Myrdalsjökull: Gletscherlauf verursacht Sperrung der Ringstraße

Gletscherlauf am Myrdalsjökull wird wahrscheinlich nicht von einem subglazialen Vulkanausbruch der Katla verursacht

Der Gletscherlauf auf Island ist stärker als zunächst angenommen und führte zur Sperrung der Ringstraße zwischen Vík nach Kirkjubæjarklaustri. Damit ist die wichtigste Straße Islands unterbrochen. Zudem gab es heute weitere Erdbeben unter dem subglazialen Vulkan Katla.

Wie IMO in einem späten Update gestern um 21 Uhr mitteilte, deuteten die geophysikalischen Daten darauf hin, dass der Gletscherlauf nicht das Ergebnis eines Vulkanausbruchs der Katla unter dem Gletscher ist. Dennoch handelt es sich um einen starken Gletscherlauf: Der Wasserdurchfluss an der Brücke über Skálm betrug zu seinem Höchststand von etwa 1.000 m³/s. Damit ist der Jökulhlaup Vergleichbar mit den Gletscherläufen in Múlakvísl in den Jahren 2011 und 1955, und es wird erwartet, dass es mehrere Tage dauern kann, bis sich die Strömung in Skálm normalisiert.

Die isländische Meteorologiebehörde überwacht das Gebiet weiterhin, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der  Lauf durch einen Vulkanausbruch verursacht wurde, obgleich es weitere Erdbeben unter dem Vulkan gab und auch Schwefelgeruch wahrgenommen wurde. Das Schmelzwasser, das diesen Gletscherlauf verursachte, stammt aus den Kavernen unter dem Eis. Ein GPS-Messgerät auf der Austmannsbunga zeigt, dass die Veränderungen in der Caldera einem regulären Gletscherlauf entsprechen, wobei unklar bleibt, warum bei solchen Läufen manchmal mehr Wasser freigesetzt wird.

Ein Patrouillenflug der Küstenwache, bestätigte, dass der Abfluss nur vom Sandfellsjökull kam und von dort in den Flusslauf des Skálm gelangte. Fotos von diesem Flug zeigen die Quelle des Laufs am Gletscherausläufer des Sandfellsjökull im östlichen Teil des Mýrdalsjökull.

Der Jökulhlaup begann im Fluss Skálm gestern um 13:20 Uhr und war möglicherweise größer als der große Lauf im Jahr 2011. Das Abflusswasser fließt in seiner jetzigen Form vom Sandfellsjökull in den Skálmar-Kanal und hat die Brücke und Teile der Ringstraße überflutet. Die Straße wurde gesperrt, da das Hochwasser die Brücke beschädigte.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass weiteres Wasser unter dem Gletscher hervorkommt und möglicherweise auch den Fluss Múlakvísl erreicht. Die erhöhte Turbulenz, die gestern Morgen gemessen wurde, könnte darauf hinweisen, dass noch mehr Wasser erwartet wird.

Kanada: Massiver Waldbrand zerstört historische Stadt

Ein großer Waldbrand zerstört historische Stadt Jasper in Kanada

In Kanada zerstörte ein starker und sich schnell ausbreitender Waldbrand einen großen Teil der historischen Stadt Jasper, obwohl hunderte Einsatzkräfte um den Erhalt der Gebäude kämpften. Jasper liegt in der Provinz Alberta, inmitten der Rocky Mountains, und bildet das Herz des gleichnamigen Nationalparks, dessen Wälder lichterloh brennen. Viele Gebäude des Städtchens aus der Gründerzeit Kanadas bestehen aus Holz und erinnern an die Goldgräberzeit, den Pelzhandel der Trapper und den Eisenbahnbau. Nun wurden ganze Straßen dem Erdboden gleichgemacht und die historische Stätte scheint verloren.

