oder Sonnensturm bekannt ist.

Deutschland: Nordlichter bis in den Süden

Nordlichter über Deutschland infolge des stärksten Geomagnetischen Sturms seit 2003

Wer gestern Abend in den Himmel über Deutschland und weiten Teilen Europas blickte, hatte gute Chancen, das Himmelsspektakel der Nordlichter zu sehen, für das der stärkste geomagnetische Sturm seit 2003 verantwortlich war. Besonders im Norden und Süden der Republik war die Sichtbarkeit der bunt leuchtenden Photonenbänder am besten. In den Alpen und entlang der Küsten sorgten relativ klare Luft und wenig Lichtverschmutzung für gute Sichtbedingungen, weshalb die meisten Bilder des Phänomens, die in den Sozialen Medien geteilt wurden, aus diesen Gegenden stammen. Es gab jedoch auch faszinierende Aufnahmen aus den Mittelgebirgen und dem Rand der Ballungsräume. Wer die Show gestern verpasste, bekommt vielleicht heute Abend eine erneute Chance auf eine Wiederholung des Geschehens. Denn wie gestern berichtet wurde, gab es in den vergangenen Tagen 5 starke Sonneneruptionen, die in Richtung Erde gerichtet waren. Vorhergesagt wurde ein geomagnetischer Sturm der Klasse G4, doch unser Magnetfeld reagierte stärker als erwartet auf den Teilchenbeschuss der Sonne und erzeugte einen Sturm der stärksten Kategorie G5.

Zu größeren Störungen in Bereich der Telekommunikation, GPS-Navigation oder sonstiger empfindlicher Infrastruktur kam es offenbar nicht. Es gibt aber Berichte über Starlink-Ausfälle.

Tatsächlich ereignete sich heute Nacht ein weiterer Sonnensturm, der noch stärker gewesen sein soll als der vorangegangene. Wie die amerikanische Behörde NOAA berichtet, kam es zu einem Flare der Klasse X 5,4, der wieder von dem Sonnenfleckcluster 3664 eruptiert wurde. Die Wissenschaftler kommentierten, dass so starke Sonnenstürme selten sind und gehen davon aus, dass der geomagnetische Sturm aktiv bleibt.




Sonnenstürme werden nach der Stärke des Flusses an Röntgenstrahlung in den Kategorien A, B, C, M und X eingeteilt. Jede Kategorie wird dann noch einmal von 1 bis 9 gegliedert, wobei die X-Klasse offen ist. Es wird nach X9 also weiter gezählt. Der stärkste nachgewiesene Flare brachte es im Jahr 2003 auf X28. Noch stärker dürfte das Carrington-Ereignis von 1859 gewesen sein: Damals schmorten Telegrafenleitungen durch. Statistisch betrachtet erwartet man einen so starken Flare nur alle 500 Jahre. Es war also ein Jahrtausendereignis. Heute hätte ein Flare von der Stärke des Carrington-Ereignisses dramatische Folgen auf unsere technisierte Infrastruktur. Und klar ist auch: Früher oder später wird sich so ein extrem starker Sonnensturm wiederholen, genauso wie eine Supervulkaneruption. Die Existenz unserer Hochzivilisation ist also aller Wahrscheinlichkeit nach endlich.

Übrigens basiert die Einordnung der Stärke der Flares auf einem dekadischen Logarithmus, ähnlich wie bei den Erdbebenskalen. Ein Klassenunterschied (etwa von A auf B) entspricht dabei einer Verzehnfachung der freigesetzten Strahlung. Die Erhöhung um eine Stufe, etwa von X1 auf X2, kommt einer Verdopplung der Strahlung gleich.