Insgesamt sind etwa 36.000 Hektar Land betroffen. Rund 20.000 Touristen und 5.000 Einwohner aus der Bergregion in Alberta, einem beliebten Touristenziel, mussten fliehen. Die Brände weiteten sich extrem schnell aus: Die Feuerfront soll innerhalb von 30 Minuten um 5 Kilometer vorgerückt sein.

Aufnahmen von rauchenden Trümmern und brennenden Wäldern dokumentieren das Ausmaß der Katastrophe. Grund für das schnelle Ausbreiten der Feuer waren hohe Lufttemperaturen, starke Winde und anhaltende Trockenheit. Als Auslöser vermutet man einen Blitzschlag. Am Donnerstag brachten nachlassende Temperaturen Hoffnung, dass die Brände gelöscht werden könnten, doch sie sind weiterhin außer Kontrolle. Zudem sollen die Temperaturen wieder steigen.

Auf einer Pressekonferenz kämpfte Premierministerin Danielle Smith mit den Tränen, als sie die Öffentlichkeit über das Ausmaß der Zerstörungen in Jasper informierte. Sie betonte, dass der Jasper-Nationalpark seit vielen Generationen eine Quelle des Stolzes sei. Andere Prominente sprachen vom Wiederaufbau der Stadt oder wenigstens der bedeutendsten Gebäude wie der Maligne Lodge, einem beliebten Touristenziel.

Doch nicht nur in der Provinz Alberta brennen Wälder: Hundert Waldbrände wüten in der benachbarten Provinz British Columbia, und auch in den westlichen US-Bundesstaaten Kalifornien und Utah sind Brände aktiv. Starke Winde, die extreme Natur des Feuers und Rauch erschweren die Kartierung der Brände.

Spuren schwerer Waldbrände auf Schritt und Tritt

Auf meiner Reise durch den Südwesten der USA konnte ich zwar keinen aktiven Waldbrand sehen, doch die Spuren verbrannter Wälder sind allgegenwärtig. Was ich auch nicht sehen konnte, waren irgendwelche privaten Maßnahmen, um dem Klimawandel zu begegnen. Zwar gibt es in den Ballungsgebieten an der Küste einige E-Autofahrer, doch auf dem Land fährt man weiterhin SUV und Pickup-Monster, die Mobilhäuser ziehen. Es herrschen nicht isolierte Holzhäuser vor, von Solaranlagen auf Hausdächern gibt es keine Spur, trotzdem laufen Klimaanlagen auf Volllast. Die Einkäufe werden wie gehabt in Plastiktüten nach Hause gefahren. Auch Ladeinfrastrukturen oder ein öffentlicher Nahverkehr fehlen abseits großer Städte.

Taifun Gaemi trifft Südosten von Asien schwer

Taifun Gaemi richtete in China, Taiwan und auf den Philippinen große Schäden an und kostete Menschenleben

Taifun Gaemi zog in den letzten Tagen zuerst über die Philippinen hinweg, steuerte dann über Taiwan nach China, wo er sich zu einem Tropensturm abschwächte, aber immer noch starken Regen und Überschwemmungen mit sich brachte. Gestern erreichte Gaemi erneut Land in der chinesischen Küstenprovinz Fujian und zog weiter ins Landesinnere. Rund 630.000 Menschen in Fujian sind betroffen, und fast die Hälfte musste evakuiert werden. Die Windgeschwindigkeiten lagen zuletzt bei etwa 100 km/h, nachdem sie zuvor bei 118 km/h lagen.

Vor dem Eintreffen des Taifuns hielt der Ständige Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei unter Präsident Xi Jinping eine Sondersitzung zum Hochwasserschutz ab und forderte landesweit Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Bis jetzt kam China allerdings noch relativ glimpflich davon. Anders sah es in Taiwan und auf den Philippinen aus, wo erst jetzt das volle Ausmaß der Katastrophe sichtbar wird. Alleine auf den Philippinen verloren mindestens 33 Menschen ihr Leben infolge von Erdrutschen und Überschwemmungen. In der Landeshauptstadt Manila waren 12 Opfer zu beklagen. Laut Katastrophenschutz sind mehr als 1,3 Millionen Menschen in dem Inselstaat von den Unwettern betroffen. Rund 210.000 Menschen wurden obdachlos und mussten in Evakuierungszentren untergebracht werden.

Dem nicht genug, kenterte im Sturm der Öltanker „MT Terra Nova“, wobei ein Besatzungsmitglied starb. Der Tanker transportierte 1,4 Millionen Liter Öl, das nun langsam ausläuft und nahegelegene Strände kontaminiert. Es droht eine Ölpest, der zahlreiche Meeresbewohner zum Opfer fallen könnten. Man versucht das Öl einzudämmen, hatte bisher jedoch aufgrund des starken Seegangs nur bescheidenen Erfolg.

Die taiwanesischen Behörden meldeten sieben Todesopfer und 785 Verletzte. Besonders hart traf es die Stadt Kaohsiung, wo Straßen aufgrund heftiger Regenfälle unter Wasser standen.

Klimaexperten gehen davon aus, dass der Klimawandel Wirbelstürme verstärkt. Ein Problem ist, dass sie sich langsamer fortbewegen als früher und ihre Wucht somit länger in einem Gebiet entfalten können, was ihre Zerstörungskraft verstärkt. Dabei verursachen Überflutungen und Erdrutsche meistens höhere Opferzahlen als die starken Winde.

Der heißeste Tag der Welt: Temperaturrekord am 21. Juli 2024

Der 21. Juli war der heißeste Tag der Welt – Die Erde hat Fieber

Die Sonne brannte erbarmungslos und schien meine Haut in Flammen setzen zu wollen, als ich am 21. Juli 2024 durch das Tal des Todes wanderte, ausgerechnet an jenem Tag, an dem der Rekord für den heißesten Tag der Erde fiel. Dies bestätigte nun der Europäische Klimadienst Copernicus, indem er vorläufige Zahlen zu dem Ereignis veröffentlichte. Am vergangenen Sonntag erreichte die globale Tagesdurchschnittstemperatur 17,09 Grad Celsius und übertraf damit den bisherigen Rekord von 17,08 Grad Celsius vom 6. Juli 2023 um Haaresbreite. Zuvor lag der Rekord für die globale Tagesdurchschnittstemperatur bei 16,8 Grad Celsius am 13. August 2016. Somit wird bestätigt, dass es der heißeste Tag der Erde seit mindestens 1940 war.

Auch wenn dieses Jahr bei uns in Deutschland bisher vom Sommer wenig zu merken ist, sieht es global betrachtet anders aus, und die Temperaturrekorde fallen in immer kürzeren Abständen. Copernicus-Direktor Carlo Buontempo erklärte in einem Statement: „Wir befinden uns jetzt in einem unerforschten Terrain, und da sich das Klima weiter erwärmt, werden wir in den kommenden Monaten und Jahren mit Sicherheit neue Rekorde erleben.“ Damit bezog er sich auf die Tatsache, dass es innerhalb eines Jahres 57 Tage gab, an denen der Rekord von 2016 überschritten wurde, verteilt auf die Monate Juli und August 2023 sowie Juni und Juli 2024. Noch nie in der Geschichte der Klimaaufzeichnung gab es eine so bemerkenswerte Rekordserie.

Der plötzliche Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen hängt nicht unbedingt mit den heißen Temperaturen im US-amerikanischen Death Valley zusammen, sondern mit weit überdurchschnittlichen Temperaturen über großen Teilen der Antarktis: Hier schreitet der Klimawandel besonders schnell voran, und die Temperaturen liegen mehrere Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Das spiegelt sich auch in der geringen Ausbreitung der antarktischen Meereisausdehnung wider und in den überdurchschnittlich hohen Temperaturen der Ozeane der Südhalbkugel.

Unerträgliche Hitze im Death Valley

Im Death Valley erlebte ich Temperaturen von bis zu 52 Grad: eine einzigartige Erfahrung, die man sonst nur in der Sauna oder am Rand eines Lavastroms macht. Ich wagte es kaum, den klimatisierten Wagen zu verlassen, und entfernte mich selten mehr als 100 Meter von diesem, was das Besichtigungsprogramm stark einschränkte. Davon abgesehen, dass man bei diesen Temperaturen wenig Wanderlust entwickelt, waren die meisten Trails gesperrt. Zu groß war die Gefahr eines Hitzeschlags. Der Wüstenboden war so heiß, dass man die Hitze durch die Schuhsolen aufsteigen spürte. Selbst wenn ich ausstieg, ließ ich den Motor des Campers laufen, damit die Klimaanlage weiterarbeitete. Eine gängige und nicht gerade umweltschonende Praxis im heißen Südwesten der USA. Denn nicht nur im Death Valley erlebte ich schweißtreibende Temperaturen, sondern über weite Teile meiner Reise durch den Südwesten. So war es in Las Vegas bis zu 47 Grad heiß, und man sprach von dem heißesten Sommer seit Menschengedenken. Zu Wanderungen im Arches Nationalpark musste man zum Sonnenaufgang aufbrechen, weil es mittags bei Temperaturen von mehr als 40 Grad deutlich zu heiß für anstrengende Aktivitäten war. Und selbst im sonst eher kühlen Yosemite kletterten die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius. Wahrlich, die Erde hat Fieber!

Ich bin übrigens aus dem Urlaub zurück und Vnet wird wie gewohnt aktualisiert. Eine ausführliche Reisedokumentation gibt es in einigen Tagen zu lesen.

USA: extreme Hitze verursacht Opfer

Extreme Hitze in den USA lässt Temperaturrekorde schmelzen

Sengende Hitze hat in den USA zu mehreren Todesfällen geführt und Temperaturrekorde gebrochen. Temperaturen von bis zu 53 Grad, die am Wochenende im Death Valley gemessen wurden, stellen die Menschen vor eine außerordentliche Belastungsprobe, die nicht jeder besteht.

Hitzeopfer im Death Valley

Im kalifornischen Death Valley erlitt ein Motorradfahrer einen Hitzschlag und verstarb. Eine weitere Person aus der gleichen Gruppe Motorradfahrer wurde in ein Krankenhaus in Las Vegas gebracht. Vier weitere Biker wurden vor Ort behandelt. Sie waren trotz der Hitze zu einer Tour durch die Badwater-Senke aufgebrochen. Das Death Valley zählt zu den heißesten Orten der Erde. Der Temperaturrekord liegt bei 56,67 Grad Celsius, die im Juli 1913 gemessen wurden. Es gibt jedoch Zweifel an der Richtigkeit dieses Wertes. Ein verlässlicherer Rekordwert wurde im Juli 2021 gemessen, als das Thermometer auf 54,4 Grad kletterte. Dieser Rekord könnte in den nächsten Tagen fallen, denn Meteorologen rechnen in Furnace Creek im Death Valley mit Temperaturen von bis zu 54,4 Grad Celsius. Tatsächlich bekomme ich in den nächsten Tagen Gelegenheit mich von der sengenden Hitze dort selbst zu überzeugen, denn ich verbringe meinen Urlaub in der Region.

Hitzewarnung in anderen Regionen der USA

Doch auch in anderen Regionen der USA herrscht Extremhitze. Der National Weather Service (NWS) hat eine Hitzewarnung der höchsten Stufe ausgegeben. Diese gilt für 36 Millionen Menschen, was etwa zehn Prozent der Bevölkerung der USA entspricht.

In Südkalifornien und entlang der Küste sind mehrere Waldbrände ausgebrochen. Einer der größten Brände ist seit Freitag im Los Padres National Forest aktiv, einem Waldgebiet nördlich von Santa Barbara.

Hohe Temperaturen und globale Erwärmung

Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen den langanhaltenden Hitzewellen in den USA und dem Klimawandel: Der Juni 2024 war global betrachtet der wärmste Juni seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Zudem wurde festgestellt, dass in den letzten 13 Monaten jeder Monat der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die Hitzewellen beschränken sich nicht auf die USA: Weite Teile Asiens leiden vermehrt unter Extremhitze. Besonders betroffen sind Indien, Pakistan und Afghanistan.

Indonesien: Tote und Vermisste nach Erdrutsch auf Sulawesi

Erdrutsch in Indonesien verschüttet Arbeiter einer illegalen Goldmine auf Sulawesi

Gestern lösten lang anhaltende Regenfälle auf der indonesischen Insel Sulawesi einen Erdrutsch aus, der eine illegale Goldmine in der entlegenen Provinz Gorontalo traf und zahlreiche Arbeiter und Anwohner verschüttete. Bisher wurden 12 Menschen tot geborgen, während 18 Arbeiter weiterhin vermisst werden und möglicherweise ebenfalls tot sind. Zudem besteht die Gefahr weiterer Erdrutsche.

Die Provinz Gorontalo liegt auf der nördlichen Halbinsel von Sulawesi und grenzt an die Celebessee. Sie ist die kleinste Provinz auf Sulawesi und wird von dichten Wäldern dominiert. Der Leiter der lokalen Rettungsbehörde Basarnas erklärte gegenüber der Presse, dass 164 Einsatzkräfte, bestehend aus dem nationalen Rettungsteam, der Polizei und dem Militär, entsandt wurden, um nach den Vermissten zu suchen. Der Rettungseinsatz gestaltet sich jedoch schwierig, da die Einsatzkräfte 20 Kilometer zu Fuß durch den Urwald laufen müssen, um die Unglücksstelle zu erreichen. Der Fußweg führt durch unwegsames Gelände, das durch die anhaltenden Regenfälle in Schlamm verwandelt wurde. Schweres Gerät zur Räumung der Erdrutschmassen kann nicht eingesetzt werden. Bilder zeigen, wie die Rettungskräfte mit Schaufeln und Hacken nach den Vermissten suchen.

Ob der Regen allein die Ursache für den Erdrutsch ist, darf bezweifelt werden. Oft sind illegale Minen schlecht angelegt und instabil. Die Menschen arbeiten unter gefährlichen und schlechten Bedingungen. Auch die Abraumhalden sind oft dilettantisch aufgeschüttet und können abrutschen.

Erst im April kam es im Süden von Sulawesi zu einem Erdrutsch, bei dem 18 Menschen ums Leben kamen. Einen Monat später starben mehr als 50 Personen, als im Westen Sumatras Schlammlawinen und Sturzfluten vom Vulkan Marapi und umliegenden Berghängen abgingen. Schutzverbauungen wie an den Vulkanen Japans, die vor Laharen schützen sollen, gibt es in Indonesien praktisch nicht.

Im Gebiet von Sulawesi gibt es auch häufig Erdbeben. Vor einigen Jahren erlebte ich dort selbst eines mit einer Magnitude im Fünferbereich. Es ist möglich, dass ein Erdbeben den Untergrund der Mine zusätzlich zum Regen destabilisiert haben könnte. Das letzte stärkere Beben nahe der Provinz Gorontalo ereignete sich jedoch am 2. Juli und hatte eine Magnitude von 4.

Mexiko: Hurrikan Beryl richtet Zerstörungen an

Hurrikan „Beryl“ traf auf mexikanische Halbinsel Yucatan – Schäden überschaubar

Nachdem Hurrikan „Beryl“ durch die Karibik fegte und dort zeitweise als starker Hurrikan der Kategorie 5 unterwegs war und mindestens 11 Menschenleben forderte, erreichte er gestern die mexikanische Halbinsel Yucatan. Kurz vor seinem Landfall in der beliebten Urlaubsregion schwächte sich der Hurrikan auf Kategorie 2 ab und war nur noch mäßig stark. Immerhin wurden in der Spitze noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 km/h gemessen. Kurz darauf verlor der Hurrikan weiter an Schwung und wurde zunächst auf Kategorie 1 abgestuft. Mittlerweile hat „Beryl“ seinen Hurrikanstatus verloren und zieht als Tropensturm über das Land.

Die mexikanischen Behörden waren gut auf den Landfall des Hurrikans vorbereitet und versuchten vor allem, die rund 340.000 Touristen vor Schaden zu bewahren, die sich in der Urlaubsregion zwischen Tulum und Cancún aufhalten sollen. Die Lokalregierung rief die höchste Warnstufe aus und brachte rund 8.000 Soldaten in die Region, um lokale Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz zu unterstützen. Zudem wurden Trinkwasserreserven angelegt und Evakuierungsplätze geschaffen. Man warnte vor starken Winden, Starkregen und Sturmfluten infolge schwerer Brandung an der Küste.

Als „Beryl“ die Kleinen Antillen, Venezuela und Jamaika heimsuchte, richtete der Hurrikan auf vielen Inseln große Schäden an. Auf einigen Inseln der Kleinen Antillen sollen bis zu 95 % der Gebäude beschädigt oder zerstört worden sein. Im Angesicht solcher Schadensmeldungen erscheinen die Opferzahlen vergleichsweise gering.

Vergleichsweise gering sind nach ersten Meldungen auch die Schäden, die „Beryl“ auf Yucatan anrichtete: Natürlich gab es zerstörte Hütten, abgedeckte Häuser, entwurzelte Bäume und umgestürzte Strommasten nebst Stromausfällen, von denen 50 % der Haushalte betroffen waren, doch neue Todesopfer wurden nicht gemeldet.

Erneuter Landfall in Texas prognostiziert

Damit ist die Geschichte von „Beryl“ aber noch nicht vorbei. Der Tropensturm soll über den Golf von Mexiko ziehen und dort an Stärke wieder zunehmen, so dass er wieder zu einem Hurrikan hochgestuft werden könnte. Anfang nächster Woche wird er dann die USA erreichen und in der Nähe von Houston im Bundesstaat Texas einen erneuten Landfall proben. Dort warnt man vor dem Strum der wahrscheinlich Überschwemmungen verursachen wird.

Griechenland: Verheerende Waldbrände Anfang Juli

 

An mehreren Lokalitäten in Griechenland wüten Waldbrände – Auch Urlaubsregionen sind betroffen

Eine seit Wochen anhaltende Hitzewelle hält weite Teile Südosteuropas fest im Griff. Dürre und Temperaturen um die 35 Grad sind zum Alltag geworden, lokal steigt das Thermometer sogar über 40 Grad. Die Hitze bringt nicht nur Menschen zum Schwitzen, sondern trocknet auch die Natur aus. Unter diesen Bedingungen reicht mitunter der Funke eines Grills oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe aus, um ein Flammeninferno auszulösen. Starke Winde, die bis zu 100 km/h schnell sind, breiten die Brände unaufhaltsam aus, sodass sie kaum noch zu löschen sind.

Besonders stark betroffen ist Griechenland, wo zahlreiche Wald- und Buschbrände lodern. Inzwischen wurden 80 Brände gemeldet. Am Wochenende brach ein Feuer in der Nähe von Athen aus. Hier kämpften mehr als 120 Feuerwehrleute gegen die Flammen in einem Naturschutzgebiet. Mehrere Wohngebiete mussten evakuiert werden. Ein 45-jähriger Mann erlitt infolge des Stresses auf der Flucht vor den Flammen einen Herzinfarkt und verstarb.

Auch mehrere Inseln der Ägäis und im Ionischen Meer sind betroffen: Waldbrände wurden von den Inseln Kreta, Kos und Chios gemeldet. Alleine auf Chios sind mehr als 140 Feuerwehrleute und Hilfskräfte im Einsatz, wobei es bereits zwei Verletzte gab. Auf Kos wurden Touristen aus Hotels evakuiert und auf einem Fußballplatz untergebracht, und auf Kreta brennt es auf einer Fläche von sieben Quadratkilometern.

Der Südwesten der Insel Serifos soll laut Aussage des Bürgermeisters komplett abgebrannt sein. Nicht nur Wald und Macchia brannten, sondern auch mehrere Wohnhäuser, Gewerbehallen und eine Kapelle.

Die Waldbrände in Südeuropa und speziell in Griechenland nehmen immer dramatischere Formen an. Während im langjährigen Durchschnitt jedes Jahr 50.000 Hektar Waldflächen abbrannten, wüteten im letzten Jahr Waldbrände auf einer dreimal so großen Fläche. Dieses Jahr begann die Waldbrandsaison ungewöhnlich früh.

Karibik: Hurrikan Beryl trifft auf Insel

Ungewöhnlich starker Hurrikan trifft auf die Karibikinseln der Kleinen Antillen – Große Zerstörungen verursacht

Ungewöhnlich früh im Jahr traf gestern der Hurrikan „Beryl“ die Karibikinseln der Kleinen Antillen, die vulkanischen Ursprungs sind. Er traf als Hurrikan der zweitstärksten Kategorie 4 auf Land und richtete mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 km/h große Schäden an: Dächer wurden abgedeckt, Fassadenteile abgerissen, Fenster und Türen zerdeppert, Strommasten knickten um und Bäume wurden entwurzelt. Nach ersten Berichten starb ein Mensch, als sein Haus von einem Baum getroffen wurde. Zahlreiche Nutztiere kamen um und Plantagen wurden zerstört. Besonders große Schäden gab es in den Häfen, wo Boote aneinander knallten, Leck schlugen und versanken. Boote, die es nicht rechtzeitig in die Häfen schafften, wurden an die Küste gespült oder kenterten. Der starke Seegang mit meterhohen Wellen drückte Meerwasser die Küsten hinauf und überflutete diese.

Der Beryls Landfall ereignete sich auf der Insel Carriacou, die zum Inselstaat Grenada gehört. Auch das benachbarte St. Lucia war betroffen gewesen und wurde von dem Hurrikan heimgesucht.

Praktisch auf allen vom Sturm getroffenen Inseln fiel der Strom aus und auch die Kommunikation zwischen den Inseln ist stark eingeschränkt. Auch auf Inseln abseits des Hauptsturms wehten starke Winde und eine hohe Brandung wurde von den Küsten gemeldet.

Der Hurrikan wurde inzwischen auf die höchste Kategorie 5 hochgestuft, und es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde gemessen. „Beryl“ bildete sich weit östlich über dem Atlantik, in einer Region, in der sich seit 1933 kein Hurrikan mehr gebildet haben soll. Einen weiteren Rekord stellt die enorm schnelle Entwicklung von „Beryl“ da: Der Hurrikan hatte sich innerhalb von nur 42 Stunden entwickelt.

Für seinen weiteren Weg wurde prognostiziert, dass der „Cat 5“ Hurrikan an Jamaika vorbeiziehen wird, bevor er am Donnerstag auf Mexiko trifft. Die genaue Position seines erneuten Landfalls kann man noch nicht angeben, doch er wird wahrscheinlich die Ostküste mit der Halbinsel Yucatán treffen, wo die hochfrequentierten Badeorte Cancún und Playa del Carmen liegen. Man rechnet mit großen Schäden und trifft Vorbereitungen zum Schutz der Bevölkerung. Es sieht so aus, als würde uns „Beryl“ noch eine Weile beschäftigen.